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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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sind glücklich und essen. Sie prosten sich zu –
    Sie nehmen den Scheck mit und alle Flaschen, die sie tragen können –
    Neil schaut auf die Uhr. Sie ist stehen geblieben. Er klopft auf das Glas. Sie läuft wieder –
    Zeit vergeht
.
    Sie bleibt stehen. Vergeht wieder –
    Neil hat Jen ebenfalls geliebt
.
    Der Jude dreht sich mit erhobenem Glas zu Neil um und stellt es ab –
    »Du lieber Himmel«, sagt er. »Sie sehen gar nicht gut aus, Neil.«
    »Es geht mir gut, Sir.«
    »Wirklich?« fragt der Jude. »Wie schlafen Sie denn momentan?«
    In der Morgensonne heben sie Gewichte. Sie rennen, ringen, duschen. Die Oberen teilen sie in Zellen auf, in Teams. Sie geben ihnen Karten, Anweisungen, frische Klamotten. Die Männer ziehen Jeans und Stiefel an. Sie hocken auf ihren Betten, knacken mit den Fingerknöcheln, knirschen mit den Zähnen

    Die Oberen geben ihnen weitere Pillen und rationieren sie. Lassen sie warten
.
    Die Transporter tauchen bei Sonnenuntergang auf. Der Mechaniker und sein Team sitzen hinten. Sie trinken und hören Musik:
White Riot,
laut
.
    Der Transporter hält an. Der Mechaniker und sein Team steigen aus. Sie durchqueren das Zentrum von Mansfield und kommen zum Parkplatz, zu den Bussen, den Ziegelsteinen, den Flaschen. Da sind Kinder mit ihren Müttern und Vätern. Sein Team hebt die Ziegel und die Flaschen auf. Die Männer werfen damit. Die Väter greifen an. Große Kerle, weich und betrunken. Rot von der Sonne. Der Mechaniker und sein Team greifen an. Große Kerle, hart und drahtig. Schwarz von der Hölle. Gerangel. Fäuste und Stiefel. Stiefel und Flaschen. Die Väter gehen zu Boden. Der Mechaniker und sein Team bleiben stehen. Hubschrauber am Himmel. Sirenen. Wagentüren von Polizeifahrzeugen schlagen. Knüppel. Sein Team spaziert davon. Quer durch die Reihen der Polizei, zurück ins Zentrum. Auf den Marktplatz. In die Pubs. Sie spendieren Drinks, suchen nach Abzeichen, Aufnähern. Der Mechaniker verschüttet Drinks, sucht Streit. Sein Team trägt es draußen aus. Gerangel. Fäuste und Stiefel. Stiefel und Flaschen. Die Abzeichen gehen zu Boden. Sein Team bleibt stehen. Sie lassen die Abzeichen auf dem Gehsteig und der Straße liegen. Sirenen. Die Abzeichen geben nicht auf und salutieren, Sieg Heil. Die Polizei schlägt zu und verhaftet sie. Der Mechaniker und sein Team spazieren in den nächsten Pub und so weiter. Sie suchen nach Abzeichen, Aufnähern. Sie verschütten Drinks. Zetteln Streit an. Tragen ihn draußen aus. Gerangel. Fäuste und Stiefel. Stiefel und Flaschen. Die Aufnäher gehen zu Boden. Seine Männer bleiben stehen. Lassen die Aufnäher auf den Gehsteigen liegen. Sirenen. Die Aufnäher brüllen: »Hilfe, Überfall!« Wieder verprügelt die Polizei sie, verhaftet sie

    Landfriedensbruch
.
    Neil Fontaine hat viel zu tun an diesem Tag. Er fährt den Juden nach Norden. Er setzt ihn auf dem Parkplatz des
Green Dragon
ab. Der Jude trifft sich hier mit dem NWMC. Neil fährt weiter –
    Erster Halt Gainsborough.
    Er schaut auf die Uhr. Klopft drauf. Zwölf Uhr. Er nimmt die Aktentasche vom Beifahrersitz und steigt aus. Er geht über den Vorplatz auf den Bürocontainer zu –
    Die Tür geht auf. Ein Mann mittleren Alters im Anzug kommt heraus –
    »Mr. Parish?« fragt der Mann.
    Neil blinzelt in die Sonne. »Ja«, antwortet er.
    »Brendan Matthews«, sagt der Mann. »Schön, wenn man dem Namen auch ein Gesicht zuordnen kann.«
    Neil schüttelt ihm die Hand. »John Parish«, sagt er. »Wie geht es Ihnen?«
    »Gut, und Ihnen?« fragt Brendan Matthews. »Hier entlang.«
    Sie steigen die weißen Holzstufen hinauf in den Container. An einem Schulschreibtisch sitzt eine junge Frau und telefoniert. Sie gehen weiter in Matthews’ Büro –
    »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?« fragt Brendan Matthews.
    Neil hebt eine Hand. »Nein, danke.«
    Brendan Matthews schließt einen Aktenschrank auf und nimmt einen großen braunen Umschlag heraus. Er reicht ihn Neil und sagt: »Das sind die Fotokopien ihrer Führerscheine.«
    Neil nimmt die Kopien aus dem Umschlag und blättert sie durch.
    »Ich weiß, Sie wollen das lieber selbst überprüfen«, sagt Matthews. »Aber ich bin sicher, die Männer werden Ihren Ansprüchen genügen.«
    Neil öffnet die Aktentasche. »Wie viele?«
    »Fünfzig Mann, wie gewünscht.«
    Neil schiebt den Umschlag in die Aktentasche und nimmt einen anderen großen und fünfzig kleinere Umschläge heraus, die von einem Gummiband zusammengehalten werden. Er schiebt

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