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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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plagte. Sein schlafendes Gesicht zuckte.
    Ja, es war gnädig gewesen — für
das Wohl der Makropole und das weitere Prosperieren des Adelshauses Sondar!
Hatte sich die Produktion unter seiner Herrschaft nicht verdreifacht? Und jetzt
sagten ihm Gnide, Croe, Chass und die anderen Schwächlinge, dass ein
merkantiler Krieg nicht mehr möglich sei! Diese Narren!
    Gnide
    Jetzt — war er tot, nicht wahr?
    Und Slaydo auch? Der große
Kriegsmeister, vergiftet. Nein, das stimmte nicht. Erstochen auf dem Teppich
seines Audienzsaals ... Nein ... Nein ...
    Warum waren seine Träume so
wirr? Es lag am Geschnatter. Das war es. Das Geschnatter. Er wünschte, es würde
aufhören. Es war eine Behinderung seines Denkvermögens. Er war der Hohe Herr
der Vervunmakropole, und er wollte seinen träumenden Verstand rein und
unverschmutzt haben, sodass er seine riesige Gemeinde wieder zum Sieg führen
konnte.
    Der Schirm? Was? Was ist mit
dem Schirm?
    Das Geschnatter stammelte
etwas.
    Nein! N... n...
    Salvador Sondars Träume hingen
einen Moment ebenso in der Schwebe wie der Träumer selbst. Ein Zustand der Fugue
umfing seinen Traum-Geist. Er trieb im Tank wie tot.
    Dann setzte sich sein Traum
sprunghaft fort. Den Vorkoster-Servitor zu vergiften, das war ein Geniestreich
gewesen! Niemand hatte je Verdacht geschöpft! Und ein Nervengift zu benutzen,
das keine Spuren hinterließ ... Ein Schlaganfall, hatte es geheißen! Ein
Schlaganfall hatte den alten Heironymo schließlich ins Grab befördert! Salvador
war gezwungen gewesen, seine Tränendrüsen mit einer Salzlösung zu behandeln, um
auf dem Staatsbegräbnis weinen zu können.
    Das Gejammer! Die Massentrauer!
All das lag fünfzig Jahre zurück, aber es schwärte immer noch in ihm! Warum hatten
die Bewohner der Makropole den alten Bastard nur so sehr geliebt?
    Das Geschnatter war wieder da,
am Rande seiner Gedankenimpuls-Grenzen, wie Krähen im Morgengrauen in einer
weit entfernten Baumlinie, wie Insekten in der Dämmerung im Grasland.
    Geschnatter ...
    Der Schirm? Was sagst du zum
Schirm?
    Ich bin Salvador Sondar.
Verschwindet aus meinen Gedanken und ...
    Der ausgemergelte Körper zuckte
und verkrampfte sich im Eisentank.
    Draußen ruckten und wackelten
mitfühlend die Servitoren.
     
    Der riesige Kopfbahnhof am
Veyveyrtor war ein feuchtes, schwarzes Chaos. Dampfwolken wälzten sich wie
Nebel aus den sich abkühlenden Trümmern und dem verbogenen Metall, wo Millionen
Liter Löschflüssigkeit auf die Brände gesprüht worden waren, um sie unter
Kontrolle zu bekommen.
    Major Jun Racine von der
Vervunwehr hielt sich zwischen den sich abmühenden Arbeitstrupps auf und
versuchte die Aufräumarbeiten zu beaufsichtigen. Versuchte ...
    Es war ein Witz. Er hatte
zweihundert Mann zur Verfügung, hauptsächlich Soldaten, aber auch
Administratums-Arbeiter, Gleisbauer und Zugpersonal aus der Eisenbahnergilde.
Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung erzielten sie weniger Wirkung als ein
Tropfen auf dem heißen Stein.
    Racine war kein Bauingenieur.
Trotz der vierzehn schweren Planierraupen mit Räumschaufeln unter seinem
Kommando war es ein Ding der Unmöglichkeit, die Befehle des Oberkommandos zu
erfüllen und den Bahnhof in drei Tagen wieder betriebsbereit zu machen. Große
Teile des Dachs waren wie Eierschalen eingestürzt, und Betonpfeiler hatten
nachgegeben wie weiche Lakritzstangen.
    Es widerstrebte ihm, seinen
Männern Anweisung zu geben, überhaupt irgendetwas auszugraben aus Angst, es
könnte noch mehr einstürzen. Fünf seiner Männer hatte er bereits ins Krankenhaus
geschickt, nachdem eine Wand auf sie gestürzt war.
    Es war feucht und roch
stechend, und überall tropfte Wasser und bildete zentimetertiefe Pfützen auf
jeder ebenen Fläche.
    Racine sah wieder auf seine
Datentafel. Den kalten grundlegenden schematischen Darstellungen auf dem Schirm
entsprach hier im wirklichen Leben nichts. Er konnte nicht einmal die
elektrischen Hauptleitungen und die Gasleitungen ausfindig machen. Nicht weit
entfernt lag eine Lokomotive verkehrt herum und mit baumelnden Rädern in einem
riesigen Krater. Was, wenn Treibstoff aus den Tanks lief? Racine dachte an
leckenden Treibstoff, kurzgeschlossene elektrische Schaltungen und freiliegende
Leitungen, ausströmendes Gas — sogar Granaten-Blindgänger —, eine ganze Menge.
Er rechnete hin und her und hasste die Ergebnisse, die er ständig bekam.
    »Harte Arbeit, Major«, sagte
eine Stimme hinter ihm.
    Racine drehte sich um. Der
Sprecher war ein kleiner,

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