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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Donner.
    Gaunt trat auf die Lichtung.
Seine Boltpistole war auf Major Gilbears Hinterkopf gerichtet. Die Waffen der
Blaublüter schwangen zu ihm herum, aber er zuckte mit keiner Wimper.
    »Augenblicklich«, fügte Gaunt
hinzu. Seine Waffe zitterte nicht.
    Corbec lag auf dem Rücken im
Schlamm, schaute nach oben und war sich der Tatsache sehr bewusst, dass die
Waffe des Blaublüter-Majors immer noch auf ihn gerichtet war.
    »Wenn Sie ihn erschießen, kann
ich Ihnen versichern, Gilbear, dass Sie tot sein werden, bevor einer Ihrer
Männer feuern kann.«
    Gaunts Stimme war leise und
bedrohlich.
    Corbec kannte diesen Tonfall.
    »Gaunt ...«, murmelte Gilbear,
ohne die Waffe wegzunehmen.
    Weitere Geister tauchten neben
dem Kommissar auf, ebenfalls mit der Waffe im Anschlag.
    »Sieht nach einem Patt aus«,
murmelte Corbec. Gilbear verpasste ihm einen Tritt. Seine Waffe blieb ebenso
auf Corbecs Kopf gerichtet wie sein Blick auf Gaunt.
    »Senken Sie Ihre Waffe, Major
Gilbear.« Inquisitorin Lilith betrat die Lichtung, die Kapuze hochgeschlagen, während
ein Stakkato-Donnergrollen ihre Worte auf unheimliche Weise unterstrich.
    Gilbear zögerte einen Moment
und halfterte dann seine Waffe.
    »Helfen Sie Oberst Corbec auf«,
fügte Lilith im perfekten, affektierten Ton des höfischen Dialekts hinzu. Gaunts
Waffe hatte sich nicht bewegt.
    »Und Sie, Kommissar. Stecken
Sie die Waffe weg.« Gaunt senkte seine Boltpistole.
    »Inquisitorin Lilith.«
    »So treffen wir uns wieder«,
sagte sie und wandte sich ab, eine verhüllte, finstere Gestalt im Regen.
    Gilbear streckte Corbec die
Hand entgegen und zog ihn auf die Beine. Dabei bohrten sich ihre Blicke
ineinander. Gilbear hatte einen Größenvorteil von einigen Zentimetern, und mit
seinen breiten Schultern in der klobigen Panzerung überragte er Corbecs
gedrungenere Gestalt, aber der tanithische Oberst hatte die größere Masse.
    »Nichts für ungut«, zischte er
Colm Corbec ins Gesicht.
    »Kein Problem, Blaublüter ...
Bis zum nächsten Mal.«
    Gaunt passierte Gilbear auf
seinem Weg zu Lilith, und Kommissar und Major wechselten einen Blick. Keiner
von ihnen hatte Voltemand vergessen.
    »Inquisitorin Lilith«, begann
Gaunt, wobei er die Stimme so weit hob, dass er sich trotz der Kakophonie des
Unwetters verständlich machen konnte, »ist das eine Zufallsbegegnung, oder
haben Sie mich mit Ihren psionischen Fähigkeiten aufgespürt?«
    Sie drehte sich zu ihm um und
sah ihn klaren Blickes an.
    »Was glauben Sie, Ibram?«
    »Was soll ich denn glauben,
Inquisitorin?«
    Sie lächelte dünn, während der
Regen auf ihre weiße Haut trommelte. »Ein psionisches Unwetter tobt über dem Kampfgebiet,
sodass wir unseren Angriff abbrechen müssen.«
    »Damit sagen Sie mir nichts
Neues.«
    »Wo ist Ihr Dritter Trupp?«
    Gaunt zuckte die Achseln.
»Sagen Sie es mir. Kom-Gespräche sind in dieser Hölle unmöglich.«
    Sie zeigte ihm ihre Datentafel.
    »Ihre letzte gemeldete Position
liegt mitten darin. Sagen Sie, finden Sie das nicht bedeutsam?«
    »Was?«
    »Milo ... Sicher, er hat meine
Fragen beantwortet und sich herausgewunden, aber es bringt mich trotzdem ins Grübeln.«
    »Und worüber grübeln Sie,
Inquisitorin?«
    »Über einen Jungen, der
psionischer Kräfte verdächtigt wird, dem Sie einen militärischen Rang gegeben
haben und der mitten darin war, als alles begonnen hat.«
    »Dies ist nicht Brin Milos
Werk.«
    »Nicht? Wie können Sie da so
sicher sein?« Gaunt schwieg.
    »Was wissen Sie über Psioniker,
Kommissar? Was wissen Sie? Haben Sie schon mit ihnen geredet? Haben Sie gesehen,
wie sie aufblühen? Ein Junge, ein Mädchen, gerade zehn geworden, hat vorher nie
einen Funken Begabung gezeigt und wird plötzlich all das, was wir fürchten.«
    Gaunt schwieg weiter. Ihm
gefiel nicht, worauf das hinauslief.
    »Ich habe es gesehen, Ibram.
Die jähe Entwicklung ungeübter Kräfte, das rasche Ausbrechen von Aktivität. Sie
können nicht mit Sicherheit wissen, dass dies nicht Milos Werk ist.«
    »Das ist es nicht. Ich weiß,
dass es das nicht ist.«
    »Wir werden sehen. Schließlich
sind wir hier, um es heraus-zufinden.«
     
    Rawne starrte durch einen
Fensterschlitz im dicken Mauerwerk nach draußen, wo Regen und Wind peitschten.
Feuer brannten dort, aber nicht mehr die beruhigenden Reihen der Kochfeuer auf
dem Gründungsfeld. Der Himmel war herabgefallen. Das Verhängnis war nach Tanith
gekommen. Wenn es zuvor noch Zweifel gegeben hatte, waren sie jetzt ausgeräumt,
denn keine drei Minuten

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