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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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an. Ihr blasses Gesicht zeigte keine Regung. Aber Markus war sicher, dass sie davon wusste, wie Jana als unstillbare Sehnsucht in ihm blau pulsierte.
    »Wir haben nichts von Jana gehört«, sagte Markus, »seit sie von Bonnie auf Die Neue Wohlfahrt versteckt worden ist. Die Neue Wohlfahrt ist inzwischen ein qualmendes Wrack.«
    »Ganz so schlimm ist es nicht«, sagte Tara, »wir haben Kontakt mit der Werft. Jana hat in dem Durcheinander das Artefakt verlassen. Sie ist nicht mehr dort.«
    »Gut«, sagte Markus und berührte Bonnie an der Schulter, als wollte er sie trösten. Jana hatte sich in Sicherheit gebracht. Die erste gute Nachricht heute, und dafür hatte es sich gelohnt, über all diese Leitern zu klettern und über all diese Simse zu schleichen.
    »Wo ist sie jetzt?«, wollte Markus wissen.
    Tara zuckte die Schultern. »Wir haben eine leider unvollständige Nachricht von Die Neue Wohlfahrt erhalten«, sagte sie, »von jemandem, der um unser Interesse an Jana weiß, uns jedoch nicht so weit über den Weg traut, dass er uns alles sagen würde. Jana war auf einem der Raumschiffe, die während des Zwischenfalls aus der Nähe der Werft geflohen sind.«
    »Wer hat diese Nachricht übermittelt?«, fragte Bonnie; sie erwachte aus ihrer Erstarrung.
    »Ein Karnese«, erwiderte Tara. »Er hat sein Bestes gegeben, um seine Identität geheimzuhalten, ein paar intelligente Tricks mit dem Netz und den Rechnern, nett gemeint, nicht gut genug für uns. Nun ja, er ist ein Karnese. Sein Name ist Kaddok, und er war auf der Werft in einer nicht unbedeutenden Position. Das macht uns sicher, dass Jana tatsächlich in Sicherheit ist. Für den Augenblick.«
    Bonnie wandte sich zu Markus um. »Wir müssen Kaddok finden. Er weiß, auf welchem Schiff Jana ist.«
    »Eigentlich ist es Jana, die wir finden wollen«, entgegnete Markus. Finden müssen, schrie die tiefe Melodie in seinen Innereien.
    Tara neigte zustimmend ihr Haupt.
    Maja Maja begann halblaut Entfernungsangaben vor sich hin zu murmeln, Zahlen, die ständig kleiner wurden. Wer da auch immer kommen mochte, er kam beharrlich näher. Plötzlich erhob Maja Maja ihre Stimme. »Da harmonieren Sachlage und Vorhersage keineswegs«, rief sie. »Ich bekomme eine Menge Signale herein, eine vergleichsweise beträchtliche Unmenge! Beeindruckend reichlicher als erwünscht. Da schleicht sich eine Streitmacht an, und vermutlich bärenstark gewappnet.«
    »Es wäre besser, diesen Ort nun zu verlassen«, sagte Tara. »Am besten auf dem vorbereiteten Weg, über das Dach und mit dem Gleiter, der dort seit Tagen verborgen liegt.«
    Markus sah überrascht zu Bonnie; die ursprüngliche Idee war gewesen, genauso klammheimlich zu verschwinden, wie man gekommen war. Plan B hatte auf einem Aufzug für Notfälle beruht, der von den oberen Geschossen erdbebensicher direkt in die Fundamente führte. Von weiteren Varianten, hier wegzukommen, wusste er nichts.
    Bonnie sah seinen erstaunten Gesichtsausdruck und grinste freudlos. »Man muss sich für alle Eventualitäten vorbereiten«, sagte sie. Ihre Stimme schwankte, als wäre das Implantat nicht sicher, wie es arbeiten solle. Bonnie war überrascht, dass die Konsulin vom Versteck auf dem Dach wusste. Sie klappte die Kopfseher vor ihre Augen, obwohl es jetzt sicherlich so wenig Daten gab wie vor wenigen Minuten.
    Später warf Bonnie sich das vor. Diese Sekunden des Zögerns hätten das Desaster verursacht, meinte sie. Das war natürlich Unsinn, ein paar Sekunden machten in diesem Fall überhaupt keinen Unterschied. Niemand hatte wissen können, dass zum Schutz des Konsulats keine normalen Polizeikräfte von Penta V anrücken würden, sondern eine hochgerüstete, gutausgebildete Spezialeinheit, deren bloße Existenz vom Flottenkommando gerne abgestritten wurde.
    Die fremden Personen verschwanden aus dem Raum wie ablaufendes Wasser, und Tara lehnte sich wieder in den Sessel zurück, ganz allein, so wie sie es gewohnt war. Niemand hatte versucht, sich zu verabschieden. Nur der Musiker, gebeutelt von einer unstillbaren Sehnsucht, hatte gezögert, hatte den Anblick der Galdani länger genießen wollen, und war hinausgezerrt worden.
    Einige leerstehende Stockwerke über den Räumen des galdäischen Konsulats bekamen Bonnies Leute zum ersten Mal einen der Angreifer zu Gesicht. Der Mann war in einen spiegelnden Strampelanzug gehüllt und hechtete aus der aufgesprengten Tür eines Treppenschachtes in die Deckung einer Säule. Viel zu schnell, um Einzelheiten zu

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