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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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Playback-Shows einzubauen, weil diese Idee einfach nur arrogant ist und natürlich niemand ihre saumäßig schlechte Musik hören will.
    35 Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber ich will unbedingt auch einen haben.
    36 Ach ja, so seltsam es auch klingen mag, aber DNS-ähnliche Moleküle gibt es überall im gesamten Universum – weil sich herausstellte, dass die »Panspermie-Hypothese« größtenteils korrekt ist. Mit dieser etwas unanständig klingenden Theorie ist gemeint, dass sich die Bausteine des Lebens durch den Kosmos ausgebreitet haben, indem sie von Asteroiden und Kometen huckepack genommen wurden. Außerdem finden Steine mit Lebensvorformen recht häufig den Weg in Falze (ein komplexes Phänomen, von dem ich nicht behaupten kann, es verstanden zu haben), und schon hat man die Grundformel für unglaublich weitverbreitete und entfernt miteinander verwandte Lebensformen.

11
    B ō n ō
    Als ich aufwachte, lag ich flach auf dem Rücken in normaler Schwerkraft. Ich streckte mich, blinzelte und sah, wie Carly und Frampton links und rechts von mir das Gleiche taten. Dann bemerkte ich, dass das Omnitaxi aus dem Schacht gefallen war. Dunkle Berggipfel rasten nun unter uns hinweg, und oben glitzerte ein strahlender Nachthimmel. Wenig später überquerten wir einen Berggrat, dann breitete sich ein gigantischer Performance-Canyon unter uns aus. Es war ein fantastischer Anblick. Dort mussten sich mehrere zehn Millionen Lebewesen versammelt haben, vor einer Bühne, die die Ausmaße mehrerer Football-Felder hatte und so hell erleuchtet war, dass man sie bestimmt aus dem Weltraum sehen konnte. Sie war von hektargroßen Videobildschirmen und hochhaushohen Lautsprecheranlagen umgeben.
    Carly zeigte auf die Live-Übertragung eines dynamischen Sängers auf dem Hauptvideoschirm über der Bühne. »Das ist Daddy.«
    Er sah aus wie ein paarundfünfzigjähriger Sonny Bono, aber im Gegensatz zum jungen Sonny der Siebziger trug er struppiges Haar, einen hängenden Schnurrbart und schicke Klamotten. Während er die Lippen bewegte und über die Bühne stolzierte, vollführte er melodramatische Balzgesten, die so überspannt waren, dass ich befürchtete, er könnte sich den Hals verrenken. Nach ein paar Sekunden schaltete das Live-Bild zu einer aufgezeichneten Szene, in der Daddy davonrannte, während eine blonde Sexbombe ihn in einem roten Mustang verfolgte. Der Hintergrund wechselte von Highway zu Wüste und karger Mondlandschaft, während er sich immer wieder mit gespieltem Entsetzen zu seiner Verfolgerin umblickte. Dann wurde für ein paar Sekunden zu Daddy auf der Bühne zurückgeschnitten – und dann zu einer nuttigen Pocahontas, die in einem Wald hinter unserem Helden her war, mit gespanntem Bogen und angelegtem Pfeil. Dann kam wieder etwas Daddy live, dann ein Mob ekstatischer, schluchzender Teenys, schließlich eine langbeinige Rothaarige in Trenchcoat und Filzhut, die Daddy bei Nacht durch einen ägyptischen Tempel jagte.
    »Irgendwie würde ich unheimlich gern die Tonspur hören«, gestand ich ein.
    »Aber nur für einen Moment«, sagte Frampton. »Carly und ich können es uns nicht erlauben, schon wieder auszuflippen.« Er schnippte mit den Fingern, und eine kurze Musikpassage wurde in die Kapsel übertragen. Daddys Playback war »It’s Not Unusual« von Tom Jones. Perfekt.
    »Und euer Vater kann verhindern, dass sich das Geheimnis der Townshend-Linie weiter ausbreitet?«
    »Ich vermute, dass er es kann, wenn er will«, sagte Carly vorsichtig.
    »Toll. Aber wie?«
    »Daddy ist ein sehr einflussreicher Journalist«, platzte es aus Frampton hervor.
    Und ich dachte immer, es wäre die Aufgabe von Journalisten, Geheimnisse zu offenbaren, statt sie zu verbergen. Aber inzwischen wusste ich, dass es besser war, nicht nachzuhaken, wenn Carly es sich in den Kopf gesetzt hatte, ausweichend zu antworten. »Ich verstehe«, sagte ich. »Und er kann uns mit der Gilde helfen, der das Geheimnis offenbar bereits bekannt ist.«
    »Vielleicht«, sagte Carly. »Auf jeden Fall dürfte er mehr darüber wissen, wie sie es herausgefunden haben. Was uns helfen könnte, wenn wir versuchen, sie davon zu überzeugen, sich zurückzuhalten. Wie auch immer, die Show ist gleich zu Ende, und wir müssen in den Backstage-Bereich.«
    Die Kapsel sackte plötzlich ab und fing sich etwa fünf Meter über dem Boden, wo wir über eine turmhohe Reihe von Wesen dahinglitten, die wie Gottesanbeterinnen in Henkerkapuzen aussahen. Sie hielten kleine Flammen in

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