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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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meine Augen rubinrot. Auch wenn ich selbst es nicht hören konnte, nahm meine Stimme dann auch ein anderes Timbre an, so, als redeten zwei Leute gleichzeitig. „Es wird Zeit, dass du es aufgibst, Teréza. Lass meine Familie in Ruhe.“
    Sie trat vor, und jetzt konnte ich schwach ihre Umrisse erkennen. Teréza trug noch immer die zerfetzten Überreste eines schwarzen Abendkleides, aber sie hatte darüber einen bis zu den Waden reichenden Mantel im Militärstil angezogen. Der Kragen war mit einer Art dunklem Pelz besetzt, wodurch er mich an die Uniform eines russischen Soldaten erinnerte. „Deine Familie?“, fragte sie, offenbar ohne von meiner Machtdemonstration beeindruckt zu sein. „In dem Haus sind mein Sohn und sein Vater, du Miststück.“
    Nach allem, was Parrish im Wagen gesagt hatte, verspürte ich eine seltsame Erleichterung darüber, dass sie Sebastian nicht als ihren Ehemann bezeichnet hatte. „Du bist tot. Du bist seit über hundertfünfzig Jahren tot“, erklärte ich. „Die beiden gehören jetzt zu mir.“
    Ich konnte nicht fassen, dass ich soeben einen Anspruch auf Mátyás angemeldet hatte, aber die Worte waren mir bereits über die Lippen gekommen, und zurücknehmen würde ich sie auch nicht.
    „Tot?“ Teréza klang überrascht. „Ich habe geschlafen. Schreckliche Träume.“
    Wie jedes Mal, wenn sie nicht zu wissen schien, was mit ihr los war, verspürte ich prompt tiefes Mitleid mit ihr. Es war nicht ihre Schuld, dass Sebastians Versuch fehlgeschlagen war, sie zum Vampir zu machen. „Tut mir leid“, gab ich zurück. „Ganz bestimmt hat niemand gewollt, dass das für dich so endet.“
    Offenbar war eine Entschuldigung aber genau das Verkehrte, denn Teréza legte die Stirn in Falten. In dem Moment, da sie die Mundwinkel nach hinten zog, war ich auf alles gefasst.
    Zumindest dachte ich das. Ich rechnete mit einer körperlichen Attacke, doch sie setzte nur ein listiges Lächeln auf, beugte den Kopf nach vorn und murmelte irgendetwas. Ich glaubte, das Wort „Staub“ zu hören, aber vielleicht hatte sie auch etwas anderes von sich gegeben, auf jeden Fall stiegen im nächsten Moment Dreck und lockere Erde vom Scheunenboden auf.
    Vor meinen ungläubigen Augen entstand eine Wand aus Schmutz und Heuresten, die für einen kurzen Moment eine grobschlächtige menschliche Form annahm. Ich erkannte einen Kopf und zwei Arme, aber kurz bevor die Konturen klar und deutlich wurden, zerfielen sie gleich wieder und bildeten sich neu.
    Ich war beeindruckt. Sie hatte einen Erdzauber gewirkt, jedenfalls so gut wie. Das war Magie von großem Kaliber und ganz sicher nichts, was ich aus dem Handgelenk schütteln könnte. Zu Lebzeiten musste sie eine von jenen Hexen gewesen sein, die Menschen in Angst und Schrecken versetzen konnten. Ich verstand, wieso Sebastian sich zu ihr hingezogen gefühlt hatte.
    Teréza legte vor Konzentration die Stirn in Falten. Irgendetwas stimmte mit ihrem Verstand nicht, und das musste sie davon abhalten, dem Erdzauber eine stabile Form zu verleihen. Jedes Mal, wenn ich erwartete, dass der Staubgolem zum Angriff überging, fiel er wieder in sich zusammen. Schließlich schrie sie ihren Frust heraus und sprang auf mich zu.
    Ich hielt die Hände mit den Innenflächen nach vorn ausgestreckt, so wie ein Polizist, der an einer Kreuzung den Verkehr stoppt. Sofort nahm der schützende Schild eine trübe bläuliche Färbung an.
    Als Teréza auf den Schutzring prallte, wurde sie prompt zurückgeschleudert, flog durch die Scheune und landete an der gegenüberliegenden Wand. Farmgerät, das durch den Aufprall in Bewegung versetzt worden war, landete auf ihrem Kopf. Hacke, Sense, Rechen und zwei Schaufeln fielen scheppernd zu Boden.
    Während sie noch benommen den Kopf schüttelte, bereitete ich meinen nächsten Zug vor. Ich wollte ihr keine Zeit lassen, um mit einem Zauber zu antworten. Der Staubgolem mochte ihre Fähigkeiten übersteigen, aber das musste nicht für alles gelten, was sie versuchte.
    Ich ging einen Schritt nach vorn und zeichnete ein Pentagramm in die Luft. Eine Tür nahm Gestalt an. Als Teréza sich aufrappelte, packte ich sie am Revers ihres Mantels. Meine Finger berührten das seidige Material, und mein Verstand erkannte es als echten Pelz. Oh, jetzt war es mir sogar ein noch größeres Vergnügen, sie zu strangulieren.
    Mit einer flinken Bewegung ihrer extrem starken Hand bekam sie die Sense zu fassen und holte damit nach mir aus. Im nächsten Augenblick spürte ich, wie die

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