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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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riss seine Laserpistole hoch und schoss ihm aus nächster
Nähe in die Brust, bevor sein Gegner reagieren konnte. Der Feind, stinkendes,
in lose Ketten und eckige, verrostete Panzerplatten gehülltes totes Gewicht,
prallte auf Mkoll und warf ihn flach in den Schlamm.
    Unter dem Leichnam eingeklemmt,
rutschte Mkoll den Hang hinunter. Er rang mit der Leiche, um sich von ihr zu
befreien, und schaffte es schließlich. Jetzt glitten er und der Leichnam
langsamer hangabwärts, mit dem Kopf voran, auf dem Rücken und Seite an Seite.
    Mkoll schwang sich herum und
auf die Knie, wobei er noch zweimal ausglitt, bevor er sich halbwegs aufrichten
konnte. Er war mit Schlamm und Schlick bedeckt, obwohl der Regen ihn aus seinen
Augen wusch. Er hatte das Gefühl, er müsse auch seine Ohren verstopfen, weil er
nun vollkommen taub war. Oder waren ihm durch das beständige Krachen des
Donners die Trommelfelle geplatzt? Schüsse jagten ihm und seinem letzten Schuss
hinterher.
    Er konnte die roten Strahlen im
Regen sehen, aber sie waren jetzt stumm. In seinen Ohren war nur noch ein
leises Knacken.
    Er warf sich neben den
Leichnam. Von seiner Hauptwaffe war nichts zu sehen, aber im Hosenbund steckte eine
antike Laserpistole. Er zog sie heraus. Sie war länger, schwerer und viel
verschnörkelter als seine normale Armeewaffe. Der birnenförmige Kolben war mit
feinen Ketten und Lederband umwickelt, und in die Teile unter dem Lauf waren
groteske Symbole als Intarsien aus Perlmutt und Silber eingearbeitet. Ein
gelber Lichtpunkt zeigte an, dass die Waffe voll aufgeladen war.
    Blaues Licht, grell und
elektrisch, leuchtete über ihm.
    Phosphorleuchtkugeln, zuerst
zwei, dann noch eine, jagten in die Regenwand über dem Hang. Mkolls Augen
gewöhnten sich an das helle, flackernde Zwielicht. Er konnte die Bäume in
krassem schwarzem Relief und den soliden Regenschleier sehen, der alles
verschwimmen ließ. Auch den Feind konnte er sehen, neun oder mehr, der ihm
hinterherstolperte, der nächste noch zwanzig Meter entfernt.
    Und sie konnten ihn sehen.
    Sie eröffneten das Feuer. Es
blieb totenstill, er hörte nur das Knacken wie knirschende Zähne, aber rings um
ihn spritzten Schlammfontänen in die Höhe, und die Strahlen durchschnitten
einen Baumstamm links von ihm, der zu Boden krachte. Mkoll glitt unter ihn, wo
der Boden eine kleine Vertiefung bildete, und zog sich durch eine Rinne voll
rauschendem Wasser. Als er auf der anderen Seite mit dem umgestürzten Baum als
Deckung wieder auftauchte, stellte er fest, dass sein Hörvermögen zurückgekehrt
war. Das Wasser hatte den klebrigen Schlamm aus seinen Ohren und von den Seiten
seines Kopfes gewaschen. Lärm stürmte auf ihn ein: der Donner, das Krachen der
Schüsse, die brüllenden Stimmen, die wie ein kläffendes Rudel Hunde klangen.
    Er stemmte die Fersen in den
weichen Boden, um zusätzlichen Halt zu gewinnen, schwang sich hoch, beugte sich
über den Stamm und schoss mit einer Pistole in jeder Hand. Die Strahlen aus
seiner eigenen Waffe waren grell und weiß. Jene aus der erbeuteten Pistole
waren schmutzig und rot. Er schoss auf die beiden Angreifer, die ihm am
nächsten waren, und erledigte sie sofort.
    Einer fiel verdreht in ein
Gewirr aus Laub und Zweigen. Der andere fiel auf die Nase und rutschte, alle
viere von sich gestreckt, den Hang hinunter, um im rauschenden Wasser des
Bachbetts unter ihm zu verschwinden.
    Mkoll duckte sich und kroch den
umgestürzten Baum entlang, während die Erwiderung des Feinds den Teil des Baums
zerlegte, den er gerade noch als Deckung benutzt hatte. Er bohrte die Fersen in
den Boden, kam noch einmal hoch und erledigte den nächsten Gegner mit einem Kopfschuss.
    Zwei weitere waren ganz nah,
aber ein dichtes Gestrüpp versperrte ihm das Schussfeld. Schüsse zuckten ihm
entgegen. Er feuerte mit beiden Waffen und zerfetzte einem Angreifer, der ihn
von links zu umgehen versuchte, die Schulter. Ein Laserstrahl ließ direkt vor
ihm den Stamm explodieren, und er warf sich zurück in Deckung, während er an
den neuen Holzsplittern sog, die in Unterarmen und Fingern steckten.
    Mkoll verdrängte die stechenden
oberflächlichen Schmerzen.
    Er kroch am Baumstamm entlang,
aber zurück zu seiner ursprünglichen Position, um sie zu überlisten. Als er sich
das nächste Mal erhob, hatten drei feindliche Soldaten seine letzte Position
erreicht und kletterten über den umgestürzten Baum, um in die Rinne darunter zu
schießen. Mkoll feuerte am Baumstamm entlang und tötete sie alle,

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