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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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hing.
    Die Kreatur gab uns mit einer Geste zu verstehen, dass wir uns auf die Bank setzen sollten, worauf sie neben dem Podium in Position ging. Dann kramte die Schnecke dahinter herum und zog etwas hervor, das wie der Kadaver eines Schafs aussah. Als sie sich das Ding auf den Kopf setzte, wurde mir klar, dass es sich um eine gepuderte Perücke handelte.
    »Die Sitzung des Absolut Autonomen Grenzgerichts von Fiffiwumpi ist eröffnet«, grollte das Wesen. »Sie alle werden hiermit angeklagt, das Hoheitsgebiet des Planeten verletzt zu haben, als Sie ohne Genehmigung in die Gravitationssenke eindrangen. Wenn Sie der Meinung sind, nicht schuldig zu sein, kann sich einer von Ihnen nun an das Gericht wenden. Andernfalls gehen wir direkt zur Urteilsverkündung über.«
    Ich warf Carly einen verzweifelten Blick zu. Aber sie sah mich bereits mit einem viel verzweifelteren Blick an. »Sag etwas«, zischte sie. »Du bist der Anwalt.«
    Voll erwischt. Also wandte ich mich dem Gefängniswärter zu, während die beruhigende Energie meiner winzigen Superkraft ihre Wirkung entfaltete. »Euer Ehren. Bevor ich mit meiner Stellungnahme beginne, möchte ich fragen, ob Sie genau wissen, wer Ihre Angeklagten sind.«
    »Ja«, grollte die Bestie. »Ich habe die Metadaten gelesen, die an Ihre Falz angehängt waren. Daher kenne ich Ihre Namen und Ihre Heimatplaneten. Und natürlich habe ich Ihre zwei Begleiter wiedererkannt.«
    Ich kenne Ihre Namen und Ihre Heimatplaneten. Als diese Worte aus seinem Mund kamen, wusste ich, was ich tun musste – auch wenn ich es abgrundtief hasste. Obwohl der Beruf des Anwalts einen häufig zum Zynismus animierte, hatte ich mir vor langer Zeit geschworen, dass ich niemals im Gerichtssaal lügen würde. Mochte das Gericht auch noch so fehlbesetzt, bescheiden oder außerirdisch sein, es war und blieb ein heiliger Ort der Gerechtigkeit. Doch nun stand ich kurz davor, die entwürdigendste persönliche Lüge zu erzählen, die ich mir vorstellen konnte – und ich würde es als aktiver Rechtsanwalt vor einem Richter tun.
    »Sie dürfen jetzt mit Ihrer Stellungnahme beginnen«, sagte der Gefängniswärter ungeduldig.
    Ich trat vor das Podium, flehte Moses, Themis und jeden anderen gesetzgebenden Propheten und sämtliche Göttinnen der Gerechtigkeit um Gnade an und legte los. »Als ich zu den Backstreet Boys ging, war ich ein junger Idealist, der soeben sein Jura-Studium abgeschlossen hatte. Und seitdem habe ich gelernt … Traurigkeit ist wunderschön. Einsamkeit ist tragisch. Also prüfe die Form meines Herzens.« Damit starb ein kleiner Teil meiner Seele. Ich betete, dass dieser Trick funktionierte, damit ich nicht noch einmal lügen musste.
    Das mächtige Auge starrte mich an. »Sie sind der Nick Carter?«
    Ich lächelte verlegen und fand, dass eine leichte Kopfbewegung nicht unbedingt als zweite Lüge zählte.
    » Millenium ist eins meiner Lieblingsalben«, dröhnte die Stimme. »Weiter.« Und nach einer kurzen Pause: »Ich glaube, Sie haben mit ›Prüfe die Form meines Herzens‹ aufgehört. Also … fahren Sie fort.«
    »Richtig. Gut. Trotz meiner Jugend und meines Idealismus war mir nicht bewusst, dass ich einen Weg beschritt, der mich schon bald zu einem der berühmtesten Lebewesen des gesamten Universums machen würde.«
    »Ich verstehe«, sagte der Richter. »Aber das wird nicht funktionieren, müssen Sie wissen.«
    »Was wird nicht funktionieren?«
    »Oh, tun Sie nicht so, als wären Sie irgendein naiver, ungebildeter Schwachkopf – das ist unter der Würde eines Backstreet Boys. Ich rede hier von der Sache mit dem Ruhm. Das wird nicht funktionieren. Wissen Sie, auch ich bin berühmt. Berühmt genug, um nicht von der Ruhm-Ladung irgendwelcher anderer Personen beeinflusst werden zu können.«
    »Moment mal!«, sagte Frampton. »Ich kenne Sie. Sie waren in Aurale Skulpturen! «
    »Mehr als einhundertmal, über einen Zeitraum von Jahrtausenden«, sagte Glupschauge. »Sie erinnern sich bestimmt an dieses Stück.«
    Er holte tief Luft, doch bevor er auch nur einen Laut von sich geben konnte, schrie ich panisch auf. Alle sahen mich an. »Bitte«, sagte ich. »Kein Gesang während einer Gerichtsverhandlung. Auf der Erde haben wir … einen Eid abgelegt, es niemals zu tun. Und ich würde nur ungern dagegen verstoßen.«
    Der Gefängniswärter hielt sich zurück. Unterdessen hatte diese Unterbrechung mich auf eine Idee gebracht.
    »Euer Ehren«, wandte ich mich an ihn. »Wenn Sie regelmäßig in Aurale

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