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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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durchsetzten
Brisen umweht wurden.
    Drei Raketenwerfer waren hier
oben in Stellung und schussbereit, ihre Besatzungen warteten daneben, aber
zusätzliche Markisen aus Flakbrettern waren als Vorbereitung auf den Besuch der
Würdenträger hochgezogen worden, und die Werfer, denen unter diesen
zusätzlichen Schutzdächern zu wenig Platz für ihre Abwärme und Abgase blieb,
waren verstummt. Die Mannschaften grüßten die Besucher zackig.
    »Sind die für uns?«, fragte
Gaunt Tarrian, indem er auf die neu errichteten Markisen zeigte.
    »Natürlich.«
    »Sie knebeln einen ganzen
Abwehrturm, damit wir gefahrlos einen Blick über den Wall werfen können?«
    Tarrian runzelte die Stirn.
»General Sturm hat das zu einer ständigen Bedingung gemacht, wenn er den Wall
besucht. Ich hatte angenommen, Sie und die anderen bedeutenden Generäle hier
würden dasselbe erwarten.«
    »Wir sind zum Kämpfen gekommen,
nicht zum Versteckspielen. Reißen Sie das ab, und machen Sie diese Werfer
klar.«
    Tarrians Blick wanderte zu Nash
und Grizmund. Der Narmenier nickte kurz. »Gaunt spricht für uns alle«, sagte
Nash trocken.
    »Wir brauchen diesen Schmus
nicht.«
    Tarrian löste sich aus der
Gruppe und gab den Werfer-Mannschaften ein paar Befehle.
    Der Rest der Orientierungsgruppe
näherte sich der Brustwehr und setzte Feldstecher an oder benutzte die
verfügbaren Teleskope auf ihren Stativen. Milo reichte Gaunt dessen Feldstecher
aus dem dazugehörigen Etui. Der Kommissar stellte die Vergrößerung ein, während
er ihn vor die Augen hob und nach draußen starrte.
    Das erbärmliche Ödland der
südlichen Außenhabs lag nackt, bloß und zerstört unter ihnen. Es war keine Spur
von Leben darin zu erkennen, aber ein hasserfüllter Hagel feindlicher Granaten
und Raketen flog darüber hinweg der Makropole entgegen. Eine ganze Menge davon
war zu kurz gezielt und landete in den Habs, aber ein beträchtlicher
Prozentsatz traf den eigentlichen Schutzwall.
    Gaunt reckte sich einen Moment
über die Brüstung und richtete sein Glas nach unten auf die sanfte Böschung des
Walls. Seine diamantharte Oberfläche war, so weit das Auge reichte, mit Löchern
gespickt und vernarbt wie das Antlitz eines Monds. Alle paar Sekunden schossen
Batterien beiderseits der Gruppe auf dem Wall, und auch die großen
Belagerungsgeschütze in den Stellungen unter ihnen im Wall selbst feuerten in
regelmäßigen Abständen.
    Die Vibration des Walls hielt
an.
    »Keine Möglichkeit, Anzahl oder
Umfang zu schätzen ...«, begann Nash.
    Grizmund schüttelte den Kopf.
»Keineswegs, General«, erwiderte er, indem er auf den Rand der riesigen
Außenhab-Wüste zeigte.
    »Man hat uns gemeldet, dass
dies nicht mehr das Werk ihrer Langstreckenartillerie draußen im Grasland ist.
Vielmehr ist das ein direkter Angriff von Bodentruppen — Panzer, die durch die
Außenhabitate und Fabriken fahren.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte
Gaunt.
    »Man kann die Blitze der
Panzerkanonen sehen, wenn sie schießen. Vier, fünf Kilometer entfernt, in den
Ausläufern der Außenhabs. Ihre Geschützrohre sind für maximale Reichweite
angestellt, also können wir die Mündungsblitze sehen. Es ist eine simple Frage
des Beobachtens, Zählens und Schätzens.«
    Gaunt hielt durch seinen
Feldstecher Ausschau nach Mündungsblitzen. Wie Nash war er Infanteriekommandant
und wusste technische Einsichten von erfahrenen Offizieren mit Fachkenntnissen
in anderen Schulen der Kriegführung grundsätzlich sehr zu schätzen. Grizmund hatte
einen sehr guten Ruf als Panzerkommandant. Gaunt vertraute dem Urteilsvermögen
des Narmeniers in dieser Angelegenheit vollkommen. Als er nun hinsah, konnte er
draußen im Hinterland das Schauspiel der kurz aufflackernden Lichtpunkte
ausmachen.
    »Was schätzen Sie?«, fragte
Nash, der die Szenerie ebenfalls betrachtete und wie Gaunt gewillt war, auf die
Meinung eines Experten zu hören.
    Grizmund schaute zu seinen
Begleitoffizieren, die alle ihre Feldstecher absetzten.
    »Nachin?«
    Der Brigadier antwortete direkt
und mit den schroffen Vokalklängen des narmenischen Akzents. »Einer ersten Schätzung
nach würde ich sagen, Panzer in einer Größenordnung von zwanzigtausend Stück.
Geradliniger Vormarsch mit einer vielleicht erzwungenen Ausbuchtung im Osten in
der Nähe der großen Kühltürme, die dort noch stehen. Unzählige Raketenwerfer
und Mörser, schwerer zu verfolgen, aber alle mobil. Vierzig—, vielleicht
fünfundvierzigtausend.«
    Die anderen Narmenier schlossen
sich an. Grizmund

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