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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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bewegen konnte.
     
     
    6
     
     
    Gaunt hechtete in der
Wohnungstür in Deckung. Er zückte Milos Klinge, obwohl sie ihm überhaupt nichts
nützte. Füße stampften die Treppe empor.
    Von seiner Stellung in der Tür
sah er zwei gerüstete Soldaten durch die explodierte Wand in die Wohnung
eindringen. Sie waren groß und trugen eine schwarze, abzeichenlose Uniform
sowie kompakte Lasergewehre. Saugklammern an Knien und Unter-armen zeigten, wie
sie die Hauswand erklommen hatten, um sich dann mit einer Haftmine durch die
Außenmauer zu sprengen.
    Sie begutachteten den Raum, und
die Ziellaser ihrer Gewehre wanderten hin und her. Einer sah Gaunt in der Tür
kauern und eröffnete das Feuer. Der Laserstrahl bohrte sich durch den
Türrahmen, schleuderte Splitter umher und zog eine Furche durch die
Rigipsplatten.
    Gaunt warf sich vorwärts. Er
war tot! Es sei denn ...
    Die Pistole des alten Mannes
lag direkt vor seiner Nase auf dem abgenutzten Teppich. Sie musste dorthin
gerutscht sein, als er niedergeschossen worden war. Gaunt packte und
entsicherte sie, wälzte sich herum und schoss. Die Waffe war klein, aber die
seltsame Konstruktion kennzeichnete sie eindeutig als uralte und unschätzbar
wertvolle Spezialwaffe. Sie hatte einen Rückschlag wie ein Maulesel und brüllte
wie ein Basilisk.
    Der erste Schuss überraschte
Gaunt ebenso sehr wie die beiden Soldaten und stanzte ein Loch so groß wie eine
Einstiegsluke in die Wand. Der zweite Schuss ließ einen der Angreifer
explodieren.
    Eine kleine Rune auf dem Griff
der Waffe hatte von »V« auf »III« gewechselt. Gaunt seufzte. Das Ding war
gewiss nicht mit einem üppigen Magazin gesegnet.
    Die Schritte auf der Treppe
wurden lauter, und drei weitere Soldaten stürmten nach oben und brachten die
Kerzenflammen zum Flackern.
    Gaunt ging in die Knie und
blies dem ersten Soldaten den Kopf weg. Doch die anderen beiden eröffneten mit
ihren Lasergewehren das Feuer im Treppenhaus, und dann fing der eine noch
lebende Soldat in der Wohnung ebenfalls an zu schießen. Die Strahlen der drei
Laserwaffen rissen die Diele in Fetzen. Gaunt warf sich mit so viel Wucht auf
den Boden, dass seine Hand schmerzhaft auf den Boden knallte, die Pistole ins
Treppenhaus geschleudert wurde und die obersten Stufen herunterfiel.
    Nach ein, zwei Augenblicken
stellten die Soldaten das Feuer ein und tasteten sich vorsichtig vorwärts, um
ihr Zerstörungswerk zu begutachten. Staub und Rauch trieben durch das
Dämmerlicht.
    Einige der Schüsse hatten
wenige Zentimeter vor Gaunt den Teppich und den Boden durchbohrt und rauchende
Löcher hinterlassen. Aber Gaunt war unverletzt.
    Als der Soldat aus der Wohnung
um die Tür lugte, durchbohrte eine Elle gehärteten tanithischen Silbers seinen
Schädel und ließ ihn zu Boden gehen, wo er zuckend liegen blieb. Gaunt sprang
auf. Ein, zwei Sekunden würden ihm genügen, um das Lasergewehr des Toten
aufzuheben und das Feuer auf das Treppenhaus zu eröffnen.
    Doch die anderen beiden hatten
von unten freie Sicht auf ihn. Es blitzte, und ihm ging auf, dass ihre grünen
Ziellaser über sein Gesicht gehuscht und auf sein Herz gerichtet waren.
Plötzlich zuckten Laserstrahlen durch das Treppenhaus, und verbrannt riechende
Dämpfe wehten zu Gaunt empor.
    Blenner kam die Treppe empor
und stieg über die schwelenden Leichen hinweg, eine rauchende Laserpistole in
der Hand.
    »Ich war die Warterei leid«,
seufzte der andere Kommissar. »Sieht ganz so aus, als hättest du ohnehin Hilfe
gebraucht, was, Bram?«
     
     
    7
     
     
    Die Motordrehzahl des grauen
Lasters mit seinem einen noch verbliebenen Verfolger erhöhte sich schlagartig,
als er über ein Hindernis auf der verschneiten Straße rumpelte — einen Moment
lang hob er ab, deutlich im Magen zu spüren.
    »Was ist das?«, fragte Rawne
hektisch, nachdem sie wieder gelandet waren und die sich wild drehenden Räder
erneut Widerstand auf der rutschigen Straße fanden.
    »Das nennt man, glaube ich,
Straßensperre«, sagte Corbec.
    Vor ihnen war die Straße durch
die kalte Zone mit brennenden Ölfässern, Betonpfählen und Draht gesperrt.
Mehrere bewaffnete Gestalten erwarteten sie.
    »Weg von der Straße! Fahren Sie
von der Straße!«, bellte Corbec.
    Er beugte sich vor und riss an
dem halbmondförmigen Lenkrad.
    Der Laster schleuderte durch
den Matsch und krachte mit der Nase voran durch die Speerholztüren eines alten,
anscheinend leer stehenden Lagerhauses. Dann kam er in der tropfnassen
Finsternis zum Stillstand, und aus dem

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