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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Kec, waren sie, als die Makropolen gefallen
sind? Hm? Kannst du mir das sagen?«
    »In einem Truppenschiff im
Transit«, antwortete Soldat Bragg schlicht, während seine gewaltige Körperfülle
die Sprossen von der Dachluke zu ihnen herunterkletterte. Er blieb hinten im
Führerhaus stehen und hielt sich an einem Überrollbügel fest, da die
Zugmaschine über unebenes Gelände holperte. »Kommissar-Oberst Gaunt hat gesagt,
dass wir gekommen sind, so schnell wir konnten.« Er lächelte die beiden Fahrer
einfältig an.
    »Davon bin ich überzeugt«,
murmelte Tuvant.
    Bragg hangelte sich von
Handgriff zu Handgriff etwas weiter nach vorne. »Wir kommen gut voran, nicht
wahr?«
    »Sagenhaft gut«, erwiderte
Milloom, indem er sich von dem massigen Geist abwandte. »Calphernia wird vor
Freude außer sich sein, wenn wir ankommen.«
    »Da bin ich ganz sicher.« Bragg
lächelte und ließ sich auf die Sitzbank hinter dem Fahrer sinken. »Und das ist auch
gut so. Als der Kommissar-Oberst mir befohlen hat, diesen Konvoi zu führen,
habe ich zu ihm gesagt, dass ich ihn pünktlich ans Ziel bringe, vertrauen Sie
mir, Kommissar. Das werde ich. Und wir liegen doch in der Zeit, oder nicht?«
    »Ja, das tun wir. Genau in der
Zeit«, sagte Tuvant. »Das ist gut. Der Kommissar-Oberst wird zufrieden sein.«
    Milloom murmelte etwas wenig
Schmeichelhaftes über den anmaßenden Kommissar-Oberst.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte
Bragg scharf.
    Milloom versteifte sich. Er
schaute zu Tuvant. Sie waren jetzt alles in allem seit vielleicht drei Stunden
in der Gesellschaft dieses massigen Gardisten und hatten ihn bisher für
unterbelichtet und schwer von Begriff gehalten. Natürlich war seine Körperfülle
beeindruckend, aber sie waren zuversichtlich gewesen, sich hinter seinem Rücken
über ihn lustig machen zu können. Jetzt spannte sich Milloom, da er das Gefühl
hatte, vielleicht zu weit gegangen zu sein, und der Riese hinter ihnen könne
plötzlich seine unzweifelhaften Körperkräfte in einem hirnlosen Wutanfall
entfesseln.
    »Ich ... Ich habe nichts
gesagt.«
    »Doch, haben Sie. Sie haben
etwas über meinen Kommissar-Oberst gesagt. Etwas Schlechtes.«
    Milloom drehte sich langsam zu
dem massigen Tanither um. »Ich habe mir nichts dabei gedacht. Es war nur ein
Scherz.«
    »Also war es etwas Schlechtes.
Eine Beleidigung.«
    »Ja, schon, aber nur ein
Scherz.« Milloom spannte sich und rechnete mit dem Schlimmsten. Seine linke
Hand tastete neben seinem Sitz nach dem Stück Kurbelwelle, das er dort
aufbewahrte.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte
Bragg fröhlich, indem er sich abwandte und aus dem Fenster schaute. »Jeder hat das
Recht auf seine eigene Meinung. Das hat uns der Kommissar-Oberst gesagt.«
    Erleichtert ließ sich Milloom
zurücksinken und wechselte ein wissendes Grinsen mit dem Fahrer. Ein totaler Schwachkopf,
stimmten sie wortlos überein.
    »Also«, fragte Tuvant neckend,
während er Bragg im Rückspiegel beobachtete, »tun Sie eigentlich alles, was
dieser Kommissar-Oberst Ihnen sagt?«
    »Natürlich!«, erwiderte der
Riese strahlend. »Er ist der Oberst. Und der Kommissar. Wir sind seine Männer.
Wir gehören zur Imperialen Armee. Zum Ersten und Einzigen Tanith. Wir sind dem
Imperator treu ergeben und tun alles, was der Kommissar-Oberst uns sagt.«
    »Und wenn er Ihnen befehlen
würde, von einer Klippe zu springen?«, beteiligte sich Milloom mit
verschwörerischem Grinsen an der Neckerei.
    »Dann würden wir von der Klippe
springen. War das eine Fangfrage?«
     
    Der Konvoi rollte weiter durch
das Totland. Er hatte sich am Morgen auf einer fleckigen Verbindungsstraße vor
der halb verbrannten Ruine der Makropole Aurelian formiert, wo eine zweite
Front der Imperialen Armee nach dem Hauptstoß gegen Nero das Kommando
übernommen hatte. Der Gesamtsieg des Imperiums stand außer Frage, aber einzelne
Nester mit feindlichen Soldaten hielten noch aus und führten einen sich
hinziehenden Guerillakrieg, um die Nachschublinien zu unterbrechen.
    Die Imperiale Armee rückte
massiert an, um alle Widerstands-nester auszuräuchern, und die
Wiederaufbauarbeit auf Caligula begann. Die verfügbaren Ressourcen — und Aurelian
schwamm trotz allem in vollen Lagerhäusern — mussten neu verteilt werden.
    Der Konvoi war der erste Versuch,
der schwer getroffenen Makropole Calphernia eine Entsatzlieferung zu schicken.
Das war gleichbedeutend mit einer zweihundert Kilometer langen Fahrt durch die Schlacht-wüste,
die kürzlich »Totland« getauft worden

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