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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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erfahren. Und von Mikko-dem-Macho schon gar nicht.
    Veruca Salt führte ein annähernd sorgenfreies Leben, seit sie die unterdeckweit bekannte Bettpartnerin Mikkos war. Sorgenfrei, was die überschaubare Gesellschaft des Unterdecks betraf. Darüber hinaus blieb ihre Lage heikel.
    Zum einen war nach einigen Tagen voller widersprüchlicher Nachrichten endlich Entwarnung von Die Neue Wohlfahrt gekommen; leider nicht von Kaddok selbst. Nachdem es eine Zeitlang so ausgesehen hatte, als würde die Werft ein Totalverlust, liefen dort allerlei Reparaturen. Der teuerste Unfall seit zweihundert Jahren, hieß es. Bisher wusste niemand, warum und wie es dazu gekommen war. Es war die Rede von zunehmenden Konfusionen im Datennetz, und davon, dass ein völlig veraltetes System wie das von Die Neue Wohlfahrt nicht in der Lage gewesen wäre, die Folgen zu verarbeiten. Kein Wort von amoklaufenden Karnesen, man fürchtete wohl unwirsche Reaktionen der Schwerweltmenschen, und im Grunde genommen war es gleichgültig, welchem Volk der unglückliche Pilot angehört hatte. Das Management der Werft war wegen veralteter Technik, mangelnder Wartung und überschrittenen Inspektionsfristen schwer unter Beschuss geraten. Dass alle wichtigen Leute von Die Neue Wohlfahrt zum Zeitpunkt der Katastrophe nicht an Bord gewesen waren, warf kein günstiges Licht auf sie.
    Andererseits gab es verwirrende Neuigkeiten von Penta V. Auf einen der erfolgreichsten Künstler des Planeten, einen kosmosweit bekannten Musiker, sei ein Attentat verübt worden, hieß es. Vielleicht sei es ein Unfall gewesen, das werde untersucht. Wahrscheinlich sei er bei dem Anschlag getötet worden, obwohl es Hinweise gebe, dass sein Körper von einer gut organisierten unbekannten Truppe fortgebracht worden sein könnte. Die Schlagzeilen überschlugen sich und wurden sehr rasch sehr absurd. Gerüchte, Hörensagen und wilde Theorien. Ganz so, als ob jemand ganz bewusst die Sache ins Unglaubhafte ziehen wollte.
    Veruca Salt glaubte keinen einzigen Augenblick, dass Markus Hataka etwas geschehen war. Die Art und Weise, in der man das Opfer des Attentats hatte verschwinden lassen, ließ sie eher an Bonnie Wayss denken. Aber wenn Bonnie hatte Hataka entführen wollen, warum dann dieses Theater mit einer Bombe und einem angeblichen Mordanschlag? Warum so umständlich? Und warum sollte sie eine Entführung inszenieren?
    Jana Hakon war es, die sich über solche Fragen den Kopf zergrübelte und doch ganz genau wusste, dass es keinen Zweck hatte. Ohne zusätzliche Informationen konnte sie keine Antworten finden. Sie suchte nach entsprechenden Neuigkeiten im Netz; das wiederum wurde immer seltsamer. Gigantische Datenmengen flossen verschlüsselt durch öffentliche Kanäle, und eine große Bibliothek nach der anderen trennte sich vom Netz oder verhängte rigorose Zugangsbeschränkungen. Es war, als ob neue Quellen ein überaltertes Grabensystem überfluteten – die Zahl der verfügbaren Information wuchs immer rascher an. Jana Hakon hatte nicht die geringste Ahnung, wer sich all diese Informationen überhaupt jemals ansehen sollte, ganz zu schweigen davon, sie zu entschlüsseln. Veruca Salt hingegen war damit beschäftigt, ihre Position im Unterdeck zu halten. Ihren neuen Status als Partnerin des heimlichen Chefs, eines Mannes, der auf dem Unterdeck wichtiger war als der Kapitän. Was Mikko betraf, so hatte sie nicht viel mehr zu tun, als ihn so oft wie nur möglich zu ficken, und das tat sie auch. Es war Bestandteil ihrer derzeitigen Überlebensstrategie.
    Sie hatte sich in Ari dabei einen Feind geschaffen. Das war klar. Eine seit etlichen Jahren dauernde Männerfreundschaft war durch das Erscheinen einer gewissen Veruca Salt zerstört worden. Zwar gab es an der Oberfläche der Dinge keinen Unterschied zu früher, aber sie spürte allzu gut, dass Ari vor Wut und anderen unterdrückten Gefühlen kochte, wenn er Veruca Salt nur zu Gesicht bekam. Das war kein Neid. Sehr wahrscheinlich war die Freundschaft zwischen Mikko und Ari einmal viel mehr gewesen als nur eine Freundschaft. Jana vermutete, dass diese beiden seltsamen Männer irgendwann einmal ein Paar gewesen waren.
    Ari hatte jedoch nicht den gottähnlichen Status eines Mikko. Er war gefürchtet und wurde als Mikkos Handlanger kommentarlos anerkannt, keine Frage. Sollte er eines Tages auf den Gedanken kommen, Mikkos Rolle übernehmen zu wollen, wäre ihm eine herbe Enttäuschung sicher. Und er war nicht dumm genug, das nicht zu wissen.
    Es

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