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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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wenn
ich mich entschieden habe, Major«, erwiderte sie im freimütigen, primitiven
Niedergothisch der gemeinen Soldaten. Eine Beleidigung, das wusste sie, die ihn
aber vielleicht dazu bringen würde, mit seinem affektierten Getue aufzuhören.
Sie hatte jetzt keine Zeit, sich mit ihm abzugeben.
    Er nickte schroff, und sie
lächelte über das Pulsieren heruntergeschluckten Ärgers, das er ausstrahlte.
    Sie überquerten einen
schäumenden Bach, seicht, aber reißend, wo sich ein Dutzend Chimären der Roaner
mühten, freizukommen.
    Aufgeregte, verschreckte
Soldaten irrten brüllend und fluchend umher und stemmten sich auf gefällte
Baumstämme, um feststeckende Ketten aus dem Schlamm zu hebeln.
    Feiner Sprühregen vom Rand des Unwetters
peitschte sie und erzeugte Milliarden feinste Kräuselwellen auf dem Wasser.
    Auf der anderen Seite folgte
die Gruppe der Inquisitorin dem Ufer zum Rand des Unwetters. Hier wirbelte das schäumende
Wasser Trümmer umher: Ausrüstungsfetzen, Helme, Blattwerk, ertrunkene Soldaten,
alles wurde von der reißenden Flut strom-abwärts geschwemmt.
    Inquisitorin Lilith ließ auf
einer Lichtung halten, wo Blitzeinschläge aus großen Laubbäumen schwarze
Stumpen gemacht hatten. Eine Schicht aus püriertem Holz und Blättern schwappte
auf dem sumpfigen Boden hin und her. Sie zückte ihre Datentafel und
begutachtete sie. Sie zeigte ihr die Positionen aller imperialen Streitkräfte,
jeder einzelnen Einheit, wie sie vor dem Einsetzen des Unwetters aufgezeichnet
worden waren. Ein komplexes Datenmosaik aus Tausenden von individuellen
Bestandteilen, für deren Begutachtung ein geübter Taktiker Stunden benötigt
hätte. Doch sie hatte bereits das eine Element gefunden, das sie interessierte:
den Dritten Trupp des Ersten und Einzigen Tanith.
     
    Mkoll schaffte es auf höheres
Gelände, wo Wind und Regen ihm zusetzten. Der Himmel war schwarz, und es war so
dunkel wie bei Nacht, doch seine Augen konnten sich wegen der regelmäßigen
grellen Blitze nicht an die Dunkelheit gewöhnen. Der beständige Donner hatte
ihn so gut wie taub gemacht. Stellenweise waren Teile höher gelegener Hänge als
Schlammlawinen heruntergekommen, und mehr als einmal wäre er fast von den
Beinen geholt werden, als sich dicke, glitschige Schlammschichten gelöst hatten
und den Abhang heruntergerutscht waren. Beim nächsten Blitz erblickte er etwas,
das ihn wie angewurzelt stehen bleiben ließ, und er wartete auf die nächste grelle
Entladung, um sich von ihr bestätigen zu lassen, was er gesehen hatte.
    Die Ruine. Die Ruine, die er
zuvor auf Patrouille entdeckt und seitdem vergeblich wiederzufinden versucht hatte.
Er würde sie nicht wieder verlieren. Mkoll blieb, wo er war, und nutzte die
nächsten drei, vier Blitze, sich die nähere und weitere Umgebung einzuprägen,
wie sie ihm in Sekundenbruchteile währenden Schnappschüssen präsentiert wurde.
    Beim letzten Blitz sah er auch
die Bewegung.
    Feindliche Krieger, höher am
Hang, die ihm durch Zufall in dem Wolkenbruch entgegenstolperten. Als die Welt erneut
schwarz wurde, schossen sie auf ihn, knisternde rote Linien in Dunkelheit und
Regen. Mkoll sank im Schlamm auf die Knie und versuchte die Deckung des Hangs
so gut wie möglich auszunutzen, um etwas besser vor den Angreifern geschützt zu
sein, die von oben den Hang herunterkamen.
    Der nächste Blitz. Sie waren
näher. Sechs oder mehr, von denen die meisten ihre Waffen mit einer Hand
hielten und sich mit der anderen an Felsen und Gewächsen im Hang
festklammerten. Als es wieder dunkel wurde, zuckten ihm noch mehr rote Strahlen
entgegen.
    Mkoll zückte seine
Laserpistole. Er war blind, aber die roten Blitze boten ein Ziel in der
Dunkelheit. Er wartete auf weitere Schüsse und feuerte dann direkt auf den
Ursprung eines der Strahlen.
    Dann kroch er nach links, damit
sie mit ihm nicht dasselbe machen konnten. Seine Vorsichtsmaßnahme zahlte sich
aus. Der schlammige Vorsprung, der ihm bis gerade noch Schutz geboten hatte,
wurde von vier verschiedenen Laserstrahlen getroffen. Brodelnder Schlamm
spritzte in trägen Fontänen hoch.
    Der stürmische Regen wusch den Dampf
sofort weg.
    Der nächste Blitz. Das kurze
Geschenk scharfer Sicht enthüllte Mkoll die riesige Gestalt eines
Chaos-Soldaten, der ihn fast erreicht hatte. Er hatte entweder versucht, sich Mkolls
letzter Position von der Seite zu nähern, oder war den glitschigen, tückischen
Hang rascher heruntergeglitten als beabsichtigt.
    Beinahe wären sie
zusammengeprallt. Mkoll

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