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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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Ja‘ana K‘jonasoidt Hakon T‘Arastoydt.
    Ah, da bin ich ja wieder, dachte sie; fast hatte sie Angst davor, den Rest ihres Lebens in Jana Hakon und Veruca Salt gespalten verbringen zu müssen. So gerüstet, kamen die Gäste ihr gleich viel weniger merkwürdig vor – nur unvollständig, begrenzt auf eine einzige Inkarnation. Darüber hinaus waren sie nicht heil, nicht eins mit sich selbst, beschädigt durch die Erlebnisse. Ja‘ana K‘jonasoidt Hakon T‘Arastoydt betrachtete die Leute, die ihre Freunde sein sollten, mit der distanzierten Kühle der Bestandsaufnahme. Da war die Soldatin, die ein Riesenloch in ihrem Leben mit professioneller Effektivität zu füllen suchte und doch bloß den Nachtmahr fütterte, der sie quälte, dem Tier Nahrung gab, das sie aufzufressen drohte. Immerhin kannte sie die Technik der Dunkelwelten und quittierte die Sprüche des Raumschiffs mit einem schiefen Lächeln. Da war der Karnese, dessen Weltbild aus Scherben bestand und der verzweifelt nach Kitt fahndete, nach Sinn und nach einer Perspektive jenseits von Kälte und Schwerkraft. Da war der Musiker, der seiner kleinen grausamen Fee nachjagte, während er von einer Sucht vorangepeitscht wurde, an der eine gewisse Jana Hakon schuld war.
    Prima kleine Truppe, dachte Veruca Salt höhnisch. Da passen wir gut dazu, oder? Eine spaltirre Galdani mit eigenständigen Identitäten, die sich miteinander unterhalten, als wären sie verschiedene Personen.
    Was für ein Durcheinander, dachte Jana Hakon und presste den Mund zusammen. Warum soll es mir anders gehen als dem bewohnten Universum – das ist schließlich ebenfalls ein einziges großes Durcheinander.
    »Schön, dich heil und gesund wiederzusehen«, sagte Markus Hataka, und Veruca Salt winkte ihm zu, während Ja‘ana tief in ihr drinnen sich amüsierte und kicherte: Heil und gesund? Hast du eine Ahnung. Gesund vielleicht. Heil?
    Die Soldatin nickte der Galdani knapp zu, eine Art militärischer Grußerweisung. Achtung vor dem Feind, selbst wenn man inzwischen auf derselben Seite stehen mochte.
    Kaddok war derjenige, dessen Reaktion ihr am meisten naheging. Zuletzt hatten sie einander auf Die Neue Wohlfahrt gesehen, kurz bevor Veruca Salt an Bord der Sebafell in Mikkos Arme gestolpert war. Jetzt streckte der Karnese seine langen Arme aus, spannte seine Muskeln, als breite er Schwingen aus, und machte eine theatralische Geste. Er nahm eine gewisse Menge Luft in die Arme und drückte so – symbolisch – die Galdani an sich. Leider war keine Zeit, dieses unter merkwürdigen Umständen zustandegekommene Zusammentreffen gebührend zu feiern.
    »In den nächsten Sekunden«, säuselte die Pilgernder Joker , »ist mit dem ersten Angriff der fremden Flugkörper zu rechnen. Da es sich nach meinen Daten um kampfbereite Einsatzraumschiffe der Goldenen Bruderschaft handelt, kann ich für die Sicherheit des angekoppelten Schiffs nicht garantieren. Die notwendigen Maßnahmen wurden bereits ergriffen.«
    »Was soll denn das heißen?«, fragte Bonnie.
    »Nun, die Tåström wurde soeben abgekoppelt und entfernt sich mit Fluchtgeschwindigkeit.« Die Stimme des Raumschiffs war voller geschäftiger Zufriedenheit.
    Stille.
    Auf der Wand spannten flimmernde Linien ihre Muster, darunter die Trajektorie des mit voller Beschleunigung flüchtenden Raumschiffs, das niemanden mehr an Bord hatte.
    »Ich habe nichts davon bemerkt«, sagte Kaddok und starrte auf die geschlossene Luke, durch die er eben gegangen war. Er konnte nicht glauben, dass auf der anderen Seite dieses kurzen Weges kein Raumschiff mehr wartete.
    »Die Tåström soll unsere Gegner ablenken«, erklärte die Pilgernder Joker . »Dafür dürfte das Programm, das ich ihrem Rechner eingespeist habe, ausreichen.«
    Tatsächlich scherten einige der giftig leuchtenden Punkte aus dem Pulk der Angreifer aus und machten sich daran, die Tåström abzufangen. Ein paar Schiffe weniger. Der verbleibende Rest war immer noch eine veritable Streitmacht. Markus Hataka brach sein Schweigen und heftete einen eigenartigen, durchdringenden Blick auf die Galdani.
    »Was ist das für ein seltsames Raumschiff?«, fragte er.
    »Utragenorius«, erklärten Veruca Salt und Bonnie Wayss wie aus einem Mund.
    »Dort hat man mich gebaut und ins Leben gerufen«, sagte die Pilgernder Joker . »Ich gehöre zum Besten, was die Kollektive bisher zustandegebracht haben. Das behaupten sie zumindest selbst.« Das Raumschiff kicherte.
    Bonnie warf Veruca Salt einen angsterfüllten

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