Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
revanchieren.«
    Rawne nickte, salutierte und
verließ den Waggon.
    Corday rief seine Leibwache zu
sich in den Waggon.
    »Schicken Sie Graven mit einem
Kom-Gerät zu den Tanithern. Sagen Sie ihm, er soll als Verbindungsmann
fungieren. Ich will diesen widerlichen Geister-Abschaum bei der Stange halten —
machen Sie ihm das klar. Wir wollen auf keinen Fall, dass sie uns im Regen
stehen lassen, wenn die Kämpfe beginnen.«
     
    Bei seiner Rückkehr durch den
Graben schickte Rawne Feygor die Bestätigung. Braggs Werfer krachte, und die Mörserstellung
explodierte in einer Wand aus Flammen und Trümmern, als die Munition getroffen
wurde.
    Nach einer Weile zischten ihnen
Laserstrahlen von den Linien der Zoicaner entgegen. Die Geister hielten den
Kopf unten und warteten.
     
    In der Festung Hass-West, die
den Mündungsarm des Hass überblickte, war es totenstill. Bis jetzt waren der
Festung alle Kämpfe erspart geblieben, aber die Stellung war trotzdem
bedeutend, denn sie bewachte die Schnellstraße nach Vannick und das Ontabitor,
das einzige der fünf großen Stadttore, das noch nicht angegriffen worden war.
    Auf der Turmspitze starrte
Sergeant Varl in die sich langsam auf die Schilfbänke und Inselchen des
mattgrauen Flusses legende Dämmerung. Stelzvögel und Fliegenfänger segelten
über das Wasser, und es wimmelte von Mückenschwärmen. Die riesige Hiraldibrücke
im Norden war nur eine undeutliche Silhouette.
    Der Regen hatte nachgelassen.
Es roch nach Gewitter. Varl und seine zwei Trupps Tanither teilten sich die
Verteidigung der Festung mit drei Trupps der Roaner unter Hauptmann Willard und
dreihundert Kanonieren und Artilleristen der Vervunwehr, die von Major Rodyn
befehligt wurden, einem jüngeren Angehörigen eines der kleineren Adelshäuser.
    Varl kam gut mit Willard
zurecht. Der Roaner war ungefähr fünfundzwanzig und zottelig blond, und er
hatte durchdringende braune Augen und einen derben Sinn für Humor. Wie Varl
hatte Willard ein Metallimplantat — in seinem Fall die Finger und Innenseite
der rechten Hand. Gemeinsam witzelten sie über ihre Erfahrungen bei der Automatisierung
des Körpers.
    Rodyn war sehr viel
schwieriger. Zwar sahen sie hier alle dem Tod ins Gesicht, aber für Rodyn war
es noch etwas Persönlicheres, weil dies seine Heimat war. Er war blass und
ernst und wurde bereits kahl, obwohl er erst Anfang zwanzig war. Es schien ihm
ein Rätsel zu sein, wie seine beiden Kameraden so viele Scherze und Witzeleien
machen konnten, und dann starrte er sie kurzsichtig durch die halbmondförmige
Brille an, die ständig auf seinem Nasenrücken saß. Varl war zu Ohren gekommen, dass
Haus Rodyn eine der liberaleren Familien in der Makropole und humanitärer und
moderner eingestellt war als die alten Adelshäuser und die Gilden. Haus Rodyns Vermögen
beruhte auf Nahrungsmitteln; ihre Erntemaschinen grasten das ausgedehnte
ländliche Hochland nördlich des Hass ab und sammelten Kom für die riesigen Speicher
im Hafendistrikt.
    Varl mochte Rodyn, aber er
hatte nicht viel von einem Soldaten an sich.
    Im verblassenden Tageslicht
inspizierte der tanithische Sergeant die Geschützstellungen und schlug dabei
immer wieder nach Mücken, die sich auf seiner Haut niederließen.
    Er hörte Gelächter und sah
Willard und ein paar seiner lohfarben uniformierten Soldaten an einer
Raketenwerferstellung scherzen.
    Rodyn stand ein wenig abseits
und beobachtete den Fluss und die Straße mit einem starken Feldstecher.
    Willard grüßte Varl. »Wären
diese verdammten Mücken nicht, Geist, würde ich sagen, dass wir den besten
Dienst erwischt haben! Keine verfluchten Kämpfe hier in Hass-Ost, was?«
    Varl hatte bereits
Feindberührung in der Vervunmakropole gehabt und war eigentlich froh über die
Ruhe und den Frieden hier auf der Ostseite der Stadt. Trotzdem war die Warterei
manchmal das Schlimmste überhaupt. »Ich hätte garnichts dagegen, wenn ein paar
Zoicaner durchbrächen«, grinste er.
    »Teufel, nein! Ein paar von
diesen verfluchten Gelben, damit das Auge nicht träge wird, was?«
    Mehr Gelächter. Varl sah, wie
sich Rodyn unbehaglich hin und her bewegte und nicht gewillt war, sich auf das Geplänkel
einzulassen. Der Major nahm seine Pflichten und seinen Krieg ernst — zu ernst
nach Ansicht Varls wahrscheinlich weil er noch nie in einem gekämpft hatte.
    »Sehen Sie irgendwas?«, fragte
Varl, indem er sich zu Rodyn an der Brüstung gesellte.
    »Ein wenig Verkehr auf dem Fluss.
Barken, Fähren. Die meisten kommen mit

Weitere Kostenlose Bücher