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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Halle kommen. So hatten sie es verein- bart! Rackford versuchte ihrem Bruder Alec, der ihm auf seinen Krücken folgte, einen Weg durch die Menge zu bah- nen. Rackford half ihm in einen Salon, von dem aus eine Tür in den Bedienstetentrakt führte. Er kannte den Grundriss des Hauses von der Nacht seines letzten Raubzuges. Rack- ford hatte vor, in den Bedienstetenflur zu schlüpfen und Ja- cinda im dritten Stock zu treffen.
    In den oberen Stockwerken herrschte Ruhe; nur ab und zu eilte ein geschäftiger Diener über den Flur, und aus der Gar- derobe der Damen drang gedämpftes Gelächter. Jacinda schlenderte langsam den Flur entlang und wartete auf die richtige Gelegenheit. Als die Luft rein zu sein schien, schau- te sie sich nach allen Seiten um, hob dann ihre Röcke und rannte schnell über den Flur in das Treppenhaus. Ihre Au- gen glänzten vor Aufregung. Langsam schlich sie die Stufen in das nächste Stockwerk hoch und zuckte zusammen, als eine der Stufen unter ihrem Satinslipper laut knarrte. Je hö- her sie die Treppe hinauf eilte, desto weniger Geräusche des Balls drangen nach oben. Schließlich hatte sie das Foyer zu den Privaträumen der Familie erreicht. Auf Zehenspitzen machte Jacinda sich auf die Suche nach dem Schlafzimmer des Hausherrn.
    Ich kann nicht glauben, dass er sich damit seinen Lebens- unterhalt verdient hat. Jacinda hatte furchtbare Angst, dass sie jemand entdecken könnte, aber gleichzeitig erfüllten sie die Aufregung und der Gedanke, dass sie es schaffen könn- te, ohne erwischt zu werden, mit Begeisterung.
    Sie näherte sich vorsichtig einer Ecke und zuckte vor Schreck zusammen, als Rackford plötzlich aus dem Schat- ten trat.

Jacinda hätte fast laut aufgeschrien, aber er griff nach ih- rem Arm und riss sie an sich.
    „Pst“, mahnte er, als sie an seinen harten, muskulösen Körper stieß.
    Rasch schlug Jacinda die Hand vor den Mund, um nicht laut zu lachen. Rackford beugte sich zu ihr hinunter und legte den Finger auf den Mund, aber auch seine Augen fun- kelten vor Belustigung.
    „Ich kann kaum glauben, was wir hier machen!“
    „Es sind deine Diamanten. Es ist ja nicht so, als wenn wir wirklich etwas stehlen würden.“
    „Es macht Spaß“, flüsterte sie.
    Rackford musterte sie. „Wir müssen uns beeilen.“
    Übertrieben vorsichtig folgte Jacinda ihm auf Zehenspit- zen, als er leise den Gang hinunterlief.
    „Welche Strafe steht darauf, seine eigenen Diamanten zu stehlen?“
    „Würdest du das hier bitte etwas ernster nehmen“, sagte er gedehnt und deutete dann mit einer Kopfbewegung auf eine schön geschnitzte Tür rechts von ihnen. „Unser Ziel ist das rechte Eckzimmer. Komm mit.“ In der Halle brannten auf mehreren Tischchen Kerzen und spendeten nur schwa- ches Licht. Rackford zeigte auf eine weiße Doppeltür am Ende des Flurs. „Da ist es – das Zimmer, in dem ich meine Freiheit verloren habe.“
    Jacinda schaute ihn an und erstarrte dann, als sie plötz- lich ein Geräusch auf dem Flur hörte. „Da kommt jemand!“
    „Lauf!“ rief Rackford, ergriff ihre Hand und rannte los, während die Schritte näher kamen.
    Hand in Hand eilten sie auf die weiße Doppeltür zu. Jacin- da hatte ihre Röcke gerafft und warf einen Blick über die Schulter. Ein Teewagen bog um die Ecke, und Rackford hat- te gerade noch genug Zeit, die Tür zu öffnen und sie hin- durchzuschieben, ehe der Diener mit dem Teewagen um die Ecke bog. Leise schloss Rackford die Tür hinter ihnen.
    „Was sie wohl ...“
    „Pst!“
    Beide kauerten hinter der Tür und wagten nicht, sich zu bewegen, voller Furcht, dass sie sich durch ein Geräusch verraten könnten. Jacinda hielt mit großen Augen den Atem an, als sie vernahm, wie der Diener mit dem Wagen immer

näher kam. Während ihre Augen sich langsam an das Däm- merlicht im Schlafzimmer gewöhnten, hörte sie, wie der Diener den Teewagen an ihrer Tür vorbeischob.
    Jacinda presste eine Hand aufs Herz, sackte gegen die Tür und schnappte übertrieben nach Luft, während sie ihrem Komplizen einen spitzbübischen Blick zuwarf.
    Rackford schüttelte den Kopf und lächelte Jacinda an. „Das war knapp.“
    „Himmel, hast du einen schlechten Einfluss auf mich!“
    Er grinste. Jacinda folgte ihm, als er zu einem Mahago- niständer am Fenster ging, auf dem eine eindrucksvolle chi- nesische Vase stand. Rackford nahm sie, drehte sie mit einer Hand um und fing geschickt das Diamantenhalsband auf. „Heureka“, murmelte er und steckte das Halsband ein.

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