Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
ein, legte den flauschigen Schal aus rosa
Lurexgarn um und schlüpfte in meine mit Daunen gepolsterte Skijacke. Die dazu passende pinkfarbene Mütze zog ich bis tief in die Stirn, und nachdem ich dann auch noch meine leuchtend orangefarbenen Tigger-Handschuhe übergestreift hatte, war ich einsatzbereit.
    William warnte ich vor, dass ich möglicherweise die Mittagspause etwas überziehen würde, dann stellte ich mich dem garstigen Wetter. Es war inzwischen zwar leicht über null Grad, aber der Himmel war grau und bedeckt. Die Luft roch nach weiterem Schnee, und die Brise, die über mein Gesicht strich, war auffallend feucht. Aufgeregte Spatzen pickten zwischen den Salz- und den Sandkörnern am Rand des Fußwegs.
    Im Bus zum Gericht war die Luft überhitzt und abgestanden, aber zum Glück musste ich sie nicht lange ertragen. Vor der Freitreppe zum Gebäude rief ich Sebastian an und erinnerte ihn daran, dass er sich mit mir an der Kirche treffen wollte. Um den Antrag entgegennehmen zu können, musste ich zunächst ein Labyrinth aus Regierungsbüros durchlaufen und aus überarbeiteten und unterbezahlten Angestellten jede Information einzeln herauskitzeln. Obwohl das Ganze nicht mal eine halbe Stunde dauerte, kam es mir so vor, als hätte ich dort eine Ewigkeit zugebracht, und als ich schließlich an der Haltestelle auf den Bus wartete, der mich zur Kirche bringen sollte, fühlte ich mich wie erschlagen.
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Entweder war der Bus spät dran, oder ich hatte ihn um ein paar Sekunden verpasst. Ein weiteres Mal rief ich Sebastian an und sagte ihm, er solle mit der Pfarrerin ruhig schon loslegen, ich würde zu ihnen stoßen, so schnell es ging. Er bot an, mich abzuholen, aber ich war davon überzeugt, dass der Bus jeden Moment auftauchen würde.
    Er schnaubte. „Ich will wirklich hoffen, dass dir irgendwer zur Hochzeit ein Auto schenkt. Wenn du nicht aufpasst, werde ich derjenige sein.“
    „Wie ist es gelaufen?“, wollte ich wissen. „Hast du herausgefunden, ob Parrish Teréza verwandelt hat?“ Ich stellte mich auf die Straße, um zu sehen, ob der Bus schon irgendwo zu
entdecken war.
    Ich hörte Sebastian seufzen. „Niemand sagt was, aber je mehr Leute schweigen, desto misstrauischer werde ich.“
    „Könntest du mir einen Gefallen tun?“
    „Na klar“, antwortete er. „Was immer du willst.“
    „Würdest du die Mitglieder unseres Zirkels wegen heute Abend anrufen? Und kannst du irgendwas zu futtern und Bier besorgen, damit wir eine Party draus machen können?“
    „Wird gleich erledigt, Schatz.“
    „Danke“, sagte ich.
    Er musste gemerkt haben, wie die Anspannung ein wenig von mir abfiel, denn er ergänzte noch: „Hör mal, warum fährst du nicht zurück ins Geschäft? Das mit der Pfarrerin kann ich auch allein erledigen. Ich weiß ja, wie die Trauungszeremonie ablaufen soll, schließlich haben wir tausend Mal über die Texte und die Lieder gesprochen. Und falls ich mir bei irgendwas nicht sicher bin, kann ich dich ja immer noch anrufen.“
    Ich biss mir auf die Lippe und überlegte, ob ich mir Stress ersparte oder vielleicht sogar noch mehr Stress einhandelte, wenn ich nicht mit dabei war. Aber Sebastian hatte natürlich recht. Wir hatten den Ablauf der Trauung mehr als oft genug durchgesprochen. „Ja, ist gut“, willigte ich schließlich ein. „Ich habe noch nicht zu Mittag gegessen.“
    Ich verließ die Haltestelle und überlegte, wo ich in der Nähe etwas anständiges Vegetarisches zu essen bekommen konnte. Als ich in einem mexikanischen Restaurant gerade einen Fensterplatz ergattert hatte, sah ich den Bus vorbeifahren. Na, dann eben nicht. Während ich mir einen Burrito mit Bohnen, Reis und allem dazugehörigen Schnickschnack schmecken ließ, zog ich einen Stift aus der Jacke und versuchte auf einer Serviette meine Pläne für die anstehende Hochzeit doch noch zu retten. Als Erstes entwarf ich den Zeitplan neu, mit wem ich mich in Verbindung setzen musste - Caterer, Kellner, Platzanweiser, Kirchenmusiker, Ausstatter ... und ein neuer Konditor für die verdammte Torte! Dann stellte ich eine Liste zusammen, wie sich die Dinge beheben ließen, die bereits schiefgegangen waren.
    Als ich schließlich das Restaurant verließ, war ich mir ziemlich sicher, dass ich die Fäden wieder in der Hand hielt. Ich würde das schon durchstehen, sagte ich mir zuversichtlich. Genau in diesem Moment rief meine Mutter an. Meine in Tränen aufgelöste Mutter.
    „Es muss das Kleid deiner

Weitere Kostenlose Bücher