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Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Titel: Gayheimnisse reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Herbst , Simon Rhys Beck , Justin C. Skylark , Verena Rank , Hanna Julian , Nicole Henser , Inka Loreen Minden , Kerstin Dirks , Sandra Gernt , Sandra Henke
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zwei Mal mussten sie sich die Qual des Rauf- und Runterfahrens antun, dann durften sie endlich ihre schmerzenden Muskeln zurück ins Hotel schleifen.
    Erst als Vincent in dieselbe Richtung wie Tobias marschierte, stellten die beiden Männer fest, dass sie tatsächlich im selben Hotel abgestiegen waren.
    „ Warum habe ich dich dann gestern beim Abendessen nicht gesehen?“, fragte Vincent mit hochgezogenen Brauen, während er mit seinen Skistöcken kämpfte, die ihm immer wieder zwischen die Beine gerieten.
    „ Ich war erst noch im Whirlpool und bin erst gegen halb acht essen gegangen.“
    „ Ah. Ich habe es genau andersrum gemacht, was aber nicht so besonders klug war. Mein Magen war viel zu voll.“ Vincent grinste. „Ich denke, ich schließe mich heute deiner Vorgehensweise an.“
    Und so saß Tobias eine dreiviertel Stunde später tatsächlich mit einem Mann in einem blubbernden Whirlpool und ließ sich wieder einmal von dem warmen Wasser sanft massieren, wenngleich er es tunlichst vermied, den Massagestrahl auf seinen Hintern zu lenken und allzu intensiv daran zu denken, was er in diesem warmen Wasser getrieben hatte. Alles in allem war es aber genauso entspannend wie am Vorabend, und da Vincent ihm laufend etwas von einer gewissen Sabina erzählte und was sie alles tat und sagte, entspannte er sich noch weiter, denn hier bestand offensichtlich keine Flirtgefahr. Auch wenn er zugeben musste, dass Vincent in Badehose nicht schlecht aussah.
    „… Ja, das war’s dann mit meiner Geburtstagstorte. Den Hund haben wir übrigens zum Tierarzt gebracht. Der hat uns aber nur geraten, den Kalorienschock einfach mit zwei Tagen Fasten auszugleichen, mehr war nicht nötig.“ Vincent gab schon die zweite, etwas unglaublich klingende, aber witzige Geschichten zum Besten und Tobias konnte nicht anders, als sich von der guten Laune anstecken zu lassen.
    Sie nahmen zusammen ihr Abendessen ein und da das zu zweit mehr Spaß machte als allein, verabredeten sie sich auch gleich wieder zum Frühstück.

***

    Der dritte Tag brachte glücklicherweise keinen Durchhänger, sondern für Tobias zum ersten Mal das Gefühl, dass er seine Skier beherrschte und nicht sie ihn. Auch wenn ihn das anschließende, übermütige Bremsmanöver kurz vor dem Skilift zu Fall brachte, konnte das seine Hochstimmung nicht trüben.
    Vincent tat sich wesentlich schwerer und von da an blieb Tobias wieder bei ihm und achtete darauf, dass er nicht zu weit zurückfiel.
    Beim Mittagessen grübelte er herum, wie er Vincent am höflichsten fragen könnte, warum er so … grottenschlecht war. Selbst er, der er wirklich keine Sportskanone war – nur Squash spielte er ganz passabel –, hatte in drei Tagen große Fortschritte gemacht. Vincent jedoch war noch genauso verkrampft wie vor der ersten Abfahrt.
    „ Ähm … macht dir das Skifahren eigentlich Spaß?“, fragte er vorsichtig und rührte noch einen Löffel Zucker in seinen Tee, damit er beschäftigt war.
    „ Du meinst, weil ich die ganze Gruppe aufhalte und mich anstelle … wie … wie …“ Vincent zuckte hilflos mit den Schultern, als ihm kein passender Vergleich einfiel. Er atmete tief durch und fuhr fort: „Vor drei Jahren hatte ich einen schweren Autounfall. Ich habe einige Wochen im Krankenhaus gelegen und die Ärzte haben mich wieder zusammengeflickt. Seit dem Zeitpunkt … kann ich mich nicht von der Vorstellung lösen, dass meine Knochen an den Bruchstellen morsch sind, und wenn ich hinfallen sollte, sie wieder brechen.“
    „ Aber …“
    Vincent ließ ihn nicht ausreden. „Klar ist das Quatsch. Manche Knochen sind mit Metallplatten verstärkt und stabiler als je zuvor. Wenn ich mich in den Schnee lege, passiert wahrscheinlich gar nichts. Aber sag das mal dem hier.“ Er tippte sich mit einer zornigen Geste gegen seinen Kopf.
    „ Warum hast du dann einen Skikurs gebucht?“, wollte Tobias erstaunt wissen.
    „ Weil ich diese dämliche psychologische Sperre überwinden wollte.“ Er starrte mit zusammengezogenen Brauen auf die Tischplatte.
    „ Die aber hartnäckiger, als gedacht, ist?“
    Vincent nickte ohne aufzuschauen.
    Tobias legte ihm eine Hand auf den Arm. „Hey, da du Skifahren doch in deinem täglichen Beruf als Computertechniker nicht brauchst, lass es doch einfach sein und mach dir noch zwei gemütliche Tage.“
    „ Nein, ich ziehe das jetzt durch.“ Vincent goss den Rest seines Kaffees auf einen Zug runter und stand auf. „So schnell gebe ich nicht auf.“
    „ In Ordnung.

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