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Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi

Titel: Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Whitman
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bedächtig einem der Behälter und berührte den Transparistahl. Sofort riß er die Hand wieder weg. „Diese Behälter sind eiskalt. Ich glaube, sie sind kryogenisch versiegelt."
    „Kryo was?" fragte Tash. Sie war nicht dumm, doch hin und wieder kam ihr in alles Technische vernarrter Bruder mit einem Wort, das sie nicht kannte.
    „Kryogenisch", wiederholte dieser. „Das bedeutet, daß diese Leichen eingefroren wurden, um den Verfall zu verhindern. Irgend jemand konserviert diese Leichen aus irgendeinem Grund." Er atmete aus und sah zu, wie sein Atem einen dünnen Nebel bildete. „Die Kälte muß von hier gekommen sein und nicht aus dem Lüftungsschacht."
    Auch Tash machte nun ein paar zaghafte Schritte auf einen der Behälter zu. „Aber was soll dieser Aufbewahrungsort in einer verlassenen Raumstation? Und wer sind diese Leute?" fragte sie sich. „Könnte das hier vielleicht ein Relikt aus alter Zeit sein?"
    Zak untersuchte die Kabel und Leitungen, die zur anderen Seite des Raums führten. „Das glaube ich nicht. Diese Anlage sieht brandneu aus. Sieh dir das mal an."
    Auf der Computerreihe an der gegenüberliegenden Wand stand eine große Kristallkugel, in deren Innern wirbelnde Lichter tanzten. Der ganze Kristall glühte.
    Zak sagte: „Dieses Ding sieht nicht sehr alt aus. Ich würde meinen, daß jemand diese Ausrüstung erst vor kurzem installiert hat."
    „Und diese Leute hergebracht", fügte Tash hinzu. „Die Schatzsucher haben doch davon gesprochen, daß hin und wieder einige Abenteurer und Glücksritter von Nespis VIII verschwunden sind und daß sie gedacht haben, diese Leute hätten die Station verlassen oder sich einfach verirrt. Vielleicht sind sie ja hier! Jemand hat sie gesammelt!"
    „Dannik Jerriko", argwöhnte Zak.
    Tash schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Die Schatzsucher haben alle gesagt, daß er erst kürzlich angekommen ist. Er könnte diese ganze Anlage unmöglich aufgebaut haben. Aber wer – und warum?"
    Zak betrachtete eine der Leichen. „Das erinnert mich an Nekropolis." Zak hatte auf dem Planeten Nekropolis ein schreckliches Erlebnis gehabt: Er war dort bei lebendigem Leib begraben worden. Die Erinnerung ließ ihn erschauern. „Na, immerhin haben wir ein Geheimnis gelüftet. Wir wissen, daß Dannik der Mörder ist. Du hast selbst gesehen, was er mit Domisari gemacht hat."
    Tash nickte, doch sie hörte gar nicht richtig zu. Irgend etwas hatte sie abgelenkt, ein schwaches Flüstern in ihrem Kopf, wie jemand, der in großer Entfernung sprach.
    „Ich hoffe, das überzeugt dich davon, daß es hier keinen Fluch der Dunklen Seite gibt", fuhr Zak unbeirrt fort. „Nicht daß uns das irgendwas bringen würde, weil ich nämlich glaube, daß Dannik ein Anzati ist. Und das bedeutet, daß wir weiter in Gefahr schweben, es sei denn, wir schlagen uns zu Onkel Hoole durch..."
    Zaks Worte fanden kein Gehör. Das Flüstern in Tashs Kopf war zu einem Murmeln herabgesunken, wie sie es schon früher vernommen hatte. Nur daß es sich diesmal dringender anhörte. Eine neue Welle kalter Angst überkam sie. Sie wappnete sich und versuchte, einen Sinn in dem Gemurmel auszumachen. Sie schöpfte Atem, um ihren sich verkrampfenden Magen zu besänftigen, und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Stimme.
    ... verlasse diesen Ort... verlasse diesen Ort... verlasse diesen Ort...
    Tash konzentrierte sich. Es war, als wolle sie eine einzige Stimme aus einem überfüllten Zimmer herauspicken, in dem alle gleichzeitig sprachen. Die Stimme wurde deutlicher.
    ... verlasse diesen Ort... verlasse diesen Ort... verlasse diesen Ort...
    Dieselbe Stimme hatte Tash bereits in der Bibliothek gehört.
    „Hörst du das?" flüsterte sie ihrem Bruder zu.
    Zak sah sich um. „Was soll ich hören?"
    „Diese Stimme!"
    „Ich höre gar nichts." Zak bemerkte den angespannten Gesichtsausdruck seiner Schwester. „Tash? Dieser Ort ist so still wie ein lebloser Mond."
    Seine Schwester zog die Stirn kraus. Warum konnte Zak es nicht auch hören? Die Stimme umgab sie jetzt, und während Tash weiter angestrengt lauschte, wurde sie immer lauter und kraftvoller.
    VERLASSE DIESEN ORT! VERLASSE DIESEN ORT! VERLASSE DIESEN ORT!
    Eine Stimme kann mir nichts tun, versicherte sie sich selbst. Eine Stimme kann mir nichts tun.
    Doch was als nächstes geschah, tat ihr eine ganze Menge.
    Niemand war in ihrer Nähe, gleichwohl spürte Tash, daß ihr irgend etwas an die Kehle fuhr. Als sie die Arme hochriß, um wegzustoßen, was sie anfaßte,

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