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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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wiederholte die Untersuchung und markierte das grün gestrichene Metall
mit einem Bleistift, den er in seiner Oberarmtasche aufbewahrte.
    Domor klappte den Kopfhörer
herunter, sodass er ihm um den Hals lag, und wandte sich an Caffran. »Das
Hauptschloss der Luke ist im Rahmen versteckt. Diese Kreuze markieren die
Gewinde für die Zahnräder.«
    Caffran überließ Tokar die
Ehre. Der Geist jagte aus nächster Nähe einen Laserstrahl durch jedes Kreuz und
hinterließ runde Löcher mit scharfem Metallrand.
    Verriegelungen und Schlösser
waren nun frei beweglich, da ihr Mechanismus zerstört war. Adare und Flaven zogen
die grüne Luke auf, und die Geister krochen vorwärts in ein blaues, düsteres
Gefilde aus Rauch.
    Caffran wusste, dass sie sich
auf der Landseite des großen Walls und tief im Innern des Raffineriekomplexes
von Oskray befanden.
    Sie verließen den Tunnel über
einen Gitterlaufsteg aus gebürstetem Eisen, der aus der Festungsmauer ragte und
einen Abgrund überquerte, dessen Tiefe er nicht abschätzen konnte. Ringsum gab
es nur Rauch. Der Laufsteg war fünf Meter breit, hatte ein niedriges Geländer
und führte zu einem vierzig Meter entfernten Turm, der sich skelettartig aus
dem Dunst erhob.
    Es roch nach Kordit und Salz.
Plötzlich war es kalt und klamm.
    Caffran sah sich um. Hinter
ihnen, in der Richtung, aus der sie kamen, konnte er gerade noch die Rückseite
des gigantischen Walls ausmachen, der sich vom Nebel verborgen in die Höhe
reckte.
    Das Pulsieren und Vibrieren war
jetzt viel lauter, und Caffran war klar, dass es von den Ölverarbeitungsmaschinen,
den Promethium-pumpen und den anderen Einrichtungen der riesigen Raffinerie
stammen musste.
    Domor war neben ihm und starrte
mit seinen Augenprothesen in den Rauch. Die Fokussierringe summten jetzt, und
er hatte Mühe mit ihnen. Dicke, farblose Tränen liefen über seine stoppligen
Wangen.
    Das Salzwasser hatte sein
heimtückisches Werk wahrhaftig getan.
    »Dieser Rauch stammt von den feindlichen
Geschützen auf dem Wall«, sagte Domor. »Die Meeresbrise und der Abwind unserer
Schiffe bläst ihn über die Mauer zurück, und er sammelt sich hier unten mitten
in der Raffinerie.«
    Was umso besser für sie war,
weil sie sich unbemerkt bewegen konnten, überlegte Caffran, aber ... Wohin?
Adrenalin hatte sie bis hierher geführt. Wo war der Plan?
    Sie waren fast am Turm, einer
riesigen, rot gestrichenen Skelettnadel aus Trägern mit matt blinkenden Lampen
an den Ecken. Andere Laufstege führten von ihm weg in die Milchsuppe.
    Caffran bekam langsam ein
Gefühl für seine Umgebung und konnte andere Gänge und Laufstege über, unter und
parallel zu demjenigen ausmachen, auf wechem die Geister durch den wallenden
Rauch marschierten.
    Laserfeuer regnete plötzlich
auf sie herab. Die Strahlen prallten von dem eisernen Laufsteg ab oder
durchbohrten ihn. Bude stolperte, als ihn einer in die linke Schulter traf und
durch die rechte Hüfte wieder austrat. Caffran wusste, dass er tot war,
versuchte aber dennoch verzweifelt, zu ihm zu gelangen. Bude hielt sich einen
Moment am Geländer aufrecht, dann kippte er darüber hinweg und fiel lautlos in
den Rauch unter ihnen.
    Auf einem Laufsteg vierzig
Meter links über ihnen waren dunkle Gestalten. Weitere Schüsse zischten durch
die Wolken auf sie herab. Die Geister erwiderten das Feuer und jagten
ihrerseits Laserstrahlen in das Dach aus Rauch. Ein Leichnam fiel an ihnen
vorbei. Mkendrik schwenkte seinen Flammenwerfer und spie dem Feind riesige
Flammenzungen entgegen. Der Laufsteg über ihnen brach auseinander und sandte
vier feurige Kometen in den Abgrund: brennende, schreiende, strampelnde
menschliche Gestalten.
    Caffran lief zu dem Turm voran
und erreichte einen abgesperrten Bereich gegenüber einer an den Seiten offenen Aufzugkabine.
    Caill und Mkallun erreichten
ihn als Erste, dicht gefolgt von den anderen. Neben dem Fahrstuhlschacht führte
eine Treppe aus hinten offenen Gitterstufen nach oben und unten.
    Weitere Laserstrahlen und
Karabinergeschosse prallten singend von den Eisenträgern des Turms ab.
    »Wohin?«, bellte Caill.
    »Nach oben!«, entschied
Caffran.
    »Was soll das bringen? Dann
sitzen wir wie Ratten in der Falle und können nicht weiter!«
    »Nein«, konterte Caffran,
während er angestrengt nachdachte.
    Er versuchte sich die
Einsatzbesprechung ins Gedächtnis zu rufen. Der Kommissar hatte ihnen
Luftaufnahmen von der Anlage in Oskray gezeigt und sich dabei auf den Bereich
des Walls konzentriert, den

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