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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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verneigte. „Ich habe verloren.“
    „Das macht nichts, Sir. Ich habe etwas Besseres für Sie.“ Ser- gej lächelte ihm zu. „Wir haben das Mädchen.“
    Michail holte tief Luft, und ein brutaler Ausdruck erschien in seinen Augen. „Wo?“
    „Wir halten sie an einem sicheren Ort außerhalb der Stadt fest. Kommen Sie, Sir. Ich werde Sie zu ihr bringen.“

In einer gewonnenen Equipage, einer dunkelblauen, messing- verzierten Kutsche, gezogen von sechs weißen Pferden, raste Alec nach Hause. Er stand auf dem Kutschbock, während Drax sich neben ihm festklammerte, laut lachte und noch immer die Champagnerflasche schwenkte.
    „Die Pferde an diesem Ding sind besser als die an meiner Kutsche!“
    Alec nickte kaum. Er achtete wenig auf seinen angetrunke- nen Whistpartner. Seine Aufmerksamkeit war auf ihr Ziel ge- richtet: die Villa. In halsbrecherischer Geschwindigkeit rasten sie durch die dunstige Stadt, und doch konnten die Pferde nicht schnell genug galoppieren, um ihn zu Becky zu bringen. Wenn er sie wiedersah, würde er sie in die Arme nehmen, sie herum- wirbeln und ihr den leidenschaftlichsten Kuss geben, den die Welt je gesehen hatte. Er konnte es kaum erwarten, ihr Gesicht zu sehen, wenn er ihr die Besitzurkunde für Talbot Old Hall in die Hände legte.
    Während die Kutsche lautstark über das Pflaster klapperte, nur noch einen Straßenzug von der Villa entfernt, runzelte Alec die Stirn bei dem Gedanken, dass – genau wie er es befürchtet hatte – Westland von Beckys Bericht nicht überzeugt genug war, um die Polizei zu den Schiffsanlegestellen zu schicken, damit sie Kurkow einsperrte, wie Becky es gehofft hatte.
    Nun, dachte Alec, vielleicht hat er ihn noch nicht gelesen. Vielleicht brauchte Westland noch mehr Beweise.
    In jedem Fall wollte Alec seine Verlobte jetzt, da sie durch die Weitergabe ihres Berichts Michails Verbrechen öffentlich gemacht hatte, in sicherer Entfernung wissen, bis Kurkow in Ketten lag und eingesperrt war. Vielleicht sollte er sie nach Hawkscliffe Hall bringen, damit sie seine Familie kennenlern- te, während der Schurke der Gerichtsbarkeit zugeführt wurde. Gern hätte er sie schon früher, spätestens nach Michails An- kunft in Brighton, woanders versteckt, doch sie wollte nicht von seiner Seite weichen.
    Als sie um die letzte Kurve fuhren, hörte Draxinger abrupt auf zu lachen.
    Alec erstarrte.
    Es war kaum sechs Uhr morgens, doch die Straße vor der Villa seiner Familie war voller Nachbarn und Zuschauer mit finste- ren Mienen, während ein paar Konstabler versuchten, die Leute

in ihre Häuser zurückzuschicken. Ein halbes Dutzend Kutschen standen kreuz und quer auf der Straße.
    „Jesus“, stieß Drax hervor und wurde kreidebleich.
    Fensterscheiben waren zerbrochen, die Haustür stand offen, und in jedem Stockwerk der Villa brannte Licht. Aus einem der oberen Fenster quoll Rauch, als hätte man eben erst ein Feu- er gelöscht. Gequält von einer dunklen Vorahnung und einem flauen Gefühl im Magen brachte Alec die Kutsche zum Stehen und sprang mit zitternden Knien heraus. Das darf nicht wahr sein. Von Entsetzen getrieben, stürmte er durch die Menge, wo- bei er hier und da einzelne Gesprächsfetzen aufschnappte, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließen.
    „... zwei Männer wurden drinnen getötet ...“
    Die Nachbarn verstummten, als sie Alec kommen sahen.
    „Sir, Sie können da nicht hinein“, sagte ein Konstabler und stellte sich ihm in den Weg.
    Heftig wehrte Alec die Hand des Mannes ab. „Ich wohne da! Was ist geschehen?“
    „Draxinger!“, rief aufgeregt eine weibliche Stimme.
    „Parthenia?“, stieß Drax hervor, als die Tochter des Dukes auf die beiden Männer zulief. „Was machst du hier? Was ist los?“
    „Officer, lassen Sie die Männer vorbei“, befahl sie dem Kons- tabler. „Oh, Lord Alec.“ Sie schüttelte den Kopf. „Sie haben Miss Ward mitgenommen.“
    Alec lief bereits ins Haus. Während sich seine Gedanken vor Furcht und Entsetzen überschlugen, blieb er an der Schwelle stehen, um sich ein Bild von der Situation zu machen.
    Überall waren Konstabler auf der Suche nach Hinweisen. Alec roch versengten Teppich, dann entdeckte er eine Blut- spur auf dem Parkettboden. Als er wieder den Blick hob, sah er Westland und Fürst Lieven, die mit wütenden Mienen Befehle erteilten. Alec achtete jedoch nicht auf sie, sondern konzent- rierte sich auf den Arzt, der sich über eine reglose Gestalt am Boden beugte.
    Fort.
    Nein. Mit aschfahlem Gesicht

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