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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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und sich auf eine lange
Belagerung einrichten. Darauf vertrauen, dass der Schirm, der Schutzwall und
die Kraft der Armee in der Vervunmakropole den Feind ewig aufhalten oder
wenigstens so lange, bis der Winter ihnen zu schaffen macht.«
    Alle drehten sich um. Als er
geendet hatte, zuckte Hauptmann Daur die Achseln und ignorierte den
mörderischen Blick, den ihm der VWMK-Offizier zuwarf. »Die Pläne sind heute
Morgen mit Magenta-Freigabe rundgeschickt worden. Ich habe keinen Grund zu der
Annahme, dass diese Freigabe die ranghöchsten Armee-Offiziere ausschließt.«
    »Vielen Dank, Daur«, sagte
Gaunt. Er wandte sich wieder an Tarrian. »Die Generäle und ich wünschen Sturm und
den Marschall zu sprechen. Umgehend.«
     
    Das Quintett ocker gekleideter
Soldaten schlich sich durch einen Gang in der ausgebombten, staubigen
Werkstatt. Draußen ratterte ein Panzer knirschend über den Schutt, der früher
einmal Außenhab-Zubringer 287/fd gewesen war.
    Die Soldaten trugen eine
ockerfarbene Kampfuniform, glänzende schwarze Lederkoppel und polierte,
fabrikneue Lasergewehre. Auf dem Kopf trugen sie Vollvisier-Komposithelme mit
flammenden, hohngrinsenden Zügen wie verschwommene Schädel und dem Wappen
Ferrozoicas, das in die Stirn gestanzt war.
    Der Trupp prüfte alle Türen und
beschädigten Abschnitte, auf die sie unterwegs stießen. Gol Kolea konnte das
hohle Knistern ihrer nervösen Kom-Signale hören, die rasch hin und her
wechselten.
    Er glitt wieder zurück in seine
Deckung und beschrieb eine Geste mit der Hand, die seine Kompanie verstand. Im
Schutz der Schatten und des Staubs wichen sie langsam zurück.
    Gol ließ die fünf Soldaten so
weit durch den Gang vorrücken, dass auch der letzte auf dem falschen Boden
stand.
    Dann verband er die nackten
Enden der losen Drähte in seiner Hand mit den Polen der Batterie.
    Die Sprengmine riss ein Stück
aus dem Gang, löschte den letzten Soldaten auf der Stelle aus und zerfetzte
denjenigen direkt vor ihm mit Schrapnellen und Knochensplittern seines
explodierten Kameraden.
    Die anderen drei fielen und
rappelten sich gleich wieder auf, während sie blind in den Rauch feuerten.
Grelle Laserstrahlen drangen durch den Rauch wie Fische, die durch trübes
Wasser huschten.
    Gol schlug seine falsche Wand
heraus und ging von hinten auf den ersten Zoicaner los, indem er seinen
Grubenhammer schwang und den Hakenschnabel seines Endes durch Helm und Schädel
trieb.
    Sergeant Haller fiel von den
Deckenbalken, wo er gekauert hatte, und fällte einen weiteren mit einem
Autopistolenschuss aus nächster Nähe, nachdem sein Körpergewicht ihn zu Boden
geworfen hatte.
    Der verbliebene zoicanische
Schweinehund schaltete auf Vollautomatik und ließ seine Waffe wie wild kreisen.
Seine Salve durchbohrte eine Trennwand aus Flakbrettern und brannte Eingeweide
und Oberschenkel von Maschinenmeister Vidor weg, der auf die Gelegenheit
gewartet hatte, dahinter hervorzuspringen.
    Nessa tauchte aus ihrer Deckung
unter einigen Säcken auf und rammte dem Zoicaner ihr Gesteinsmesser in den Nacken.
Sie hielt es schreiend fest und riss an dem vom Blut glitschigen Messergriff,
während der Soldat krampfhaft zuckte. Als er zu Boden fiel, war sein Kopf
beinahe vollständig abgetrennt.
    Gol eilte zu Nessa, hob sie auf
und zog sie von der Leiche.
    Zitternd reichte sie ihm das
Gesteinsmesser.
    »Behalt es«, formte er mit den
Lippen.
    Sie nickte. Am siebten Tag
waren ihr bei einer Granatexplosion in unmittelbarer Nähe die Trommelfelle
geplatzt, und ohne teure Operation mit Implantaten in der Makropole würde sie
nie wieder etwas hören — was ganz einfach bedeutete, dass sie ewig taub bleiben
würde. Sie war eine Krankenschwester in der Ausbildung aus den Außenhabs. Nicht
die Geringste der Geringen, aber doch sehr weit unten im Klassensystem der Makropole.
    »Du warst gut«, signalisierte
Gol.
    Sie lächelte, aber die Angst in
ihren Augen und das Blut auf ihrem Gesicht verwischte die Kraft dieser Miene
und verwässerte die Schönheit der jungen Frau.
    »Nicht so einfach«,
signalisierte sie zurück. Sie hatte schon früh Zeichensprache gelernt.
Hauptmann Fencer, möge der Imperator seiner Seele gnädig sein, hatte sie gut ausgebildet
und ihr erklärt, dass sie nun, da sie taub war ihre Lautstärke beim Sprechen
nicht mehr kontrollieren könne.
    Gol sah sich um. Haller und die
anderen Mitglieder von Gols Gruppe hatten mittlerweile vier funktionierende
Lasergewehre, zwei Laserpistolen und einen Haufen Munition von den

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