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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Krawatte. Danach bog ich seinen Kopf nach hinten, damit der Luftkanal wieder frei wurde. Vielleicht half das für eine Weile. Plötzlich tropfte mir etwas ins linke Auge. Als ich mir an den Kopf packte, stellte ich fest, dass mir Blut übers Gesicht rann. Ich presste mein Taschentuch auf die Wunde.
    »Ruf ihm nen Krankenwagen, Fergie. Und sag Slattery, dass ich ein Wörtchen mit ihm zu reden hab. Sag ihm auch, dass ich ein alter Freund von Hugh Donovan bin. Übrigens heiße ich Brodie.«
    Danach ging ich durch die Schwingtür zurück in den Pub, wo die Leute mich erwartungsvoll beäugten. Gleich darauf zeichnete sich Verwirrung auf ihren Gesichtern ab und sie drehten sich von mir weg. Einige steuerten sogar, genau wie ich, auf den Ausgang zu.
    Draußen beruhigte ich mich langsam wieder und machte mich auf den Weg zu der Adresse, die Samantha Campbell mir gegeben hatte. Das Haus lag nördlich des Clyde im feinen West End – eine völlig andere Welt als die verslumten Gorbals.
    Es war etwa 22 Uhr, als ich mich vor einem dreistöckigen georgianischen Reihenhaus in den imposanten Anhöhen von Kelvingrove Park wiederfand. Ein schönes Gebäude – nicht schlecht für eine einfache Rechtsanwältin ... Aber ich zähle mich nicht zu den neidischen Typen. Allerdings nahm ich an, dass es Sams Familie leichter gefallen war, sich in diese Gegend hochzuarbeiten, als mir selbst der Aufstieg von den Sozialwohnungen Kilmarnocks in ... nun ja, wohin eigentlich? In eine winzige Mietwohnung in London? Vermutlich hatte Sam für ihren Abschluss an der Schule oder später an der Universität nie auf ein Stipendium zurückgreifen müssen. In den akademischen Vierteln von Glasgow fühlte sie sich vermutlich seit dem ersten Tag wie zu Hause. Schließlich war sie mit der kultivierten Hochsprache aufgewachsen, hatte entsprechende Manieren eingebläut bekommen und trug die richtigen Klamotten. Nein, ich war nicht neidisch. Höchstens ein ganz kleines bisschen.
    Nach dem Marsch den Hügel hinauf fühlte ich mich ein wenig erschöpft und kämpfte mit heftigen Kopfschmerzen. Außerdem standen die Pastete und das Bier in meinem Magen miteinander auf Kriegsfuß.
    Aus einem Fenster im zweiten Stock drang schwaches Licht heraus. Also stieg ich die drei Stufen zum Eingang hoch und benutzte den großen Messingklopfer, um mich bemerkbar zu machen. Lange Zeit tat sich nichts, doch plötzlich schwang die Tür auf.
    Sam inspizierte mich kurz, ehe sie zur Seite trat, um mich hereinzulassen. »Sie sehen so aus, als könnten Sie einen Drink gebrauchen, Brodie.«

14
    Wir nahmen auf gegenüberstehenden Ledersesseln in einem Zimmer Platz, das mit Büchern vollgestopft war, wie mir sofort auffiel. Sollte ich jemals an Geld kommen, hatte ich mir vorgenommen, ein Haus mit einer Bibliothek zu kaufen. Dort würde ich dann in meinem Smoking sitzen, ein Glas mit gutem Whisky in der Hand, und mich von oben links aus systematisch durch sämtliche Regalreihen lesen.
    Im Kamin flackerte ein fröhliches Feuerchen, sodass warmer Lichtschein das Zimmer erhellte. Die Kohlenschütte war gut gefüllt – sicher bestach sie ihren Händler. Das Buch, in dem sie gelesen hatte, lag umgedreht auf einem kleinen Beistelltisch, die Brille obendrauf. Rider Haggard, Ayesha . Ich drückte ein kaltes Tuch gegen meine Kopfwunde. Es blutete mittlerweile nicht mehr, und die Schwellung ging bereits zurück. In der rechten Hand hielt ich ein schweres, aufwendig geschliffenes Kristallglas mit gutem Scotch, der die Auseinandersetzung zwischen Pastete und Bier als höhere Instanz beendet und meinen Magen beruhigt hatte. Ich beendete meine Erzählung, während Sam einen großen Schluck Whisky nahm. Ich mag Mädels, die guten Scotch zu schätzen wissen und ihn mit Wasser statt mit Ginger Ale verlängern.
    »Guter Gott, Brodie! Wissen Sie überhaupt, wer Dermot Slattery ist?«
    »Zu meiner Zeit, vor dem Krieg, führte er eine der größten Banden in Glasgow. Aber ich bin nicht mehr ganz auf dem Laufenden.«
    »Na ja, während Sie fort waren, um für König und Vaterland zu kämpfen, hat er die Unterwelt fest in den Griff bekommen. Der Mann ist völlig verrückt. Aber ein sehr schlagkräftiger Verrückter. Er kontrolliert eine Horde von Messerstechern, die in jedes schmutzige Geschäft südlich des Clyde verwickelt sind. Soweit ich weiß, hat man schon dreimal versucht, ihn wegen Mord dranzukriegen.«
    »An einen der Prozesse erinnere ich mich. Er hatte einen guten Anwalt.« Ich meinte es nicht so

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