Gayheimnisse reloaded (German Edition)
Rücken gezeigt – die vernarbte Haut war alles andere als sexy. Und er wollte diesen seltsamen Kerl. Egal, ob er ein Stalker war oder nicht; Jonas wollte Sex. Jetzt. Er zog den anderen Mann näher und küsste ihn heiß. Das schien ihn zu überraschen, denn er stockte für einen Moment, bevor er Jonas nah an sich zog und den Kuss ebenso heftig erwiderte. Durch den Stoff der Jeans reckte sich Jonas bereits eine harte Beule entgegen und er legte seine Hand darauf, um zuzudrücken. Der namenlose Fremde stöhnte in seinem Mund auf und ließ seine Hüften an Jonas ’ kreisen. »Nicht hier«, murmelte der fahrig und zog den anderen ins Schlafzimmer.
Der Fremde lächelte und musterte Jonas, ehe er vor ihm auf die Knie ging und gierig seine Hose öffnete. Kühle Luft streifte ihn, als die Stofflagen einfach zu Boden fielen. Hastig streifte er sich selbst seine Schuhe und Socken ab und wurde dann aufs Bett geworfen. Mit einem wölfischen Lächeln kroch der andere Mann auf ihn zu und in seinen Augen glomm ein gelbes Funkeln auf. Eine eiskalte Hand schien über Jonas ’ Wirbelsäule zu gleiten; das Gefühl verschwand aber augenblicklich, als sich ein warmer Mund um seine mittlerweile steinharte Erektion legte. Er schloss die Augen und stöhnte laut auf. Geschickt wechselte der Blowjob zwischen hartem Saugen, sanftem Knabbern und weichem Lecken. Der unbekannte Mund, die Lippen und die Zunge schienen überall zu sein, und geschickte Finger massierten unablässig seine Hoden. Kurz verschwand der Mund des Mannes. Jonas schlug die Augen auf, aber bevor er an sich herunterschauen konnte, drückten sich zwei nasse Fingerkuppen gegen seinen Anus. Er keuchte, wollte den anderen aufhalten, aber es war bereits zu spät – die Finger drückten sich in ihn und weiteten den engen Muskelring. Schmerz und Lust rissen Jonas einfach mit sich und er schrie auf. So bemerkte er kaum, dass die Finger durch etwas anderes ersetzt wurden, das sich unnachgiebig in ihn schob. Erst, als er das Gesicht des Mannes nah bei seinem sah und dessen Gewicht auf sich spürte, wurde ihm bewusst, dass der andere in ihn eingedrungen war. Jonas keuchte ungläubig und sah in die gierigen Augen, in denen das Leuchten stärker geworden war. Er schluckte hart und fuhr mit zittrigen Händen über den breiten Rücken. Irgendwann in den letzten fiebrigen Minuten hatte der Mann seine komplette Kleidung verloren und Jonas spürte Haut, die ungewöhnlich heiß war. An den Schultern war sie rau und hart, fast wie Schuppen, und im Halbdunkel bemerkte er zwei dunkle Schatten über dem Scheitel des Mannes. Er schluckte wieder und versuchte sich zu sammeln, aber ein weiterer harscher Kuss raubte ihm seine Selbstbeherrschung. Er ergab sich vollkommen und nahm den harten Rhythmus, den der andere anschlug, freudig auf. Seine Beine schlangen sich um die Hüften und er fuhr mit einer Hand zwischen die heißen, schwitzenden Leiber, um sich selbst zu reiben. Er würde nicht mehr lange brauchen bis zu seinem Orgasmus, und dem rauen Knurren nach war auch sein Liebhaber nicht mehr weit von seinem Höhepunkt entfernt.
Jonas spürte, wie sein Körper sich versteifte und seine Hoden sich zusammenzogen, als der Fremde ihn plötzlich packte und umdrehte, ohne aus ihm zu gleiten. Jonas fand sich rittlings auf dem trainierten Körper wieder und sah hinunter in das angespannte Gesicht des anderen Mannes. Dessen Hände fassten Jonas ’ Hüften, führten ihn, nur um im nächsten Augenblick über das Rückgrat zu gleiten und schließlich auf den flächigen Narben auf Jonas ’ Schultern zu verweilen. In dem Augenblick durchfuhr es den jungen Mann wie ein Blitz. Die Haut auf seinem Rücken schien in Flammen zu stehen und er wusste, er ahnte nicht mehr nur, was diese Narben bedeuteten. Fassungslos blickte er in die mittlerweile goldglühenden Augen unter sich. »Sieh, die Ahnung wird Erkenntnis«, flüsterte dieser gebrochen und Jonas entfuhr es: »Ich kann niemals mehr nach Haus.«
Sie schwiegen lange Zeit. Jonas lag auf dem Rücken, noch immer nackt, nur die Decke über seinen Unterleib gezogen. Der Fremde war bei ihm, ebenfalls nackt, aber weniger schamvoll. Er hatte sich auf die Seite gedreht, den Kopf in die Hand gestützt, und betrachtete Jonas aufmerksam, ohne ihn zu drängen, zu sprechen. Aber noch konnte der nicht in Worte fassen, was da in ihm vorging. Bilder, Erinnerungen, Gefühle – all das war binnen Sekunden losgetreten worden und hatte sich in einem wilden Wust in Jonas ’ Kopf
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