Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
der in Kellern destilliert worden war.
    In einer dieser Kneipen saß ein teräischer Kopfgeldjäger und nippte an seinem Drink. Der Teräer blätterte in einer Zeitung mit Nachrichten von Teräis, die schon etliche Wochen alt waren. Er seufzte.
    »Heimweh, mein Sohn?«
    Der Teräer sah auf. Eine in eine weite, braune Robe gekleidete Gestalt stand neben seinem Tisch. Das Gesicht des Fremden lag völlig im Schatten der Kapuze verborgen.
    »Vrysh.« Der Teräer salutierte mit seinem halbleeren Glas.
    »Ich darf leider dem Alkohol nicht zusprechen, mein Sohn«, entgegnete der Fremde mit einem Unterton des Bedauerns.
    »Verstehe«, der Kopfgeldjäger nickte. »Ein Mann Gottes.«
    »In der Tat.« Der Fremde schlug seine Kapuze zurück. Der Kopfgeldjäger konnte sehen, dass der andere Teräer seine weißen Haare kurz geschoren hielt, wie es bei teräischen Wanderpredigern Sitte war. »Darf ich mich zu dir setzen, mein Sohn?«
    »Bitte.« Der Kopfgeldjäger angelte mit dem Fuß unter dem Tisch nach dem Stuhlbein eines anderen Stuhles und schob diesem dem Priester hin.
    »Danke, mein Sohn.« Der Priester nahm Platz und lehnte seinen knorrigen Wanderstab gegen den Tisch. »Ich bin übrigens auf der Suche nach jemandem.«
    Der Kopfgeldjäger kniff skeptisch die Augen zusammen. »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Du trägst die Insignien eines zertifizierten Jägers. Ich suche einen und soll ihn hier treffen. Bist du vielleicht Lev Kalanis, mein Sohn?« Der Priester musterte den Kopfgeldjäger neugierig.
    »Bin ich. Und Ihr seid?«
    Der Priester verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. »Commander Ota Jedrell. Zu Ihren Diensten, General«, flüsterte er.
    Clou Gallagher atmete auf. »Sie brauchen nicht zu flüstern, Commander Jedrell. Dieser Platz ist sicher. Seit Jahrzehnten hat sich kein kerianischer Sicherheitsdienst mehr in Shtoghra blicken lassen, und selbst wenn uns jemand beschatten würde, hätte er kein Glück.« Er tippte unauffällig auf ein kleines, zylindrisches Objekt an seinem Gürtel. »Sollte hier ein Abhörgerät versteckt sein, dann empfängt es im Moment nur teräische Folklore.«
    Jedrell nickte. »Sind wir nur zu zweit, Sir?«
    Clou schüttelte den Kopf. »Ich erwarte noch jemanden. Ah, da kommt er, glaub ich.«
    Ein weiterer Teräer nahm an einem Nebentisch Platz. Er sah verstohlen zu Clou und Jedrell herüber.
    »Stimmt was nicht, mein Sohn?«, fragte Jedrell.
    »Nein, wieso?« Der andere Teräer zuckte mit den Schultern. »Ich staunte nur über die Kombination – ein Wanderpriester und ein Kopfgeldjäger zusammen an einem Tisch …«
    »Sieht man selten, ja«, brummte Clou.
    »Ich frage mich, ob mir einer von Ihnen vielleicht sagen könnte, wo ich Lev Kalanis finden kann? Er soll in diesem Lokal gelegentlich verkehren …«
    »Schon gut, Myers«, winkte Clou ab, »ich bin’s selbst. Das hier ist Commander Jedrell. Commander, ich darf Ihnen Jean Myers vom truskonischen Geheimdienst vorstellen.«
    »Angenehm.« Jedrell nickte.
    Myers verbeugte sich leicht, sodass ein eventueller Beobachter wirklich den Eindruck haben konnte, ein Teräer würde einem Priester vorgestellt werden.
    »Sie sind Ota Jedrell?«, fragte Myers mit einem Anflug von Ehrfurcht in der Stimme.
    »Ja. ›Mad‹ Ota Jedrell, wenn Sie so wollen. Warum fragen Sie?« Jedrell war sichtlich belustigt.
    Myers rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. »Äh, nichts Besonderes, Sir. Aber ich habe von Ihnen gehört und es ist mir eine Ehre, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.«
    »Mir hat er nie so viel Honig um den Bart geschmiert«, murmelte Clou mit gespielter Empörung.
    »Haben Sie beide heute Morgen eigentlich schon die Nachrichten gesehen?«, fragte Jedrell.
    »Wieso, is’ was passiert?« Clou zog die Stirn kraus.
    »Kann man wohl sagen. Auf Bulsara geht’s demnächst ziemlich zur Sache«, platzte Myers heraus. »Der Sheriff von Bulsara hat sich in einer Rundfunkansprache an die Öffentlichkeit gewandt und um Hilfe gerufen.«
    »Hilfe? Gegen wen?«
    »Kerian, hauptsächlich«, sagte Jedrell. »Er beklagte sich über die kerianische Invasion und bot jeder Regierung, die Bulsara unterstützen wird, Grundstücke und Bodenschätze an. Natürlich haben die Kerianer sofort alles dementiert und die Rechtskräftigkeit der Aussage eines Roboters infrage gestellt, aber trotzdem hat die Erdregierung eine unbekannte Anzahl von Kriegsschiffen in Richtung Bulsara abkommandiert und Symirus, Daneb und Drobaria denken angeblich auch darüber nach,

Weitere Kostenlose Bücher