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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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dagegen.«
    »Ja.« Er deutete auf Debis Mantel, der jetzt zusammengeknüllt neben ihr auf dem Boden lag. »Wolltest du gerade gehen?«
    Debi sah auf die Uhr. »Zeit, Becky von der Schule abzuholen.«
    »Aha«, machte Clou. Er zog Debi wieder an sich und streichelte ihr über den Rücken. Langsam wanderten seine Hände tiefer. »Findet sie etwa nicht alleine nach Hause?«
    Debi schälte sich aus seiner Umarmung. »Wenn du glaubst, George Kenna, dass deine Frau monatelang zu Hause sitzt und nur darauf wartet, dass du heimkommst, um deinen Testosteronhaushalt auszugleichen, dann hast du dich geschnitten. Ich muss los, Becky wartet.«
    Clou seufzte und öffnete Debi die Tür. »Ich sollte vielleicht in der Zwischenzeit ein Bad nehmen, damit sich Becky nicht vor ihrem Papa erschreckt, was?«
    Debi lachte. »Gute Idee. Könnte von mir sein.«
    »Telepathie.«
    »Wie früher«, Debi küsste ihn auf die Wange und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm etwas ins Ohr flüstern zu können. Seine Miene hellte sich auf.
    »Bis später«, rief er ihr nach und schloss die Tür hinter ihr.
    *

    Eine halbe Stunde und eine kochend heiße Dusche später saß Clou vor der Kommunikationskonsole seines Hauses. Die drei Bildschirme vor ihm erwachten flackern zum Leben. Nacheinander erschienen die Gesichter von Gouverneur O’Reilly, Geheimdienstchef Jack Dietrich und Pat Brant, dem Leiter der planetaren Verteidigung. Clou wusste, dass im selben Moment sein Bild auf den Konsolen seiner Gesprächspartner erschienen war. Die Leuchtbuchstaben »Konferenz geschaltet« erschienen am unteren Bildrand jedes Bildschirms.
    »Gentlemen«, sagte O’Reilly, »wir beginnen zur Stunde mit Phase zwei unseres Unabhängigkeitskampfes. Jack, du hast das Wort.«
    »Danke, Evan.« Jack Dietrich strich sich über seinen gepflegten grauen Bart. Seine kurz geschnittenen, grau melierten Haare waren ursprünglich braun gewesen und kontrastierten jetzt mit seinen ausdrucksstarken, bernsteinfarbenen Augen. Aus der Brusttasche seiner abgetragenen Tarnjacke zog er ein flaches, elektronisches Notizbuch. Er schaltete es ein.
    »Die Situation ist ernst, aber nicht hoffnungslos«, sagte er und schaute kurz auf die anderen Monitore, um sich zu vergewissern, dass er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller seiner Gesprächspartner hatte. »Seit unserer Unabhängigkeitserklärung ist der Flugverkehr mit unseren Nachbarwelten quasi zum Stillstand gekommen. Wir werden keinesfalls belagert, vielmehr fürchten sich viele Kapitäne der Handelsmarine, in eventuelle bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen uns und den Kerianern verwickelt zu werden.«
    Clou schauderte bei dem Gedanken an ein solches Szenario. Er erinnerte sich an seinen Einsatz im Lokxxo-Feldzug, bei dem ein Passagierschiff unerwartet mitten auf einem interstellaren Schlachtfeld den Hyperraum verlassen hatte. Der Kapitän des Schiffes hatte damals nicht viel Zeit gehabt, seinen Fehler zu bedauern. Ein komplettes Bombergeschwader, dessen Piloten nicht mehr rechtzeitig hatten ausweichen können, war an der Flanke des riesigen Passagierschiffes zerschellt.
    »Nicht, dass solche Auseinandersetzungen unmittelbar bevorstünden«, beeilte sich Jack Dietrich zu sagen. »Die kerianische Flotte hat sich bisher noch nicht in unserem System blicken lassen.«
    »Glaubst du, sie haben uns nicht ernst genommen?«, fragte O’Reilly nachdenklich.
    »Kaum. Die Kerianer haben im Moment einfach alle Hände voll zu tun. Da ist zum einen die Rebellion auf Drusa, die immer noch nicht niedergeschlagen ist. Der König hat einen seiner fähigsten Offiziere dorthin abkommandiert, einen gewissen Admiral Tomis Boros«, las Dietrich vom Flüssigkristallbildschirm seines Notizbuchs ab.
    »Tja, abgesehen von Drusa gibt es noch Plograal, Hokata und einen kleineren Krisenherd auf Kwarooq. Die Flotte ist also ziemlich weit verstreut, das gibt uns ein bisschen Luft.«
    »Du hast Bulsara vergessen«, sagte Clou tonlos.
    »Äh, ja.« Dietrich rief eine neue Seite in seinem elektronischen Notizbuch auf. »Bulsara, vierter Planet der gleichnamigen Sonne. Im Jahre 2399, also vor über einem Jahrhundert, stürzte nach Angaben der kerianischen Reichskanzlei ein Raumschiff auf Bulsara ab, dessen Explosion radioaktiven Müll in die Atmosphäre schleuderte und den Planeten vergiftete. Bulsara wurde zum Sperrgebiet erklärt, das gesamte System abgeriegelt und so weiter. Tja, spätestens seit dieser Woche wissen wir ja, dass das Ganze nur eine Vertuschungsaktion

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