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Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE ANDERSON
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lächelte Lissa … weich und etwas sehnsüchtig. „Wir standen uns sehr nah, obwohl wir sehr unterschiedlich waren und immer noch sind. Kitty ist zwar älter als ich, aber eher schüchtern und sehr verletzlich – mit der Nase in verstaubten Büchern und dem Kopf in den Wolken.“
    Auch James lächelte, aber nur innerlich. Also hielt Lissa sich für eher pragmatisch und erdverbunden. Mit sicherem Blick fädelte er den Wagen in den fließenden Verkehr ein. „Also hast du auf sie aufgepasst.“ Es war eine Feststellung.
    „Natürlich.“
    Und wer war für dich da? hätte er fast laut gefragt. „Was ist mit deinen Brüdern?“
    „Ich stehe keinem von ihnen besonders nah.“
    „Wie kommt das?“ Wenn er nachdachte, konnte James sich auch nicht erinnern, dass Alex je von seiner jüngeren Schwester erzählt hätte. Als sein Freund ihn bat, ihr einen Job in Australien zu verschaffen, erwähnte er nur etwas von ‚aus dem Weg haben, bis die gravierendsten Probleme in Aristo gelöst seien …‘
    Inzwischen erschien James die verwöhnte Prinzessin längst nicht mehr so problematisch, wie er anfangs befürchtet hatte. Und wer von den beiden Schwestern verwundbarer war als die andere … darin hielt er sich mit seiner Meinung auch lieber zurück.
    „Wahrscheinlich sind wir einfach zu unterschiedlich“, resümierte Lissa nach kurzem Nachdenken. „Aber ich habe einige sehr gut Freunde.“
    Hatte sie die wirklich?
    „Was ist mit deinem Vater? Habt ihr ein gutes Verhältnis zueinander gehabt?“, drehte Lissa den Spieß plötzlich um.
    James trat etwas härter aufs Gaspedal. Seine Mutter hatte eine nahezu unüberwindliche Barriere zwischen ihm und seinem Dad errichtet, was er ihr noch weniger vergeben konnte als alles andere.
    Sag ich ihm, was ich weiß? Oder behalte ich es lieber für mich? Jahrelang hatte er in diesem Dilemma festgesteckt. Viel zu lange! Bis er endlich herausfand, dass er ebenso dumm war wie sein Vater.
    „Eigentlich erst in der letzten Zeit.“
    Wahrscheinlich lag es daran, dass ihn tatsächlich mehr mit seinem alten Herrn verband, als ihm lieb war. Mit der gleichen Blindheit, was Frauen betraf, geschlagen zu sein, erzeugte offenbar so etwas wie Mitgefühl.
    An ihrem Ziel angekommen, sprang James aus dem Wagen, schnappte sich den Koffer und stellte ihn neben dem Eingang von Atlanta House ab. „Viel Spaß mit den vielen Zehennägeln.“ Er schaute ihr nach, wie sie mit schwingenden Hüften und wippendem Pferdeschwanz in der Einrichtung verschwand. Wenn er es recht überlegte, trug sie auch heute keine Spur von Make-up.
    Trotzdem war sie umwerfend schön.
    James ging nicht ins Büro. Stattdessen setzte er sich in ein Café, bestellte sich nacheinander dreimal Kaffee und starrte brütend aus dem Fenster auf die Passanten.
    Bewusst hielt er den Blick fern von den Hochglanzmagazinen, die am anderen Ende des Tresens aufgestapelt lagen. Den Moment, als seine Geliebte ihn mit einem anderen Mann betrog, auf Film festgehalten und als Fotos in jedem Klatschmagazin abgedruckt zu sehen, war eines der schlimmsten Erlebnisse in seinem Leben gewesen.
    Und momentan störte es ihn weit mehr, als es überhaupt dürfte, dass Prinzessin Elissa in den gleichen Schmierblättern abgelichtet war. Als glamouröses Partygirl! So, wie sie heute aussah, gefiel sie ihm viel besser – frisch und entspannt.
    Als James Stunden später erneut vor der sozialen Einrichtung anhielt, bot sich ihm ein amüsanter Anblick. Lissa und die werdenden Mütter saßen alle, wie Hühner auf der Stange, draußen auf der Veranda, die Beine weit von sich gestreckt.
    „Lissa, dein Freund-Bodyguard-Boss ist da!“, rief eine von ihnen vorlaut, was kollektives Gekicher zur Folge hatte.
    „Diesmal wird es einige Zeit dauern, bis ich wieder bei euch sein kann, Mädels“, verabschiedete sich die Prinzessin, worauf die Heiterkeit der Mädchen in einen Chorus der Enttäuschung umschwang, den Lissa mit einem Lächeln quittierte.
    Die Rückfahrt verging wie im Flug, während Lissa ihren Chauffeur über die Schicksale einzelner Mädchen aufklärte.
    Erst als sie im Aufzug des Apartmentkomplexes standen, fiel James Blick auf ihre Füße in den offenen Sandaletten. Jeder Zeh war in einem anderen Farbton lackiert. Ein wahres Feuerwerk an Farben, Glitzer und sogar winzigen Aufklebern.
    „Sieht aus wie ein Regenbogen“, stellte er trocken fest.
    „Die Mädels wollten erst die ganze Palette sehen, bevor sie sich entscheiden“, erklärte Lissa lachend.
    „Mir

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