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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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beide
sturzbetrunken waren.
    Sporadisches Feindfeuer über
den Hass wühlte das Wasser in ihrer Umgebung auf, das gegen den Rumpf schwappte.
Teile der Docks standen in Flammen. Folik rechnete jeden Augenblick damit, dass
eine Rakete oder Granate sie aus dem Wasser blasen würde.
    Er holte noch eine Flasche aus
dem Ruderhaus, und ein Laserstrahl durchschlug das Kabinenfenster und zischte
über seine Schulter auf der anderen Seite wieder hinaus, als er sich bückte, um
in den Spind zu greifen. Er musste lachen. Dann stolperte er zu Mincer zurück.
Sie beschlossen festzustellen, ob sie die Flasche noch leeren konnten, bevor sie
getötet wurden.
     
    Die Festung Hass-West war vom
Feind eingeschlossen und wurde belagert. Im Morgengrauen stand sie am Rande der
Vernichtung.
    Vom Schutzwall abgefeuerte
Raketen und Granaten trafen sie, und feindliche Truppen und leichte Panzer
beharkten sie aus den Manufakturen und Innenhabs. Hauptmann Cargin, schwer verwundet,
hielt seine Männer zusammen, knapp sechshundert von ehemals fünftausend, mit
denen er die Nacht begonnen hatte.
    Kanoniere und Artilleristen
lebten praktisch keine mehr, aber das spielte kaum eine Rolle, weil sämtliche
Munition für die Geschütze im Wall und in der Festung und für die Raketenwerfer
verbraucht war. Die Soldaten der Vervunwehr und ihre Lasergewehre waren alles,
was noch blieb. Die Festung selbst war schwer angeschlagen, und die unteren
Ebenen waren Trümmerwüsten oder standen in Flammen.
    Cargin richtete seine
Pickelhaube und hinkte die Brustwehr am Tor entlang, während er seine Männer
mit einer von Stunden des Schreiens heiser gewordenen Stimme anspornte. Überall
lagen Tote. Einer seiner Männer, Korporal Anglon, rief ihm etwas zu.
    Durch Rauch und Flammen hatte
er etwas gesichtet, das sich ihnen durch die Außenhabs näherte.
    Cargin schaute selbst. Durch
seinen Feldstecher sah er eine kolossale Masse fünfzehn Kilometer südlich der
Festung durch die Ruinen der Vororte kriechen. Noch eine Todesmaschine, dachte er instinktiv.
    Aber diese war anders — größer,
langsamer. Eine riesige Pyramide, fünfhundert Meter hoch, die mechanischen Seiten
mit zoicanischem Ocker bemalt und mit riesigen obszönen Symbolen des Chaos
geschmückt. Soviel er sah, bewegte sie sich auf Dutzenden riesiger breiter
Raupenschlepper, die alles in ihrem Weg zermalmten. Die Pyramide zog eine
halbkilometerbreite Spur der Verwüstung durch die Habs hinter sich her. Ihre
Flanken strotzten nur so von Waffentürmen und Geschützen, und aus riesigen
Messingslautsprechern auf der Spitze, zwischen denen Chaos-Banner an
Fahnenstangen flatterten, dröhnte der Asphodel-der-Erbe-Sprechchor und
knisterte das unmenschliche Geschnatter.
    »Was ist das?«, zischte Anglon.
    Cargin zuckte die Achseln.
Blutverlust und Schmerzen schwächten ihn und ließen ihn frieren. Jedes Wort,
jede Bewegung und jeder Gedanke erforderte übermenschliche Konzentration. Er
nahm die Sprech-Einheit des Kom-Geräts, das er auf den Schultern trug, seit
sein Kom-Offizier vor einigen Stunden getötet worden war.
    »Cargin/Hass-West an
Oberkommando. Rufzeichen
454/gau.«
    »Empfangen und erkannt,
Hass-West.«
    »Hier draußen nähert sich etwas
dem Wall. Riesiges mechanisches Gebilde, mobil, bewaffnet. Ich rate nur, aber wenn
es nicht noch mehr von diesen Dingern gibt, würde ich darauf wetten, dass es
die feindliche Kommandozentrale ist. Ich habe noch nie eine derart große mobile
Einheit gesehen.«
    »Verstanden, Hass-West. Können
Sie uns ein Bild schicken?«
    »Die Bild-Verbindungen sind
unterbrochen, Oberkommando. Sie müssen mir einfach glauben.«
    »Wie ist Ihre Lage, Hass-West?
Wir versuchen, Truppen zu Ihrer Unterstützung umzuleiten.«
    Cargin seufzte. Er wollte dem
Oberkommando gerade mitteilen, dass er weniger als tausend Mann übrig hatte, die
meisten davon verwundet und am Ende ihrer Munitionsvorräte, keine
Artillerieunterstützung mehr und ein Meer von Feinden auf allen Seiten. Er
wollte schätzen, dass sie sich vielleicht noch eine Stunde würden halten können,
höchstens.
    Diese Schätzung wäre neunundfünfzigeinhalb
Minuten daneben gewesen. Anglon fasste Cargins Arm und schrie auf, als in
dunklen Nischen im Zentrum der ihnen zugewandten Pyramidenseite grelle Lichter
zu blinken anfingen. Das riesige zoicanische Vehikel erbebte und spie dann gewaltige
sengende Strahlen aus Plasmaenergie auf die Festung Hass-West: schneidende
Strahlen wie diejenigen, welche das Ontabitor zerlegt hatten, aber

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