GB84: Roman (German Edition)
steigen aus. Sie gehen ins Stadtzentrum. Sie kommen zum
Robin Hood,
bleiben draußen stehen, knirschen mit den Zähnen und warten
–
Ihre Zielpersonen kommen heraus. Mit ihren Abzeichen und Aufnähern sind sie leicht zu erkennen
–
Sie haben einiges getrunken, diese streikenden Bergleute
.
»Wo geht’s denn hin, Jungs?« fragt der Mechaniker
.
»Nach Hause«, antworten die Kumpel
.
Der Mechaniker und seine Männer machen Platz
.
Die Streikenden gehen die Straße entlang
.
Der Mechaniker und seine Männer folgen ihnen
.
Ein Kumpel fällt schwer betrunken zurück
.
Der Mechaniker holt ihn ein, schubst ihn, bringt ihn zum Stolpern
–
Verpasst ihm einen Schlag auf den Hinterkopf
.
Der betrunkene Kumpel bleibt stehen
.
Der Mechaniker packt ihn und schleudert ihn zu Teammitglied A
–
A schubst ihn zu B, B zu C, C zurück zum Mechaniker
–
Der Mechaniker und seine Männer lachen. Der Mechaniker schubst den Kumpel wieder zu A
.
Die anderen Kumpel schauen zu. Einer von ihnen kommt zurück
–
»
Lasst ihn bitte gehen«, sagt er. »Er hat nichts getan. Er ist nur blau
.«
Der Mechaniker reißt dem Mann den gelben Aufnäher vom Pullover und faltet ihn zusammen
–
Der streikende Kumpel steht nur da und schaut zu
.
Der Mechaniker packt ihn an den Haaren, zieht den Kopf nach hinten und stopft ihm den gelben Aufnäher in ein Nasenloch
.
Die anderen Kumpel kommen die Straße zurück
–
Der Mechaniker und seine Männer zücken die Gummiknüppel
–
Bereit
.
Terry sah aus dem Hotelfenster und schüttelte den Kopf. »Ich fühl mich schrecklich«, sagte er.
»Warum«, fragte Diane. »Nach allem, was du mir erzählt hast, hast du das Richtige getan.«
»Aber Bill Reed hat mir vertraut. Ich bin hinter seinem Rücken zum Präsidenten gegangen.«
»Herzlichen Glückwunsch«, sagte Diane lachend. »Er musste es doch erfahren. Du musstest es ihm sagen.«
Terry band sich das Handtuch fester um und sagte: »Bill wird jetzt meinen Kopf verlangen.«
»Du machst dir zu viele Sorgen«, wiegelte Diane ab. »Er ist ein alter Säufer. Und jetzt komm wieder ins Bett.«
»Aber er ist einer der ältesten und engsten Freunde des Präsidenten«, sagte Terry.
»Du änderst dich auch nie, oder?« sagte Diane lachend. »Und jetzt. Komm. Bitte. Wieder. Ins. Bett.«
Don Colby sitzt vor der Manton-Zeche hinten im Mercedes. Don ist nervös, er hat Angst, ist mutlos. Er will aussteigen. Don schaut den Juden an und schüttelt den Kopf. »Ich hab den Mumm nicht«, sagt er.
»Das weiß ich«, meint der Jude lächelnd. »Aber die Kumpel von Manton haben Angst. Sind eingeschüchtert. Das Wichtige ist nicht der Sieg. Wichtig ist der Kampf. Kämpfend gesehen zu werden. Die Männer müssen jemanden vor Augen haben, der aufsteht und kämpft. Jemanden, der keine Angst hat, der sich nicht einschüchtern lässt. Jemanden mit Mumm. Aus Stahl. Jemand Besonderen. Heute bist du derjenige, Don –
du!
«
Don Colby zieht die Schultern hoch und strafft die Brust. Er nickt.
»Der Tag wird kommen«, sagt der Jude. »
Unser
Tag wird kommen, Don.«
Don Colby strahlt und öffnet die Wagentür.
»Denk dran, Don«, ruft der Jude. »Die Premierministerin kennt deinen Namen.«
Grabenkrieg. Das Nationale Exekutivkomitee der NUM hatte beschlossen, für die Dauer des Streiks alle weiteren Wahlen auszusetzen. Kampf Mann gegen Mann. Das NEC hatte auch über neue Disziplinarmaßnahmen diskutiert –
Die Manton-Zeche in South Yorkshire hatte ein Treffen des Ortsverbands einberufen, um über eine mögliche Rückkehr zur Arbeit zu reden. Die Männer hatten für Streik gestimmt. Der entscheidende Punkt war allerdings nicht das Resultat. Der Punkt war, dass es in South Yorkshire eine Abstimmung gab –
Im Kernland
.
Der Präsident war auf Streikposten. Er war im Parlament. Der Präsident war hier. Er war dort –
Keine Gefangenen. Keine Gnade –
Der Präsident war überall –
Terry nahm die Dankeskarte vom Schreibtisch –
Das Bild von der Schlacht bei Saltley Gate 1972, das auch am Empfang hing.
Terry hoffte, der Präsident hätte ihm verziehen und würde ihm wieder ganz vertrauen. Doch im Haus machten Gerüchte die Runde –
Gerede über Gespräche. Gerede über Meetings. Gespräche über das Gerede. Meetings über die Meetings.
Zu Terry hatte der Präsident nichts gesagt. Ihm war noch nicht ganz verziehen. Er vertraute ihm noch nicht wieder –
Terry blieb weiter außen vor.
Er seufzte und ging ans Fenster. Das Telefon klingelte.
Terry hob
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