Galaxis Science Fiction Bd. 05
Schule behauptete, daß die Zahl der leuchtenden Sterne im wesentlichen für ewige Zeit die gleiche bleiben würde wegen der Kollision dunkler Sterne und der Bildung neuer Sterne aus jungfräulicher ungebundener Materie, die fein verteilt im Weltraum schwebt.
Die andere Gruppe war der Meinung, daß die Zahl der leuchtenden Sterne immer mehr abnehmen müßte, denn allmählich würde keine ursprüngliche Materie mehr übrig bleiben, aus der sich neue Sterne bilden könnten, und darüber hinaus würde ja jedes Paar Dunkelsterne bei ihrem Zusammenstoß nur einen einzigen neuen, wenn auch größeren und helleren Stern ergeben.
Deshalb würde nach Äonen und aber Äonen alle Materie sich in zwei supergigantischen Sternen konzentriert haben. Allein im Weltenraum, würden sie sich natürlich gegenseitig anziehen, und schließlich würden diese beiden unvorstellbaren Massen mit einer immer phantastischer werdenden Geschwindigkeit aufeinander losstürzen, und zusammenprallen.
Dieser Zusammenstoß könnte und würde dann nicht einen einzigen neuen Stern ergeben. In einer gigantischen kosmischen Explosion würden die Massen beider Sterne durch das ganze Weltall zerspritzen.
Und das Ende des einen Zyklus würde so der Beginn eines neuen sein. Wieder würde die Materie durch den ganzen Kosmos zerstreut sein, würde sich zusammenziehen und neue Sterne, Planeten, Monde bilden. Und der Kreislauf würde aufs neue beginnen.
UM das Jahr 1890 war dieses Bild des Universums fertig.
Im Jahre 1896 legte Henri Becquetel, Professor an der Ecole Polytechnique Uraniumerze in dieselbe Schublade seines Arbeitstisches, in der er auch ein paar in schwarzes Papier eingeschlagene unbelichtete Fotoplatten aufbewahrte. Zwei Jahre später isolierten Pierre und Marie Curie einen Stoff, den sie Polonium nannten.
Und als im Jahre 1910 Dr. Ralph Allen Sampson, der Königliche Astronom für Schottland, gebeten wurde, für die Neuauflage der Encyclopedia Britannica einen Artikel über die Sonne zu schreiben, drückte er nur ein allgemeines Gefühl der Erwartung aus, als er schrieb: »Eine Energiequelle, die plausibel erscheint, vielleicht nur, weil sie nicht so leicht nachgeprüft werden kann, ist die Umwandlung innerhalb der Atomstruktur der Elemente. Ein Atom wird nicht länger mehr als unteilbar angesehen.«
Dieses nicht länger mehr unteilbare Atom sollte dann die meisten der alten Theorien völlig umstülpen, wie wir in dem nächsten Monat erscheinenden Schluß dieses Artikels lesen werden.
DIE VERTEIDIGER
(The Defenders)
PHILIP K. DICK
(Illustriert von EMSH)
Keine Waffe war jemals schrecklich genug, um damit einen Krieg zu verhindern – vielleicht weil es noch nie eine gab, die für sich selbst denken konnte.
TAYLOR lehnte sich behaglich in seinen Stuhl zurück und vertiefte sich in die Morgenzeitung. In der Küche war es gemütlich warm, und der Kaffeeduft, der ihm in die Nase stieg, vertiefte noch das angenehme Gefühl, heute nicht arbeiten zu müssen, Er hatte einen freien Tag – endlich wieder einmal nach langer Zeit –, und er genoß ihn in vollen Zügen. Geruhsam blätterte er in der Zeitung und seufzte dabei zufrieden.
»Was ist?« fragte Mary, die am Herd hantierte.
»Letzte Nacht haben sie wieder einmal Moskau bepflastert.« Taylor nickte beifällig mit dem Kopf. »Sie haben es tüchtig eingedeckt. Eine dieser RH-Bomben. War auch höchste Zeit.«
Er nickte noch einmal. Die Nachrichten von den einzelnen Kriegsschauplätzen klangen alle gut, gut und ermutigend. Er fühlte darüber einen fast persönlichen Stolz. Schließlich trug seine Arbeit wesentlich zu den Kriegsanstrengungen bei. Taylor war nicht einer der unzähligen Fabrikarbeiter, sondern einer der Techniker, die in der Nervenzentrale des Krieges saßen.
»Hier steht, sie haben die neuen U-Boote fast fertig.« Er schnalzte voller Vorfreude mit der Zunge. »Wenn die erst einmal mit ihren Bomben loslegen, das wird eine Überraschung für die Sowjets sein.«
»Sie leisten gute Arbeit«, stimmte ihm seine Frau etwas zerstreut zu.
»Weißt du, was wir heute sehen werden? Sie haben unserer Gruppe einen Robbie zur Verfügung gestellt, damit wir ihn den Schulkindern zeigen können. Dann sehen sie wenigstens einmal, wofür ihre Beiträge verwendet werden. Das ist schön, meinst du nicht auch?«
Sie blickte zu ihm herüber.
»Ein Robbie«, murmelte Taylor und ließ die Zeitung sinken. »Vergewissert euch aber vorher, daß er auch richtig entseucht worden
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