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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Munition vom Nordufer. Das Oberkommando
hat alles bis auf kriegswichtigen Nachschub unter Embargo gestellt.«
    Varl holte seinen eigenen
Feldstecher aus dem Rucksack und betrachtete die Gegend. Im Norden ihrer Stellung,
in der Nähe der Brücke, befanden sich die klobigen Prometheumtanks der
Hafentreibstoffdepots, der Hauptenergieversorgung für die Vervunmakropole. Auf
Stelzenbeinen führten Pipelines nach Norden und Osten so weit in die Ferne, wie
Varls Auge reichte. Bis zur Vernichtung der Vannick-Makropole hatten sie das
Prometheum auch von dort bezogen. Jetzt kam der flüssige Treibstoff nur noch
aus dem KolNord.
    »Sieht ruhig aus«, sagte Varl.
    Hinter ihnen hatte Willard
gerade einen besonders deftigen Witz erzählt, und das Gelächter seiner Männer
hallte über die Brüstungen in die zunehmende Dunkelheit.
     
    Bei Einbruch der Nacht kehrte
Gildenmann Worlin in sein Gildenhaus zurück. Er grinste breit, und sein Gesicht
leuchtete vom Glanz zu viel Joiliqs. Nach einer außerordentlichen Gildensitzung
in einem gepanzerten Bunker unter der Commercia hatten sich seine persönlichen
Ressourcen verdreifacht. Seine beträchtlichen Prometheumreserven hatten zu
einem Bietwettbewerb zwischen fünf großen Gilden geführt, und es war ihm
außerdem gelungen, ein Lieferabkommen mit Vertretern der Vervunwehr zu treffen.
    Seine Pipeline pumpte immer
noch Treibstoff in die gewaltigen Stahltanks auf dem Gelände der Worlin-Gilde
am Fluss. Die Vannick-Makropole mochte vernichtet worden sein, aber ihr
Prometheum floss noch, und Worlin häufte mit jedem Tropfen davon ein Vermögen
an. Wenn dieser Krieg vorbei war, war Worlin ein Platz im hohen Zirkel der
Commercia-Gilden sicher.
    Haus Worlin stand eine
Beförderung in die erste Reihe der Handelsinstitutionen innerhalb der Makropole
bevor. Seit dem Ersten Ansturm hatte sich allein der Wert seiner Aktien vervierfacht.
    Er saß in seinem Privatbüro an
einem Teakholztisch mit eingebauten Bildtafeln und nuckelte an einem übervollen
Glas Joiliq, während er die Nachrichten durchging, die sein Kommunikator im
Laufe des Tages gesammelt hatte.
    Eine ließ ihn wie vom Donner
gerührt innehalten. Es war die Anfrage eines Niemands namens Curth aus der Innenhab-Sammelkrankenanstalt
67/mv. Darin wollte Curth wissen, wo er sich am ersten Tag des Angriffs
aufgehalten hatte. Ob er in der Nähe der Zahnradbahnstation C7/d gewesen sei?
Es gebe Unregelmäßigkeiten, die eine Untersuchung erforderten, und sie
sammelten Aussagen von allen, die sich an dem Tag in der fraglichen Gegend aufgehalten
hätten. Überwachungsbetrachter entlang der Zugangsrampe hätten ihn und zwei
seiner Leibwächter während der Bombardierung der Commercia dort aufgenommen.
    Die Nachricht war unterzeichnet
mit »Curth, A. und als Kopie an einen Fremdweltlerarzt namens Dorden geschickt
worden, einem Angehörigen der Imperialen Armee.
    Worlin ging auf, dass seine
Hand zitterte und er Joiliq verschüttete. Er stellte das Glas ab und leckte die
vergossenen Tropfen vom Daumenansatz ab.
    Er vergewisserte sich, dass
seine Waffe noch in der Schreibtischschublade lag. Diese Störung musste rasch aus
der Welt geschafft werden.
     
    Das Geschnatter war jetzt so
beharrlich, dass es in der Welt nichts anderes von Bedeutung mehr gab. Salvador
Sondar zuckte sanft in seiner flüssigen Welt und kaute auf seiner Lippe. Die
Stimme seines ehrwürdigen ferrozoicanischen Cousins Clatch war immer mehr
beschnitten worden, bis sie einfach nur noch drei Worte wiederholte, immer und
immer wieder. Einen Namen. Einen dämonischen Namen.
    Sondar war ausgemergelt und
schwach vor Hunger. Seine Fütterschläuche waren längst versiegt, und ihm fehlte
die Geistesgegenwart, die automatischen Systeme zu veranlassen, sie wieder
aufzufüllen. Sogar seine Fleischmarionetten waren vergessen und verwesten
langsam, während sie leblos an ihren Drähten baumelten.
    Ein starker Verwesungsgeruch
erfüllte die Gemächer des Hohen Herrn.
    Er nahm all das nicht zur
Kenntnis.
    Er wusste, was das Geschnatter
wollte. Die Vorstellung zog ihn an, weil das Geschnatter sie so anziehend
machte.
    Er konnte keinen klaren
Gedanken fassen. Er hörte einfach nur zu.
    Vielleicht würde er es tun ...
Nur um das Geschnatter verstummen zu lassen. Jeden Augenblick jetzt.
     
    Larkin lag jetzt seit über
einer Stunde vollkommen ruhig da. Sein Auge hatte das Zielrohr nicht einmal
verlassen. In der Manufaktur ringsum war es still und dunkel, aber er war sich
der Anwesenheit des

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