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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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messerscharfen Legierung. Die geschwärzten,
geschmolzenen Überreste einer Glashülse an der Basis zeigten die
Antriebsmethode. Aus einfachen Rohrwerfern abgefeuert, entschied Corbec, wobei
sich das Treibmittel entzündete, wenn der Hammer des Auslösers die Glaskapsel
zertrümmerte. Mit dem Schutz seines Umhangs zwischen Hand und Geschoss drehte
er sie hin und her. Die Lamellen waren eingekerbt, um das Zerplatzen beim
Aufprall zu erleichtern — entweder auf einer harten Oberfläche, um einen Splitterregen
zu erzeugen, oder auf Knochen, um möglichst schlimme Wunden hervorzurufen. Die
Lamellen wiesen auch spiralförmige Spuren auf, was darauf schließen ließ, dass
ihnen der Drall des Werfers beim Abschuss eine Eigenrotation mitgab. Corbec kam
zu dem Schluss, dass er noch nie ein grausameres, berechnenderes, groteskeres
Instrument des Todes und der Qualen gesehen hatte.
    Er seufzte, während über ihm
weiter der Feuersturm tobte. Vom Kommandotrupp des Kommissars gab es immer noch
keine Nachrichten, und nur Corbecs Wissen um Gaunts geheime Pläne
beschwichtigte seine Befürchtungen hinsichtlich seiner äußerst riskanten
Taktik.
    Corbec nahm Verbindung mit
seinen Truppführern auf und ließ sie entlang des schützenden Kamms so weit wie
möglich vorrücken. Er hatte an die zweitausend Lasergewehre und schwerere
Waffen zur Verfügung, welche die Fassade des Bauwerks beharkten und große
Schäden anrichteten, aber das Abwehrfeuer war so heftig wie eh und je.
    Soldat Mahan, der Kom-Offizier
von Corbecs eigenem Trupp, kauerte im Schützenloch neben ihm und redete
beständig in das Sprechgerät, da er Gefechtsberichte von allen Einheiten
empfing und übermittelte. Mahan lehnte sich plötzlich zurück, packte den Oberst
an einer Manschette, zog ihn näher zu sich und hielt ihm den Kopfhörer ans Ohr.
    »... den Tod! Die Türme bringen
den Tod!«, hörte Corbec.
    Er starrte Mahan an, der die
Information auf seiner Datentafel entschlüsselte.
    »Unsere Truppen vor Tertius
wurden in die Flucht geschlagen«, sagte Mahan grimmig, der beim Reden schrieb und
die Daten in kurzen, verschlüsselten Kom-Impulsen weiterleitete.
    »Sendak ist tot ... Feth, es
hört sich an, als wären sie alle tot. Dravere hat den totalen Rückzug
angeordnet. Die Türme ...«
    Corbec griff sich die Tafel und
betrachtete den Text, den Mahan direkt vom Oberkommando empfing. Es gab
flackernde, unscharfe Bilder, die man Sendaks letzter Sendung entnommen hatte.
Er sah, wie die Türme zum Leben erwachten und ihre zerstörerischen Zäune
aufbauten, sah, wie die Truppen des Feinds auf den Spitzen der Türme
erschienen.
    Instinktiv schaute er zu den
ihnen am nächsten gelegenen Türmen. Wenn das auch hier geschah, würden sie ein
ähnliches Schicksal erleiden.
    Noch während ihm dieser Gedanke
durch den Kopf ging, kamen neue hektische Berichte über Kom. Die Türme waren
auch vor Ziel Secundus aktiviert worden. Marschall Tarantine hatte von den
Truppen vor Tertius ausreichend Warnung erhalten, um seinen Vormarsch besser
abzusichern, aber er erlitt dennoch schwere Verluste. Seine Einheiten waren
prinzipiell intakt, aber der Angriff war ins Stocken geraten.
    »Heiliger Feth!«, zischte
Corbec und heizte die Luft mit seinem Fluch auf. Er schaltete sein Kom auf den
offenen Kanal und bellte einen Befehl.
    »An alle Geister innerhalb von
zwanzig Metern im Umkreis eines Turms! Benutzen Sie jede und alle verfügbare
Munition, um diese Türme zu zerstören! Tun Sie es, um unserer aller willen!«
    Antwortgeplapper kam herein,
und er musste schreien, um sich verständlich zu machen. »Sofort, ihr verdammten
Idioten!«
    Zweihundert Meter entfernt,
etwas weiter unten auf dem Hang, reagierte Sergeant Varls Trupp am schnellsten.
Die Männer richteten ihre Raketenwerfer auf die nächsten beiden Türme, die
inmitten aufspritzender Fontänen aus Flammen und Erde einstürzten.
    Folores und Lerods Trupps links
von Corbec folgten Varls Beispiel rasch. Einige weitere Türme in der näheren
Umgebung wurden demoliert. Sergeant Currals Trupp, der die Nachhut der
Hauptstreitmacht bildete, zerstörte weiter hangabwärts gelegene Türme mit
seinen Raketenwerfern.
    Steinstaub und verbrannte
Farnwedel trieben durch die aufgeheizte Luft.
    Von Sergeant Hasker, dessen
Trupp beim anfänglichen Beschuss sämtliche Soldaten mit schweren Waffen
verloren hatte, kam ein Bericht. Hasker schickte Männer zu den Türmen in seinem
Sektor, um sie mit Granaten zu verminen.
    Neben Corbec wollte Mahan

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