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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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sie später an einem
Seil hochzuziehen.
    Als er den Aufstieg geschafft
und Kletterseile angebracht hatte, war ihre Zeit beinahe verbraucht, und die zehn
Geister waren allein in der Spalte. In wenigen Augenblicken würden die
Basilisken vor der Bresche mit der Bombardierung beginnen.
    Die Männer kletterten rasch an
den Seilen empor. Gorley war der Letzte und band noch ein Seil um den
Flammenwerfer und die anderen schweren Ausrüstungsgegenstände. Die Geister
oben, die in der Tunnelmündung kauerten, zogen die Sachen hoch.
    Gorley hatte den Aufstieg halb
geschafft, als der Beschuss begann.
    Die neun Geister oben duckten
sich in den Schatten des Betongangs, in den sie geklettert waren, und hielten
sich die Ohren zu.
    Eine Granate traf die Mauer und
löschte Gorley aus, als habe es ihn nie gegeben.
    Als ihm aufging, dass er tot
war, forderte Caffran die anderen Geister auf, ihre Ausrüstung zu nehmen und dem
Tunnel zu folgen. Bald würde dieser gesamte Mauerabschnitt einstürzen.
    Der Trupp schlich durch den
unbeleuchteten Gang. Prinzipiell intakt, war der Tunnel infolge der gewaltigen
Druckwelle des Landungsbootabsturzes ein wenig in sich zusammengefallen. Der
Boden war an manchen Stellen geborsten, und durch die Risse sah man bröckelndes
Gestein. Rohre und Kabel baumelten aus der ebenfalls rissigen Decke. Staub
rieselte aus tiefen Spalten. An einigen Stellen hatte der Aufprall die Mauer in
Abschnitte eingeteilt und den ursprünglich geraden und horizontalen Tunnel in
eine Reihe sauber abgestufter Scheiben geschnitten. Die Tanither kletterten
weiter und sondierten die staubige Finsternis mit dem kalten grünen Schein
ihrer Sturmlampen.
    Hinter ihnen fing das Mauerwerk
des großen seewärtigen Walls an zu beben. Die Ketzok hatten ihre furiosen
Bemühungen noch verstärkt. Caffran fand sich in der Führungsposition wieder,
als habe es eine stumme Abstimmung gegeben, die ihn zu Gorleys Nachfolger
gewählt hatte. Vermutlich lag es daran, dass er dieses Unternehmen überhaupt
erst vorgeschlagen hatte. Die Geister beschleunigten ihre Schritte und drangen
tiefer in das Tunnelsystem im Innern des Walls ein.
    Sie erreichten einen vertikalen
Verbindungsschacht, in dessen Mitte sich eine große, schmiedeeiserne
Wendeltreppe befand. Es war feucht und roch nach nassen Ziegeln und Meer. Auch
hier gab es Schäden, und die Schrauben, mit denen die Metalltreppe und die von
ihr wegführenden Laufstege zu den anderen Tunneln befestigt waren, waren abgebrochen
oder ausgerissen. Das gesamte Metallgebilde, das viele hundert Tonnen wog,
quietschte unheilvoll bei jedem Treffer der entfernten Basilisken.
    Die Geister betraten den
Metallabsatz der Treppe auf dem Weg zu dem sich auf der anderen Seite
fortsetzenden Tunnel. Das Gebilde kreischte und ächzte bei jedem Schritt und
drohte sogar zu kippen oder einzustürzen.
    Caill und Flaven kamen zuletzt.
Eine Metallschraube von der Größe eines Unterarms wurde aus einer Halterung
gesprengt und verfehlte Caill ganz knapp. Sie hatte sich weiter oben gelöst.
    »Beeilung!«, bellte Caffran.
    Mit einem protestierenden
Kreischen kollabierte die Wendeltreppe, riss auseinander und stürzte mit lautem
Getöse in die schwarze Tiefe des bodenlosen Schachts. Wo größere Teile des
Gebildes noch intakt waren — ein paar noch miteinander verschraubte Stufen, ein
langes Stück Geländer, eine Reihe von Treppenpfosten —, stoben die Funken, wenn
sie mit schrillem Kreischen über die Schachtwand kratzten.
    Nachdem die Treppe in der Mitte
verschwunden war, wirkte der Schacht riesig und unüberbrückbar.
    Domor schaute zurück in den
Tunnel, aus dem sie gekommen waren, der jetzt auf der anderen Seite des
Abgrunds außer Reichweite war. »Kein Zurück mehr ...«, murmelte er.
    »Da trifft es sich gut, dass
wir in die Richtung gehen«, erwiderte Caffran, indem er mit dem Lauf seines
Lasergewehrs auf die Dunkelheit vor ihnen zeigte.
     
    Weite Zisternen öffneten sich
vor ihnen. Der Zementboden war mit leuchtend grüner Farbe und das Mauerwerk mit
mattem Weiß bemalt. Die Wände verjüngten sich nach oben, sodass die Decke
schmaler war als der Boden, und der ganze Tunnel bog ein paar Grad nach links
ab. Der Gang folgte sowohl der Linie als auch dem Profil der Mauer, durch den
er verlief. Vergitterte Lichtleisten, die phosphoreszierend weiß schienen,
hingen in regelmäßigen Abständen an der Decke. Sie sahen wie ein Strom riesiger
Leuchtspurgeschosse aus, die in der Zeit erstarrt durch den Tunnel

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