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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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an. Nur zu gut konnte sie ihn sich in wilder Jagd durch die Wüste vor- stellen, ein großes Krummschwert an der Seite. Nur zu gut konnte sie sich ihn auf sturmgepeitschter See an der Kanone eines Schiffes vorstellen.
    Du lieber Himmel. Sie schluckte.
    Dieser gut aussehende Riese war doch sicher nicht der Mann, den sie gegen sich aufgebracht hatte. Das war doch sicher nicht der dekadente Lebemann, den sie sich wie einen trotzigen Schuljungen hatte zur Brust nehmen wollen.
    Devil Strathmore hätte nicht einschüchternder sein kön- nen, wenn er in schwarzer Rüstung und mit einem Schwert in der Hand hier aufgetaucht wäre.
    Seine pechschwarzen Haare flossen ihm als dichte Mähne

um die Schultern. Als Lizzie das Funkeln des goldenen Ohr- rings entdeckte, den er wie ein Pirat im Ohr trug, weiteten sich ihre Augen.
    Als er sich dann umdrehte, um seinem Pferd noch einen Blick zuzuwerfen – vielleicht hatte er Angst, das Tier mit dem wilden Ritt fast umgebracht zu haben –, sah sie einen leuchtend roten Blutstreifen, der sich mit Schlamm gemischt über sein Gesicht zog.
    Keuchend schlug Lizzie die Hand vor den Mund. Er blu- tete! Aber warum? Was war geschehen? Als er weiterging, beugte Lizzie sich so weit vor, dass sie mit der Stirn gegen die Scheibe stieß, aber er war zu schnell für sie und schon im Haus verschwunden.
    Oh, Himmel. Sie rieb sich die Stirn und wich betrübt vom Fenster zurück. Zum ersten Mal kam es ihr in den Sinn, dass sie sich vielleicht gehörig ... verschätzt hatte. Sie hörte, wie die Haustür aufging, und wusste nicht, was sie jetzt machen sollte. Das Einzige, worauf sie ihre zugegeben niedrige Mei- nung über den Neffen Ihrer Ladyschaft gegründet hatte, war der nicht endende Strom von Rechnungen, der bei seiner Tante eingegangen war.
    Lizzie wusste, dass die Post ihrer Arbeitgeberin sie nichts anging, aber als sich einmal der Verdacht in ihr festgesetzt hatte, dass der geliebte Dev die Gutmütigkeit seiner Tante ausnutzte, hatte sie darauf geachtet, die vielen Rechnungen im Auge zu behalten. Bei jeder hatte sich ihre Abneigung ge- gen ihn vertieft, aber die über die Spielschulden letzte Wo- che hatte das Fass zum Überlaufen gebracht und sie dazu bewogen, einen kühnen Schritt zu tun. Ohne weiter nachzu- denken, hatte Lizzie mit zitternden Händen ihren spontanen Brief geschrieben und ihn per Expressboten nach London geschickt, um dem Kerl eine Lektion zu erteilen, erbost da- rüber, dass der oberflächliche junge Mann einfach davon aus- ging, dass seine alte Tante schon alles für ihn bezahlen wür- de. Wenn er immer mal vorbeigekommen wäre – wenn er sich um Lady Strathmore bemüht hätte –, wäre es etwas anderes gewesen, aber der Schuft machte sich nicht mal die Mühe, seiner Tante hin und wieder zu schreiben, obwohl die alte Dame ihn vergötterte und obwohl sie alle seine Rechnungen bezahlte. Lady Strathmore beschwerte sich zwar nie, aber Lizzie hatte als Gesellschafterin der alten Dame die Nase

voll. Sie konnte es keinen Tag länger ertragen, zu sehen, wie die einsame alte Lady stundenlang aus dem Fenster starrte, während ihr Herz langsam brach, weil sie dachte, ihr Neffe hätte sie vergessen.
    Hoch zufrieden mit ihrer Aktion hatte Lizzie gedacht, bes- tens auf Lord Strathmores Ankunft vorbereitet zu sein. Sie hatte sich ein verwöhntes Jüngelchen vorgestellt, das jam- mernd und schmollend in teuren Stiefeln daherkäme, um sich dann darüber zu beschweren, dass er ein paar Abende mit seinen Freunden verpassen würde. Sie hatte sich fest vor- genommen, ihm beizubringen, wie er der Liebe seiner Tante zu begegnen hatte.
    Der Plan hatte perfekt geklungen. Seit ihrem wütenden Brief hatte sie nicht ein einziges Mal an ihrem Vorgehen ge- zweifelt.
    Aber wenn sie jetzt an den Zorn dieses kaltäugigen Riesen dachte, klopfte ihr Herz schneller vor Angst, und Schuldge- fühle meldeten sich. Warum blutete er?
    Sie war kein Mensch, der zum Lügen neigte, und ganz sicher hatte sie nicht gewollt, dass er für ihre Lüge bluten musste. War er ausgerutscht? Es war glatt gewesen. Wenn ein Mann die ganze Nacht durch einen Schneesturm ritt, war das kein Indiz dafür, dass er seine Tante nicht liebte.
    Normalerweise war Lizzie in ihrem Urteil sehr sicher, aber jetzt warf sie einen unsicheren Blick zur Tür und fragte sich, was sie tun sollte. Könnte es sein, dass sie Devil Strathmore mit jemand anderem verwechselt hatte? Mit ei nem anderen Londoner Lebemann? Dessen Namen sie aus ihrem Gedächt-

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