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Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Titel: Gayheimnisse reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Herbst , Simon Rhys Beck , Justin C. Skylark , Verena Rank , Hanna Julian , Nicole Henser , Inka Loreen Minden , Kerstin Dirks , Sandra Gernt , Sandra Henke
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Exerzierplatz. Und auf ebenjenem Exerzierplatz wurden die Männer nun einer neben dem anderen aufgereiht, was Jack imm er wieder schw erfiel, da er sich vornehmlich als Arzt und nicht als Soldat empfand.
    Noch ist nichts passiert , dachte Jack etwas besorgt, denn er hatte die schlimmsten Sachen von den Japanern gehört. Von bis zum Hals eingegrabenen Gefangenen, die man am Hitzschlag elendiglich verrecken ließ. Oder denen man gehäckselte Bambusstücke unter das Essen mischte und sie qualvoll innerlich verbluten ließ.
    Nach allem also, was er an Gerüchten gehört hatte, war es ihnen trotz des Gewaltmarsches gut gegangen.
    Plötzlich trat aus der Gefangenenbaracke ein mittelgroßer Mann mit einem feldgrauen Hemd und passender Hose. Er hatte eine Halbglatze, die aber nicht recht zu seinem Alter passen wollte, das kaum weit über dreißig liegen mochte. Seine Augen hatten ein strahlendes Himmelblau und, dass seine Finger lang und schlank wie die eines Pianisten waren, erkannte Jack von Weitem . Nach seiner Kleidung zu urteilen, handelte es sich um einen Militärgeistlichen.
    » Meine Herren. Zunächst darf ich Sie im Lager Kiphanua begrüßen. Mein Name ist Major Charles Hemmings. Ich bin anglikanischer Militärgeistlicher und im Moment außerdem Ihr Dolmetscher. Hier neben mir ist Hauptmann Hidejoshi. Kommandant des Lagers ist Major Tokugawa, Yukio.«
    Im gleichen Atemzug, da er den Kommandanten erwähnte, wanderte sein Blick zu der Verandatür. Doch nichts geschah. Ganz offensichtlich hatte er erwartet, dass der Angesprochene hier erscheinen würde, um die Reihe der Angetretenen abzunehmen .
    So trat eine peinliche Pause ein, die auch durch einen leicht fragenden Blick in Richtung des Hauptmanns nicht aufgelöst wurde.
    Jack sah an Hemmings vorbei zur Verandatür hin, als erwarte er von dort die Antwort auf all seine Fragen. Doch die Tür blieb geschlossen, die Veranda leer.
    Der Geistliche beendete den offiziellen Teil, alle salutierten und betraten dann ihre Baracke, nachdem Hauptmann Hidejoshi seine Zustimmung erteilt hatte.
    » Du hast verdammtes Glück, alter Junge … ein Bett genau unter dem Fenster und neben der Tür«, stellte Daniel aufgeräumt fest. Nachdem jeder seine paar geretteten Habseligkeiten unter dem jeweiligen Feldbett verstaut hatte, versammelten sich alle zwanzig Männer um den Geistlichen.
    Die Baracke bestand im Wesentlichen aus einem la ngen rechteckigen Raum, an dessen Längsseiten in regelmäßigen Abständen ein sehr ab genutztes Feldbett stand.
    » Der Kommandant … Was ist das für ein Typ?«, wollte ein rothaariger Bursche wissen.
    » Jung. Es ist sein erstes Kommando hier«, erklärte Hemmings.
    » Pfff … gut.« Daniel nickte zufrieden, und seine rote Stupsnase glänzte speckig vom Schweiß, der ihnen allen zu schaffen machte.
    » Unterschiedlich. Ich habe schon so einige erlebt, die sich ihre Meriten auf dem Rücken der Gefangenen verdient haben«, knurrte Don. Er kam aus Arkansas und hatte bereits zwei Gefangenschaft en hinter sich gebracht, indem er jeweils hatte fliehen können.
    » Tja, meine Herren. Das ist natürlich möglich, wenn ich auch noch keinen Beweis für diese Annahme bei Major Tokugawa feststellen konnte. Allerdings sind alle Offiziere hier sehr verschlossen. Ich kann Ihnen allen nur empfehlen, zu beobachten und zu lernen. Das ist hier überlebenswichtig.«
    Ein Soldat trat ein und salutierte. Sofort standen alle Gefangenen stramm und erwiderten den Salut. Der Soldat sagte etwas und Hemmings übersetzte.
    » Wir gehen jetzt alle hinaus und Sie bekommen Ihr Essgeschirr zugeteilt. Ich muss Ihnen sagen, dass dies nur ein einziges Mal geschieht. Sollte einer von Ihnen seinen Teller verlieren – war um auch immer –, so wird er nicht ersetzt. Was das bedeutet, brauche ich wohl kaum erläutern.«
    Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass Jack aussah, als habe er in der Uniform unter der Dusche gestanden. Der Gestank, der von jedem einzelnen von ihnen ausging, war barbarisch, und er ertappte sich dabei, dass er sich vor den Japanern dafür schämte.
    Hidejoshi stand einmal mehr vor ihnen, seine Reitgerte an den blank polierten Stiefelschaft gepresst, und überwachte den Soldaten, der jedem Gefangenen einen Blechteller und einen Blechlöffel austeilte.
    Jack wurde abermals auf die Veranda aufmerksam, als Hemmings Blicke sich dorthin wandten und er augenblicklich Haltung annahm.
    Sämtliche Soldaten und Offiziere taten es ihm nac h, Jap aner oder Amerikaner, denn auf der

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