Galaxy of Fear 1 - Lebendig begraben
kennengelernt. „Was denn, D-V9, du bist tatsächlich gekommen, um mich zu retten?“
Der Droid schien ein Stückchen zu wachsen. „Das ist schließlich meine Aufgabe.“
„Ich dachte, du würdest es hassen, auf uns aufpassen zu müssen“, meinte Tash. „Vielleicht magst du uns inzwischen ja doch ganz gern, hm?“
Deevee schnaubte. „Unfug. Ich habe lediglich versucht, meine Aufgabe so gut wie möglich zu erledigen, egal, worin diese besteht.“ Er sah Bebo an. „Wie ich die Sache verstehe, warst du gar nicht bedroht?“
„Jedenfalls nicht von ihm. Was war das für ein Geräusch, daß du gemacht hast?“
Deevee zeigte auf seinen Mund, der aus einem kleinen Lautsprecher mitten im Gesicht bestand. „Teil meiner Aufgabe bei Forschungen ist es – war es, sollte ich besser sagen –, Geräusche aufzunehmen, die ich höre. Einmal, bei einem Besuch auf dem Planeten Tatooine, habe ich das Brüllen eines Kraytdrachen aufgenommen. Ich dachte, das könnte ganz nützlich sein.“
Tash tröstete Bebo, während Deevee den Raum untersuchte. „Die Instrumente sind ja in einem traurigen Zustand“, merkte er an, „aber es ist eine höchst komplizierte Maschinerie. Wer das gebaut hat, muß an einem sehr wissenschaftlichen Experiment gearbeitet haben.“
„Was meinst du, worum es in diesem Experiment ging?“ fragte Tash.
„Das kann ich nicht sagen“, antwortete der Droid und untersuchte ein altes Computerterminal. „Der größte Teil fehlt, und die Computerdateien sind gelöscht. Aber es war etwas sehr Wichtiges. Master Hoole wird sofort darüber in Kenntnis gesetzt werden wollen.“
Tash fuhr herum. „Tatsächlich? Warum denn? Deevee, was hat Onkel Hoole vor? Warum hat Smada der Hut gesagt, es gäbe da eine Seite an unserem Onkel, die wir noch nicht kennen würden?“
„Das kann ich dir ebenfalls nicht sagen“, erwiderte Deevee rasch.
„Kannst du nicht oder willst du nicht?“ hakte Tash vorwurfsvoll nach.
Bebo ließ sich vernehmen: „Hört doch auf zu streiten! Dazu haben wir jetzt keine Zeit. Seht ihr das denn nicht?“
„Nein, ich sehe nichts“, gab Deevee zurück. „Ich sehe nichts außer einem alten Eremiten, der halb verrückt ist und in einem verlassenen Laboratorium wohnt. Und da schon so viele Leute verschwunden sein sollen, möchte ich mir die Frage gestatten: Warum Sie eigentlich noch nicht?“
Zur Antwort nahm Bebo einen kleinen Anhänger von seinem Hals ab. „Seht euch das an!“ drängte er.
Tash nahm den Anhänger und stellte fest, daß es sich um ein winziges Gerät handelte, welches von einem Kristall eingehüllt war.
„Was ist das?“ fragte sie.
„Das“, antwortete Bebo, „beschützt mich.“
„Wovor?“ erkundigte sich Deevee.
„Ich weiß es nicht“, erwiderte der Verrückte. „Die Technologie ist zu fortgeschritten für mich, um sie zu begreifen, aber ich glaube, das Gerät erzeugt eine Art Energiefeld. Ich habe es hier im Laboratorium gefunden und behalten, weil ich es später untersuchen wollte. Seitdem hat es mich vor dem beschützt, was die Leute verschwinden läßt.“
Deevee zeigte sich skeptisch. „Und das wäre?“
„Ich wünschte, ich wüßte es!“ seufzte Bebo.
„Woher wollen Sie dann wissen, daß es Sie beschützt?“ spottete Deevee.
„Weil ich immer noch da bin“, schnarrte Bebo. „Ich bin nicht verschwunden. Andere allerdings doch. Viele andere.“
Viele andere? fragte sich Tash. „Was meinen Sie damit? Erzählen Sie mir, was passiert ist.“
Bebo seufzte erneut. Schließlich begann er: „D'vouran war nicht auf der Karte. Wir stürzten ab. Zwanzig von uns überlebten, Lonni und ich eingeschlossen. Also sandten wir ein Notrufsignal aus und warteten. Doch ansonsten ging es uns gut. Die Enzeen hatten uns herzlich willkommen geheißen. Sie behandelten uns gut und versorgten uns mit Essen.“ Seine Augen schienen in die Ferne zu schweifen. Offensichtlich erinnerte er sich an etwas Schreckliches. „Dann begannen sie zu verschwinden. Zuerst nur einzeln. Wir dachten, sie hätten sich im Wald verirrt. Dann verschwand noch einer und noch einer. Schließlich in Gruppen zu zweit oder zu dritt! Sie verschwanden einfach!“
Er erschauerte vor Grauen. „Wir wußten nicht, was wir tun sollten. Obwohl wir überall nach ihnen suchten, haben wir nie auch nur eine Spur von ihnen gefunden. Statt dessen entdeckten einige von uns diesen Ort. Hier blieben wir. Und solange wir hier waren, verschwand niemand mehr von uns. Aber wir mußten uns um das
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