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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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würden
die Geister sich häuslich einrichten«, murmelte er.
    »Geister? Warum nennen Sie sie
so? Woher kommen Sie?«, fragte Daur.
    »Tanith«, sagte Mkoll.
    Corbec lächelte traurig und
widersprach dem Sergeant.
    »Von nirgendwo, Hauptmann Daur.
Wir kommen nirgendwoher, und darum sind wir Geister.«
     
    »Das ist der einzige verfügbare
freie Platz«, sagte Kommissar Langana kategorisch.
    »Das reicht nicht«, entgegnete
Dorden, während er sich in dem matt beleuchteten Lagerraum umsah und die
eingeschlagenen Fenster, die Abfallhaufen und die Staubschichten registrierte.
»Hier kann ich kein Feldlazarett einrichten. Der Dreck wird mehr Soldaten
meines Regiments umbringen als der Feind.«
    Der VWMK-Offizier sah den Arzt
mürrisch an. »Die Befehle des Vizemarschalls waren eindeutig. Dieser Bereich ist
für medizinische Bedürfnisse vorgesehen.«
    »Wir könnten saubermachen«,
schlug Soldat Lesp vor.
    Der spindeldürre Lesp stand mit
Chayker und Foskin in der Tür.
    Die drei waren Dordens Sanitäter
und Helfer, Soldaten, die der Stabsarzt persönlich zu Feldärzten ausgebildet
hatte. Gherran und Mtane, die einzigen anderen qualifizierten Mediziner in der
Einheit, schauten den dreien über die Schulter.
    »Womit?«, fragte Dorden.
    »Bis wir hier saubergemacht haben,
ist der Krieg längst vorbei.«
    Lesp zuckte die Achseln.
    »Sie müssen improvisieren. Wir
haben Krieg«, verkündete Langana. »Der Krieg macht alle gleich und lässt uns mit
Tapferkeit in den Gliedern und Einfallsreichtum im Geiste arbeiten.«
    Dorden wandte sein ältliches
Gesicht und sah den aufgedunsenen Politoffizier direkt an. »Denken Sie sich
diesen Quatsch selbst aus, oder schreibt ihn jemand für Sie auf?«
    Die Sanitäter hinter ihm
versuchten ihr Grinsen zu verbergen.
    Gherran und Mtane lachten laut.
    »Für diese Unverschämtheit
könnte ich Sie degradieren lassen!«, zischte Langana. Die Wut rötete seine
Wangen.
    »Hm?«, erwiderte Dorden
unbeeindruckt. »Und ein Regiment der Imperialen Armee seines Stabsarzts
berauben? Ihr Vizemarschall wäre nicht besonders glücklich darüber, oder?«
    Langana wollte etwas erwidern,
als eine kräftige Frauenstimme durch die schmutzigen Räumlichkeiten hallte.
    »Ich suche den verantwortlichen
Arzt! Hallo?«
    Dorden schob sich an dem
kochenden Kommissar vorbei und ging zur Tür, wo er einer kleinen, schlanken
Frau in hautenger roter Uniform mit bestickten Ärmelaufschlägen begegnete. Sie
trug eine Tasche mit medizinischen Gütern auf einer Schulter und wurde von fünf
Personen begleitet, die ebenso wie sie gekleidet waren: drei Männer und zwei
Frauen.
    »Dorden, Stabsarzt, Erstes
Tanith.«
    »Doktor Ana Curth,
Sammelkrankenanstalten Innenhabitate 67/mv«, erwiderte sie mit einem Nicken,
während sie sich rasch in der schmutzigen Halle umsah. »Hauptmann Daur, Ihr
Verbindungsoffizier, hat sich Sorgen um den Zustand der Anlagen hier gemacht
und mich um Unterstützung gebeten.«
    »Wie Sie sehen, Ana, ist es
weit davon entfernt, angemessen zu sein«, sagte Dorden mit einer knappen Geste,
die den Verfall bezeichnete.
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an.
Dass er ihren Vornamen benutzte, überraschte sie. Derartige Vertraulichkeiten
waren selten in der Makropole. Es war unhöflich, beinahe herablassend. Sie
hatte für ihre Stellung ebenso hart gearbeitet wie jeder andere.
    »Für Sie immer noch Doktor
Curth, Stabsarzt.«
    Dorden sah die Frau überrascht
an, und ganz offenbar tat es ihm leid, sie beleidigt zu haben. Der hinter
Dorden stehende Langana lächelte.
    »Mein Fehler. Doktor Curth, in
der Tat.« Dorden schaute weg.
    »Nun, wie Sie sehen können, ist
dies kein Ort für Verwundete. Können Sie uns womöglich — helfen?«
    Sie sah ihn von oben bis unten
an, immer noch zornig, aber schon ein wenig ruhiger. Seine müde, onkelhafte Art
hatte etwas, das sie ihren Tonfall bedauern ließ. Dies war kein Soldat, der sie
heruntermachen wollte, sondern ein alter Mann mit hängenden Schultern. Seinem
ganzen Wesen haftete eine Müdigkeit an, die kein Schlaf der Welt kurieren
konnte. Seine von Falten umgebenen Augen hatten zu viel gesehen, ging ihr auf.
    Ana Curth wandte sich an
Langana. »Ich würde nicht einmal Vieh an einem Ort wie diesem behandeln. Ich
werde deswegen sofort eine M-Eingabe machen.«
    »Sie können nicht ...«, begann
Langana.
    »O doch, ich kann, Kommissar!
Fünfter Artikel der Grundrechte, Zusatz 457/hj: >Im Falle eines Konflikts
darf Sanitätspersonal alle verfügbaren Ressourcen zur Förderung

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