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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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mitten durch die Zeitung, sodass ich plötzlich zwei Hälften in den Händen hielt.

13
    »Zeitung lieste wohl nich, wie?«, fragte ich mit meinem besten Pokerface.
    »Wat willste überhaupt ham?«, hakte Fergie nach.
    »Das harte Zeug, das große H. Was kostet das bei euch?«
    »Einführungspreis is ein Pfund pro Schuss.«
    »Qualität?«
    »Bestens.«
    »Und woher weiß ich das?«
    »Weißte nich, bisses versucht has.«
    »Also gut. Ein Schuss.« Ich begann in meiner Tasche zu kramen.
    »Nich hier. Da drübn.« Er deutete mit dem Kinn auf die Toilette, stand auf, ging darauf zu und erwartete offensichtlich, dass ich ihm folgte. Sein schielender Kumpel blieb sitzen und grinste mich an. »Kriechs keine zwote Einladung.«
    Also ging ich Fergie nach und rollte dabei die zerschnittene Zeitung zusammen. Als ich die Tür zur Toilette öffnete, stand ich unmittelbar vor einer zweiten Tür.
    »Drinne«, rief Fergie.
    Hinter der zweiten Tür befand sich ein weiß gefliester Raum mit einer Pissrinne, die im rechten Winkel an zwei Wänden bis zu einem Abfluss führte. Es stank penetrant nach Urin. Fergie wartete an der hinteren Wand, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
    Als ich hörte, wie jemand die Eingangstür aufmachte, nahm ich meinen improvisierten Schlagstock aus Zeitungspapier in beide Hände und ging weiter in den stinkenden Raum hinein. Zugleich öffnete sich die innere Tür einen Spaltbreit. Auf dieses Zeichen hin machte sich Fergie zum Angriff bereit: Blitzschnell zog er die rechte Hand aus der Hosentasche und ließ ein offensichtlich scharfes Messer mit schwarzem Griff aufschnappen, das in der rauchgeschwängerten Luft glitzerte.
    Fergies Blick huschte zu dem Mann in meinem Rücken. Ich sah im Umdrehen gerade noch rechtzeitig, wie Fergies Kumpel ein Rasiermesser schwang, um damit auf mich einzustechen. Ich parierte, indem ich die zusammengerollte Zeitung für einen schnellen Aufwärtshaken einsetzte. Wenn man Papier fest zusammenrollt und damit zuschlägt, ist die Wucht des Hiebs tatsächlich mit einem Eisenrohr vergleichbar. Jedenfalls erwischte ich seine Luftröhre so heftig, dass seine Augen aus den Höhlen traten, er vor Atemnot keuchte und ihm das Rasiermesser aus der Hand glitt. Während er röchelnd auf die Knie sank, ging ich auf Fergie los, dessen zunächst bestürztes Gesicht inzwischen wutverzerrt war.
    »Vadammta Scheißkerl!« Sein Arm schnitt durch die Luft und zielte auf meinen Kopf, doch ich wehrte den Schlag mit meinem linken Arm ab. Ich hatte Glück im Unglück, denn ich traf sein Handgelenk mit solcher Kraft, dass das Messer seiner betäubten Hand entglitt. Es streifte allerdings kurz meine Stirn, ehe es scheppernd auf den Fliesen aufschlug. Mit meinem verlässlichen »Schlagstock« gab ich ihm den Rest: Ich traf ihn hart an der Schläfe, kurz vor dem Ohr, sodass er gegen die Wand purzelte und genau wie sein Kumpel vorher auf die Knie sackte. Ich wusste, dass mein Schlag nicht tödlich gewesen war, also setzte ich nach und trat ihm so kräftig wie möglich in den Bauch. Daraufhin krümmte er sich auf dem versifften Fußboden zusammen, zappelte wild herum und schnappte nach Luft, während ich erneut ausholte, um seinen Kopf mit Tritten zu malträtieren. Doch im letzten Moment hielt ich inne und entschied mich für ein anderes Ziel.
    »Für wen arbeitest du?«, fragte ich, während ich ihm einen Tritt in die Nierengegend versetzte, wobei er sich unter Schmerzen wand. »Hab gefragt, wer dein Boss ist. Als Nächstes nehm ich mir deine hässliche Visage vor!«
    Keuchend winkte er ab. »Du. Bist. Tot. Weißte doch, Arschloch.«
    Ich wich einen Schritt zurück, um auf seine Hand zu stampfen, die sich gerade zum Messer vortastete. Er schrie auf, während ich die Klinge wegkickte.
    »Sag mir, wer dein Boss ist.«
    Mittlerweile war sein Gesicht vor Wut und Schmerzen förmlich angeschwollen. »Wirsse noch früh genuch rausfindn, du Aas!«
    Ich hob den Fuß so, dass er die Stahlkanten des Schuhs gut sehen konnte.
    »Dat is Slattery, Dermot Slattery. Kannsse jedn hia fragn. Wirs bald sehn, mit wem de dich angelecht has.«
    Endlich ein Name. Ein Name, den ich noch aus der Vorkriegszeit kannte. Slattery hatte zu einer der mächtigsten Banden in Glasgow gehört. Mal sehen, wo mich dieser Name hinführen würde. Ich ließ meine mittlerweile ziemlich lädierte Zeitung fallen und inspizierte den anderen Kerl. Da er fast am Ersticken war, beugte ich mich über ihn und lockerte seinen Hemdkragen und die

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