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Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Titel: Gayheimnisse reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Herbst , Simon Rhys Beck , Justin C. Skylark , Verena Rank , Hanna Julian , Nicole Henser , Inka Loreen Minden , Kerstin Dirks , Sandra Gernt , Sandra Henke
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    www.kerimaya.de

Liebe ohne Grenzen
    von Stefanie Herbst & Juna Brock

    Sie lernten sich in einem Chatroom kennen.
    Es war an einem Samstagabend, draußen regnete es. Connor saß mit dem Laptop auf dem Schoß in seinem Bett und nuckelte an seinem Bier. Eigentlich war er bei Freunden zum Essen eingeladen, doch er konnte es heute nicht ertragen, von glücklich strahlenden Pärchen dafür bemitleidet zu werden, der einzige Single in ihrer Clique zu sein. Und das schon seit über einem Jahr. Er bezeichnete sich selbst als hoffnungslosen Fall. Die Kerle, die er wollte, beachteten ihn nicht; die Kerle, die ihn wollten, interessierten ihn nicht. Für ihn schien es auf dieser Welt keinen passenden Partner zu geben und dieser Gedanke machte Connor von Tag zu Tag unglücklicher.
    Er loggte sich im Chat ein, beobachtete die Unterhaltungen. SexySklave flehte Ich_bestrafe_dich an, ihm den Hintern zu versohlen. Student18 ließ sich von Lehrer45 die Leviten lesen.
    Connor verdrehte die Augen, leerte sein Bier und stöhnte frustriert. Vielleicht lag es an ihm, vielleicht machte er irgendetwas falsch. Vielleicht ging es auf dieser Welt gar nicht um Liebe, sondern nur um Sex. Nicht, dass er etwas gegen Sex hätte, ganz im Gegenteil. Aber er sehnte sich nach einem Freund, der auch sein Herz wollte … und nicht nur seinen Schwanz.
    Als sich plötzlich ein Chatfenster öffnete und Cowboy ihn ins Separee einlud, wusste Connor noch nicht, dass sich sein Leben mit nur einem Klick schlagartig ändern würde.

***

    Sie schrieben sich an jedem einzelnen Tag. Anfangs trafen sie sich nur abends im Chat, dann folgte n E-Mails wä hrend der Arbeitszeit, SMS in der Nacht und Briefe zu Geburtstagen und Weihnachten. Ihre Unterhaltungen gehörten zu ihrem täglichen Leben dazu. Connor konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne seinen Cowboy war, auch wenn dieser eigentlich nie besonders viel schrieb. Aber es war nicht wichtig wie viel, sondern was er ihm schrieb. Ein »Ich denke an Dich« im Wartezimmer des Zahnarztes. Ein »Ich möchte, dass Du heute für mich lächelst« kurz nach dem Aufstehen an einem Montagmorgen. Oder ein »Du fehlst mir« während eines Kinobesuches mit Freunden.
    Eigentlich war es so, als ob sie ständig zusammen wären und doch trennte sie so viel. Connor wohnte in Texas, sein Cowboy kam aus Wyoming. Sie tauschten keine Fotos, telefonierten nicht miteinander – aus Unsicherheit, ja vielleicht sogar aus Angst, etwas zu zerstören, was für beide so k ostbar und lebensnotwendig geworden war.

***

    Es verging fast ein Jahr.
    Es gab kaum etwas, was d ie beiden nicht voneinander wussten. Cowboy mochte keine Suppe, dafür liebte er Bohnen und Steak. Er hatte zwei Pferde auf seiner eigenen Ranch. Sein Hund Vega starb an einem Schlangenbiss.
    Sie wussten, was der andere im Bett am liebsten hatte. Sie kannten ihre Vorlieben, ihre Wünsche, ihre geheimsten Fant asien. Oft nahmen sie kein Blatt vor den Mund, tippten nieder, was sie dachten, wonach sie verlangten und was sie mit dem anderen anstellen würden:
    Ich möchte dich küssen, bis deine Lippen geschwollen sind.
    Ich möchte in deinen Nacken beißen, bis du stöhnst.
    Ich möchte deine Brustwarzen massieren, bis sie hart und rot sind.
    Ich möchte meine Nase in deinen Schamhaaren vergraben.
    … deinen Schwanz in den Mund nehmen.
    … saugen.
    … spüren, wie du kommst.
    … schlucken.
    … dich schmecken.
    … sauber lecken.
    Mit dir in meinen Armen einschlafen.

Connor erkundigte sich nach Flügen von Texas nach Wyoming, doch er kaufte die Tickets nie. Tränen in der Nacht waren Zeugen seiner Sehnsucht, und als der Schmerz ihn beinahe zerstörte, sandte er einen Hilferuf per Handy.
    Du fehlst mir so sehr, dass ich es nicht mehr ertrage.

~~~~~

    Francis schreckte aus einem Traum hoch, als er mitten in der Nacht eine Textnachricht bekam. Wie tausende Male zuvor öffnete er sein Handy, um mit wenigen Handgriffen die SMS zu lesen, deren Absender er schon erahnte. So viel sie sich auch in den letzten Monaten geschrieben hatten, diese wenigen Worte gingen ihm in diesem Augenblick nicht nur unter die Haut, sondern übertrafen alles bisher da gewesene.
    Vielleicht lag es an der Besonderheit dieses Datums – als ob BlueDevil spüren konnte, dass auch Francis’ Herz heute wie kaltes Blei an ihm hing. Denn auf den Tag genau vor

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