GB84: Roman (German Edition)
Dave.«
»Das haben wir alle, Vince«, entgegnet der Mechaniker. »Also, wo ist er?«
»Dave …«
Der Mechaniker schüttelt den Kopf. »Wo ist er?« fragt er noch einmal
.
»Little America«, sagt Vince schließlich. »Aber, Dave …«
»Wo ist das, Vince?«
»Atcham, auf dem Weg nach Telford. Ein aufgelassenes Flugfeld.«
»Und was macht er da?«
»Sich verstecken. Was glaubst du denn?«
Der Mechaniker schaut auf die Uhr. »Zieh was an, Vince«, sagt er dann
.
Vince schüttelt den Kopf. »Dave …«
Der Mechaniker packt Vince am Hausmantel. »Zieh dir was an, verdammt«, wiederholt er
.
Vince geht hinein, zieht sich an und kommt wieder heraus. Er setzt sich nach vorn
–
Dann fahren sie los
.
Eine halbe Stunde später weist Vince nach links
–
Der Mechaniker schaltet das Abblendlicht aus. Er verlässt die Hauptstraße, fährt durch ein Industriegebiet
.
Vince deutet nach vorn auf einen Zaun mit einem Tor und einem alten USAF-Schild. Daneben steht ein roter Escort
.
Der Mechaniker hält neben dem Escort und schaltet den Motor aus. Dann dreht er sich zu Vince um. »Also, wo ist Leslie?«
»Ach, Scheiße, keine Ahnung«, sagt Vince
.
Der Mechaniker packt Vince’ fettes Gesicht mit der rechten Hand und drückt die teigigen Wangen fest zusammen. Dann dreht er ihm den Kopf zur Rückbank
.
»Weißt du, wer das ist?« fragt der Mechaniker
.
Vince nickt
.
»Das ist die Frau, die ich liebe«, sagt der Mechaniker. »Also, sprich nicht so vor ihr.«
Wieder nickt Vince
.
Der Mechaniker stößt Vince’ Kopf gegen die Seitenscheibe und lässt ihn los
.
Vince hält sich das Gesicht. »Tut mir leid, Dave«, sagt er
.
»Also gut«, sagt der Mechaniker. »Dann wollen wir mal Leslie suchen.«
Sie steigen im Dunkeln aus. Es ist kalt, es regnet
.
»Sollen wir uns aufteilen?« fragt Vince
.
Der Mechaniker macht die Taschenlampe an und leuchtet Vince ins Gesicht
–
Vince hebt wieder die Hand
.
»Vince«, sagt der Mechaniker, »Aufteilen ist immer ein Fehler.«
Vince zuckt mit den Schultern und öffnet das Tor
.
Sie gehen auf das Flugfeld und einen alten Kontrollturm zu
.
Vince legt sich die Hände um den Mund: »Leslie!« ruft er, »ich bin’s, Vince!«
Nichts
.
»Leslie! Ich bin’s, Vince«, ruft er noch mal. »Dave und Jen sind bei mir.«
»Da«, sagt Jen. Sie zeigt auf eine Taschenlampe, die vor ihnen blinkt
.
Sie winken mit ihren Taschenlampen in die Richtung und gehen auf das Blinken zu
.
Leslie steht vor einem kleinen Schuppen. Er zittert und geht auf die Knie. Er schaut zu ihnen auf
–
»Es war der beschissene Julius«, schluchzt er. »Er ist nur rein, um den bescheuerten Schlüpfer zurückzubringen. Ich hab ihm gesagt, er soll das lassen. Aber er hat gedacht, du würdest ihm wieder was tun. Dann war er im Haus, und sie ist aufgetaucht. Ich bin rein, um ihm zu helfen. Aber …«
Sie stehen im Halbkreis und schauen auf ihn herab
.
»Er hat die Nerven verloren.«
»Wo sind sie jetzt, Leslie?« fragt der Mechaniker
.
»Ich weiß es nicht, ich schwöre es, ehrlich. Ich wollte nichts damit zu tun haben. Ich bin wieder ins Auto. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Dann ist Julius mit ihr rausgekommen. Ist mit ihr in ihrem Wagen weg. Da hab ich ihn das letzte Mal gesehen. Beide.«
Der Mechaniker hockt sich neben Leslie. Er nimmt Leslies Gesicht in die Hände
–
Hält es sich vor das eigene
–
Der kleine Leslie flennt
.
Der Mechaniker wischt ihm die Tränen ab und sieht ihm in die Augen. »Mehr weiß ich nicht, ich schwöre es«, beteuert Leslie
.
Der Mechaniker lässt das Gesicht los und steht auf
.
Vince starrt den Mechaniker an. Der nickt
.
Vince spuckt auf den Boden
.
»Was denn?« fragt Leslie. »Vince? Was ist denn?«
»Ihr wartet hier«, sagt der Mechaniker zu den beiden. Er nimmt Jens Hand und geht zum Rover zurück
.
»Verriegle die Tür«, sagt der Mechaniker. »Und schalte das Radio ein.«
Jen nickt, steigt ein, verriegelt die Tür, schaltet das Radio ein und dreht es laut
.
Der Mechaniker geht zum Kofferraum, öffnet ihn und nimmt einen Spaten heraus
.
Terry wanderte durch die Flure und Gänge des St. James’s House. Er legte sein Ohr an die Türen, lauschte den Stimmen. Klingelnde Telefone, ratternde Schreibmaschinen –
Terry war jetzt der Chef. Der große Boss –
Der Präsident hatte ihm die Leitung übertragen. Der Präsident selbst klapperte die Zechen ab und stellte sicher, dass die Lektionen auch wirklich verstanden worden waren. Nur durch starke
Weitere Kostenlose Bücher