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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Gelegenheitsarbeiten, um sich das Geld für Schnaps zu verdienen. Fast wäre es ihm gelungen, sich mit Hilfe des Alkohols umzubringen, aber seine gesunde Jugend rettete ihn.
    Sie brachten ihn zu sich in der Schlangengrube des Krankenhauses, und es gelang ihnen sogar, ihn vorübergehend von seiner Sucht zu. heilen. Es war mit ihm bergab gegangen, bis er den tiefsten Grund erreicht hatte. Jetzt begann er, sich mühsam wieder nach oben zu arbeiten, aber auf einer anderen Route.
    Er ging seinen Weg in dem schattenhaften Niemandsland gerade jenseits der Grenze des Gesetzes. Er arbeitete als Zuhälter und als Schlepper eines ominösen Nachtlokals. Er war Portier einer Spielhölle. Er konnte sich etwas Geld auf die Seite legen, machte sich selbständig, und versuchte sich mit verschiedenen krummen Geschäften. Zuletzt endete er als Kontaktmann eines Schmuggelringes.
    Groteskerweise war das Geschäft nur den Buchstaben nach illegal. Die einzelnen neuen Welten schossen wie Pilze empor und mit ihnen wuchsen Bestechung und Korruption. Zölle wurden oft nur zu dem einzigen Zweck erhoben, die Taschen der Zollbeamten zu füllen. Bestechung wurde zu einem wesentlichen Bestandteil des interstellaren Handels. Die großen Firmen besaßen ihre eigenen Agenten, die diese Schwierigkeiten mit dem goldenen Funkeln des Geldes beseitigten. Die kleineren Firmen, die sich große Bestechungssummen finanziell nicht leisten konnten, arbeiteten mit den Schmuggelringen zusammen.
    Es wurde nicht wirklich geschmuggelt. Die Ringe sorgten nur dafür, daß die richtigen Leute plötzlich blind waren, wenn eine Sendung auf regulärem Wege ankam. Sie köderten die kleinen Fische – die Wachen im Raumhafen, den Hangaraufseher, den Zollbeamten, der die Versandpapiere prüfte – wogegen die großen Firmen direkt mit dem Zolldirektor verhandelten. Das Risiko war vielleicht größer für die kleinen Unternehmen, aber auf der anderen Seite lange nicht so kostspielig.
    Helmuts Aufgabe war es, die ersten Kotakte aufzunehmen, darüber zu entscheiden, welche Leute man bedenken mußte, sich ihnen zu nähern und entweder abzuschmieren, oder dafür zu sorgen, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt ein anderer Mann an ihre Stelle trat, der für kleine Aufmerksamkeiten empfänglicher war.
    Es war ein Job, der gutes Geld einbrachte. Aber inzwischen hatte Helmut der Ehrgeiz gepackt, und er glaubte eine Möglichkeit gefunden zu haben, wieder zurück zur Erde und zu seinem Mondlicht zu kommen. Er bewarb sich um eine Stelle als Unterhändler bei einer großen Firma und bekam sie.
    Es war alles ganz einfach. Er war jetzt respektabel, war reich, und seine Chance würde kommen.
    Fünf Jahre lang arbeitete er redlich für seine Auftraggeber, dann kam sie. Eine Sendung wurde erwartet, die so umfangreich war, daß er ermächtigt wurde, eine Bestechungssumme von mehr als drei Millionen Kredit zu verteilen. Er bereitete alles vor, nahm das Geld in Empfang und brannte zur Erde durch, wo er sich endlich mit dem unterschlagenen Geld seine Bürgerrechte zurückkaufen konnte.
    Danach kamen sie und holten ihn sich, aber damit hatte er gerechnet. Sie erreichten, daß er zehn Jahre bekam, aber seine Bürgerrechte konnten sie ihm nicht wieder wegnehmen. Durch die Hölle der Verhöre und der langen Verhandlung trug er mit sich das Bild der breiten weißen Straße von Los Angeles unter dem Licht des Mondes und der Jahre, die er dort verbringen würde.
    DAS war alles, woran er sich erinnern konnte. Er hatte noch ein vages Bild von Tagen in einer Strafkolonie, dann senkten sich wieder dichte Nebel über seine Erinnerung. In ohnmächtiger Wut hämmerte er mit harten Fäusten gegen seinen Schädel – vergeblich. Was war geschehen? Sie konnten nicht an ihn herangekommen sein, während er seine Strafe verbüßte. Sie waren eine Firma mit großem Einfluß, aber die Erde hatte unzählige solcher Kolosse. Und die irdischen Gesetze galten für alle. Was also war geschehen?
    Er stöhnte. Die Antwort war nahe, so nahe. Noch ein wenig mehr Zeit und…
    Aber bevor er die Antwort finden konnte, kamen die Teufel.
    Ihre Ankunft wurde von dem hohen dünnen Pfeifen einer Sirene angekündigt, das unvermittelt abbrach, als das Raumschiff durch die helle Undurchsichtigkeit des Himmels nach unten stieß und sanft wie eine Feder zu Boden schwebte. Das glänzende Metall seines Rumpfes strahlte, als wäre es erst kürzlich poliert worden. Es landete vielleicht fünfzehn oder zwanzig Meter von ihm entfernt. Sein

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