Gaelen Foley - Knight 07
war über und über mit glitzernden Diamanten bedeckt.
Jack blieb so abrupt stehen, dass Eden sich die Nase an sei- nem Arm stieß. „Au.“
Weil er sie nicht gewarnt hatte, warf sie ihm einen verwirrten Blick zu und bemerkte dann an seiner Miene, dass er jemanden erkannt hatte.
Die Reaktion der schillernden Dame vor ihnen war dieselbe. Überrascht öffnete sie die rot geschminkten Lippen, dann fun- kelten die Diamanten an ihrer Tiara noch mehr, als sie sich vor- beugte, um Jack vom Scheitel bis zur Sohle zu mustern.
„Nein, so etwas aber auch!“, rief sie atemlos aus. „Wenn das nicht Jack Knight ist!“
Was sollte das jetzt heißen? Vielleicht, dachte Eden, ist jetzt die Reihe an mir, eifersüchtig zu sein. Sie runzelte die Stirn, als sie sah, wie interessiert diese Frau an ihrem Mann war.
Auch Jack war ganz offensichtlich aus der Fassung geraten. „In der Tat. Es ist lange her. Lord Avonworth.“ Er verneigte sich vor dem alten Mann. „Ich hoffe, Sie sind bei guter Gesundheit.“
Avonworth? Eden versuchte, den Namen irgendwo unterzu- bringen.
Die Frau tätschelte den Arm ihres tattrigen Vaters. „Ich tue mein Möglichstes, mich um ihn zu kümmern.“
„Was?“, rief der alte Mann und hielt eine Hand hinter sein Ohr. „Wer sind Sie, junger Mann?“
Jack sah ihn nur an, als müsse er sich auf die Zunge beißen, um nicht die Antwort zu geben, die er gern gegeben hätte.
Eden wartete mit gerunzelter Stirn ab, während die Frau noch einmal ihren entschieden lüsternen Blick über Edens Ehemann gleiten ließ.
„Ich hörte, dass du zurück bist“, säuselte sie. „Du siehst gut aus, John. Das Leben muss gut mit dir umgegangen sein. Wie ich hörte, bist du sehr erfolgreich.“
John? Eden sah Jack an und zog eine Braue hoch.
Er betrachtete die Frau ein wenig spöttisch, als könne er ihre Gedanken lesen. „Ja, Maura, das Leben ist gut mit mir umge- gangen. Vor allem in der letzten Zeit. Du musst nämlich wissen, vor ein paar Monaten sandte es mir diesen Engel.“
Maura? Gütiger Himmel, seine erste Liebe. Jetzt, da sie es wusste, fühlte Eden sich sehr viel besser, vor allem, als Jack sie näher an sich zog, damit sie sich auch am Gespräch beteiligen konnte.
„Ich habe kürzlich geheiratet, und dies ist meine Braut. Ist sie nicht wunderbar?“, fügte er boshaft hinzu.
Eden beäugte ihn misstrauisch, als er seinen Arm um sie leg- te. Sie kannte diesen glatten, bösen Unterton in seiner Stimme. Es war schon eine Weile her, seit sie ihn zum letzten Mal gehört hatte, aber es bedeutete immer, dass Jack irgendetwas im Schil- de führte.
Maura hörte die Neuigkeiten von ihrer Heirat mit der Miene eines Menschen an, der gerade einen Fausthieb in den Bauch er- halten hatte, doch sie brachte trotzdem ein hochmütiges Nicken zustande. „Meinen Glückwunsch.“
„Das ist die Person, von der ich dir erzählt habe“, flüsterte Jack Eden ins Ohr, absichtlich gerade so laut, dass auch Maura seine Worte verstehen konnte.
Eden lächelte die Marchioness etwas unbehaglich an, fest ent- schlossen, wenigstens einen Rest von Takt bei dieser Unterhal- tung zu bewahren.
Aber Takt war das Letzte, was Jack wollte.
Er lächelte, schön wie die Sünde und voller Heimtücke. „Mein Liebling, darf ich dir Lord und Lady Avonworth vorstellen?“
Oje, dachte sie, als sie respektvoll den Kopf neigte. Mit der Hand an ihrer Taille hielt Jack sie viel zu fest, als dass sie vor den hochrangigen Adligen einen ordentlichen Knicks machen konnte. Tatsächlich war es so, dass, wenn er sie nicht sofort los- ließ, die Einladung zu Almack's niemals Wirklichkeit werden würde. Eine solche Zurschaustellung von ehelicher Zuneigung würde die ton niemals gutheißen.
Doch er machte keine Anstalten, sie loszulassen. Falls das überhaupt möglich war, so wurde sein Griff nur noch fester und sinnlicher.
Mauras Züge wirkten angespannt. An ihren Fingern funkelten juwelenbesetzte Ringe, als sie die Hände vor sich verschränkte und Eden sehr von oben herab ansah. „Charmant.“
Eden spürte, wie sie unter der hochmütigen Musterung der Dame zutiefst errötete, doch Jack schien es sehr zu genießen, dass Maura sie so gründlich betrachtete.
Sein unverschämter Blick schien ihr zu sagen: Sie ist jünger als du, schöner als du, klüger als du, und sie erwartet mein Kind. „Ich traf sie in den Tropen“, sagte er zu seiner früheren Flam- me und bedachte Eden mit einem heißen Blick, als könnte er es selbst jetzt kaum erwarten,
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