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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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drei Meter von ihnen entfernt,
verdrehte immer noch den Leib und lauschte.
    Dewr schrak zusammen und
erwachte. Er sah den Cybot — und seine trüben, vergifteten Augen machten einen
noch größeren Albtraum aus dem bereits existierenden. Er verkrampfte sich und
schrie. Trotz des Knebels war der Schrei heftig und schrill und klang grässlich
erstickt.
    Mkoll wusste, dass ihm nur ein
Augenblick blieb, um zu reagieren, während sich Dewr bewegte. Er warf sich zur
Seite.
    Der Cybot schwang herum und
zielte so schnell auf den Ursprung des Schreis wie die Pflanzen ringsum.
Giftnadeln schlugen in einen Körper, der Mikrosekunden zuvor von einer
Plasmakanone eingeäschert worden war. Wieder prallten Nadeln vom Cybot ab.
    Mkoll bewegte sich tief geduckt
und glitt hinter eine größere Ansammlung der Knollengewächse, wobei er
versuchte, die lauschende Todesmaschine im Blickfeld zu behalten. Sein Herz
hämmerte. Er verwünschte es, weil es so laut schlug.
    Hinter dem nächsten
Felsvorsprung ließ er sich zu Boden gleiten und überprüfte seine Waffe. Im
Abzug hatten sich Farnwedel verfangen. Er wollte sie lösen, hielt dann jedoch inne.
Es würde ein Geräusch verursachen, und was würde es ihm nützen? Was konnte ein
Lasergewehr gegen dieses Ding ausrichten?
    Er bewegte sich wieder, und
sein Fuß stieß gegen einen Stein.
    Nadeln flogen wirkungslos durch
die Luft. Der Cybot setzte sich erneut in Bewegung und folgte dem Geräusch durch
einen beständigen Regen aus Nadeln, die bei jedem Schritt von bebenden Knollen
abgeschossen wurden.
    Mkoll dachte an Flucht. Der
Cybot war blind und die Pflanzen ebenfalls. Wenn er sich lautlos verhielt — und
das war sein Talent —, konnte er entkommen und Gaunt die Information bringen.
    Aber würden sie das Ding
wiederfinden? Hier draußen in dieser Wildnis? Es konnte Wochen dauern, den
Cybot aufzuspüren, und viele Leben kosten, ihn unschädlich zu machen.
    Könnte er doch nur ...
    Nein. Wahnsinn. Selbstmord.
    Dann hörte er die Stimme.
Entfernt. Es war Waed, der Rafel rief.
    Er war auf der anderen Seite
der Stachelknollen und suchte, während er immer wieder über Kom wissen wollte,
warum Rafel nicht mehr sendete. In wenigen Augenblicken musste er die ersten
Nadelsalven auslösen ... Oder den Cybot auf sich aufmerksam machen. Die blinde Bestie
hatte sich umgedreht und marschierte bereits durch das Dickicht, wobei sie die
schießenden Kakteen zu ockerfarbenem Mus zermalmte.
    Mkoll blieben nur Sekunden zum
Überlegen. Er würde nicht noch einen seiner Kundschafter verlieren, nicht so. Er
holte eine Granate heraus, machte sie scharf und warf sie nach links. Die
Explosion sprengte eine Gruppe Kakteen in einem Regen aus Feuer und verfilzten
Fasern und sorgte für einen Hagel von Nadelsalven.
    Dann eilte Mkoll auf direktem
Weg zum Ort der Explosion. Er glitt mit dem Rücken vor eine der Knollen, die
beim Krachen der Explosion gefeuert hatten. Ihre Stacheln waren verbraucht. Nun,
da sie unbewaffnet war, konnte er sie gefahrlos als Deckung benutzen.
    Vom Lärm der Explosion
angezogen, stampfte der Cybot heran.
    Waed war verstummt.
    Mkoll stellte sein Lasergewehr
ein und legte es auf den Boden.
    Dann rief er: »Hier drüben, du
Bastard!«
    Es klang unglaublich laut. Eine
letzte spöttische Bemerkung nach der Granate. Knollen bebten ringsum. Aber
keine hatte mehr Nadeln auf der ihm zugewandten Seite.
    Der Cybot stampfte auf die
Lichtung. Sein linker Fuß stieß klirrend gegen etwas im Staub. Er bückte sich,
um es aufzuheben.
    Mkolls Lasergewehr.
    Der Cybot nahm es mit seinen
bionischen Klauen und hielt es hoch vor seine bereits geborstene
Brustpanzerung, als wollte er es beschnüffeln oder beschmecken. Mkoll fing an
zu laufen.
    Nach seiner Schätzung blieben
noch fünf Sekunden bis zur Entladung des Magazins. So hatte er es eingestellt.
Als es sich entlud, warf er sich flach auf den Boden.
    Hunderte Kakteen feuerten ihre
Nadeln auf das Tosen.
    Dann Stille.
     
    Mit Waed an seiner Seite ging
Mkoll lautlos ins Dickicht zurück.
    Sie fanden den Cybot
aufgeplatzt auf der schwarz verbrannten Lichtung. Die Überlastung hatte ihn
nicht umgebracht, aber seine Rüstung aufgesprengt. Giftpfeile hatten den Rest
erledigt und den nun verwundbaren ehemaligen Menschen darin durchbohrt und
getötet. Anhand der Spuren sah Mkoll, dass die irrsinnige Chaos-Mensch-Maschine
nach der harmlosen Laser-Entladung noch ein paar schwerfällige, arrogante
Schritte gemacht hatte. Dann war sie umgekippt, vergiftet, tot. Sie

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