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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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richtete. »Der ist
tot. Unter einem Flachkrebs gestorben. Er hat ihn ausgeschaltet, aber dabei hat
es ihn erwischt.«
    Soric hörte dem
Fremdweltler-Jungen zu und schüttelte traurig den Kopf.
    Lesp stolperte über den Schutt
und brachte Dorden ein Skalpell.
    Dorden schnitt damit die
Bauchhöhle des schreienden Manik so weit auf, dass er mit den Fingern
hineingreifen und die geplatzte Arterie greifen konnte, um sie zu klammern. Es
war zu spät. Manik verblutete und starb mit Dordens Hand in seiner Bauchhöhle.
    »Lassen Sie mich ihn nehmen«,
sagte Soric und hob Maniks Leichnam gemeinsam mit seinen Männern sanft auf den
Handkarren. Dorden war regelrecht schockiert über die Ehrerbietung.
    »Alle Seelen für die Makropole
und die Makropole für alle Seelen«, sagte Soric über die Schulter zu dem
blutverschmierten Dorden, während er den toten Geist wegkarrte.
     
    Ana Curth war mit ihrem
Personal mitten im Chaos am Veyveyrtor. Es waren mehr Tote zu bergen als
Verwundete zu versorgen. Sie begutachtete einen Leichnam nach dem anderen, nahm
ihnen die Hundemarke ab und überließ sie dann den Entsorgungseinheiten.
    Als sie auf tanithische Leichen
stieß, zögerte sie kurz. Das waren alles Dordens Freunde. Sorgfältig entfernte
sie alle Marken und trug die Namen in ihre Datentafel ein.
    Im Veyveyrtor hielt sie inne.
Sie kontrollierte die Marke dreimal, um jeden Irrtum auszuschließen.
    Tränen stiegen ihr in die
Augen, und sie verstaute die blutige Hundemarke in ihrer Schürzentasche.
     
    Der zweiunddreißigste Tag
näherte sich dem Ende. Es war ein Tag, an den sich die Bewohner der
Vervunmakropole vielleicht deutlicher erinnern würden als an alles andere, was
bisher stattgefunden hatte. Trotz des Erfolgs den Ersten Ansturm drei Tage
zuvor zurückgeworfen zu haben, schien dies mehr von einem Sieg an sich zu
haben. Wenige Stunden nach der Schlacht hatte die Verteidigung des Veyveyrtors
bereits einen mythischen Anflug bekommen. In der Spindel, den Habs und den
Flüchtlingslagern gleichermaßen nannten die Bewohner der Makropole sie einen
Wendepunkt und den Beginn der Befreiung.
    Die öffentlichen
Bild/Ton-Tafeln in der gesamten Makropole sendeten triumphierende Wahlsprüche,
bereinigte Darstellungen der Schlacht und Bilder von der ruhmreichen Front,
hauptsächlich jene, die den Volkshelden dabei zeigten, wie er im zerstörten Tor
und von jubelnden Vervunwehrsoldaten umgeben die Flagge hisste. In der Basilika
der Ekklesiarchie wurde eine Siegesmesse organisiert bei der ein
zehntausendköpfiger Chor sang und lange liturgische Lesungen aus dem Codex
Imperialis abgehalten wurden. Lautsprecher übertrugen die Veranstaltung in alle
Distrikte der Makropole.
    In verschiedenen Gebieten kam
es zu spontanen Feierlichkeiten, und einige der ausgelasseneren Feste — von
unsagbar erleichterten Vervunwehrsoldaten veranstaltet — wurden vom VWMK
aufgelöst.
    Aber die gute Stimmung ließ
sich weder in den höchsten noch in den niedrigsten Vierteln der Makropole
unterdrücken. Am Fluss und in den Flüchtlingslagern wurden Feuer in Ölfässern
entzündet, und Trommeln, viele davon improvisiert, hallten durch die Nacht.
    Es gab viele Berichte über
dekadente Bankette in der Hauptspindel, da viele Kaufleute und Angehörige
gemeiner Häuser die Rationierungsvorschriften missachteten und sich im privaten
Kreis verschwenderischen Orgien der Völlerei hingaben.
    Als Gaunt davon hörte, seufzte
er. Entweder waren das Gesten der Unwissenheit, oder sie verschlossen bewusst die
Augen vor dem, was mit Sicherheit noch kommen würde.
    Aber sollten sie ihren Spaß
haben, entschied er.
    Es mochte ihr letzter sein.
    Mit grimmiger Laune blieb er
auch nach Anbruch der Dunkelheit am Veyveyrtor bei seinen Männern, machte eine
Bestandsaufnahme der Verluste und strukturierte daraufhin die einzelnen Trupps
neu. Er beförderte Soldat Baffels zum Sergeant und gab ihm das Kommando über Fols
Einheit. Der untersetzte, bärtige Soldat wurde von seinen Gefühlen beinahe
überwältigt, als Neskon, Domor, Milo und die anderen ihn hochleben ließen. Er
schüttelte Gaunt die Hand und wischte sich eine Träne weg, die ihm über seine
blaue Krallen-Tätowierung lief. Kurzfristig war das Gerücht aufgekommen, Gaunt
werde Milo zum Sergeant befördern, aber das war absurd. Er war gerade erst Soldat
geworden, und es hätte nicht richtig ausgesehen, obwohl sich Milo mit seinem
Verhalten und der improvisierten Führerschaft am Veyveyrtor beachtlichen
Respekt erworben hatte,

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