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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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schaffen

    Windschutzscheiben. Bremsleitungen. Reifen

    Zurück zum Transporter

    Weitere Drinks, noch mehr Gelächter, wieder Musik:
Smash It Up –
    Der Transporter hält an. Taschen. Werkzeuge. Schlösser. Ketten
. NCB – Betreten verboten.
    Über den Zechenplatz. In die Büros. Fenster, Türen, egal was, sie zerschlagen alles

    Wieder holt sie der Transporter bei Sonnenaufgang ab. Die Tour ist beendet
.
    Der Transporter setzt den Mechaniker in der Nähe des Hauses seiner Mutter ab. Er holt die Hunde, geht nach Hause, duscht und trinkt etwas. Er geht ins Bett. Ihr gemeinsames Bett. Er schaltet die Nachrichten ein und wieder aus. Er steht auf und geht ins Wohnzimmer

    Er legt eine Schallplatte auf
. Sade.
Er macht sie wieder aus und setzt sich bei Sonnenaufgang aufs Sofa

    Die Vorhänge sind zugezogen. Seine Augen sind weit geöffnet

    Geld auf dem Tisch. Das Polaroid

    Er weiß, sie tun ihr weh, weiß, er ist nicht da für sie. Er weiß

    Der Vorsitzende war zu einem Treffen bereit, dann wieder nicht. Der Präsident war zu einem Treffen bereit, dann wieder nicht. Vorbedingungen, dann wieder keine. Feste Tagesordnung, dann wieder keine –
    Gespräche wurden aufgenommen, beendet, aufgenommen, beendet –
    Dann wieder aufgenommen.
    Alle fuhren mit dem Präsidenten nach Süden. Alle außer Terry –
    Terry sollte am Telefon sitzen, auf den Anruf warten, auf den Befehl.
    Terry machte seine Hausaufgaben. Zwei Stapel Akten auf dem Schreibtisch, ein Stapel Kontoaufstellungen. Ein Stapel Einsätze.
    Es klingelte.
Klick-klick
. Der Präsident. Er wollte Terry sprechen –
    Die Gespräche waren mal wieder abgesagt worden. Der Vorsitzende war ein Lügner. Alle logen –
    Terry sollte dem morgigen Meeting vorsitzen. Der Präsident legte auf.
    Terry nahm seine Akten und ging nach oben –
    Sie warteten schon auf ihn und auf Neuigkeiten –
    Terry hatte keine. Niemand sagte ihm etwas –
    Also erzählte Terry ihnen Dinge, die sie schon wussten –
    Das NCB in Derbyshire hatte allen Bergleuten in der Gegend einen persönlichen Brief geschrieben, aber nur sechzig Mann waren wieder zur Arbeit gegangen; zehntausend Kumpel streikten noch immer. Lancashire hatte tausend Mitglieder wegen Übertretung offizieller Streiklinien suspendiert. Der Präsident von Kent war neun Tage festgehalten worden, weil er den Kautionsauflagen nicht nachgekommen war
.
    Mike Sullivan hob die Hand und fragte: »Stimmt es, dass sich ein Bergmann aus Nottingham aus Protest gegen die Streikbrecher in seiner Zeche selbst an den Dielenboden genagelt hat?«
    Das Telefon klingelte. Nigel ging dran –
    Klick-klick
.
    »Sag ihnen, wir sind in einer Besprechung«, meinte Terry. Alle lachten, außer Nigel. Der schüttelte nur den Kopf –
    Es war der Präsident. Er wollte Terry sprechen –
    Er wollte ihn, brauchte ihn.
Jetzt
. In London –
    Terry ließ den Hörer fallen, ließ alles fallen. Übergab Mike die Verantwortung –
    Die Verantwortung für alles

    Er erwischte den ersten Zug nach London. Erster Klasse –
    Ein großer Tag. Die Gespräche sollten fortgesetzt werden. Ein ungeheurer Tag. Auch die Anhörungen im Fall Nottinghamshire sollten vor Gericht beginnen –
    Terry nahm ein Taxi zum Hotel, stürmte durch die Drehtür, rannte die Treppe hinauf –
    Ein ungeheuer wichtiger Tag. Terry klopfte an und betrat das Hotelzimmer. Alle sahen ihn an, alle außer dem Präsidenten und Paul. Terry schaute zu Joan hinüber –
    Joan schüttelte den Kopf und flüsterte: »Kent hebt die Streiklinie am Hobart House nicht auf. Der Präsident überschreitet keine Streikfront. Das NCB will den Tagungsort nicht ändern – die Premierministerin erlaubt es ihm nicht.«
    Alice Keyes ging ans Telefon.
Klick-klick
. Sie legte eine Hand auf die Sprechmuschel. »Herr Präsident«, sagte sie, »Yorkshire am Apparat.«
    Der Präsident nahm den Hörer. »Genosse?«
    Terry sah sich um. Leute kamen und gingen, trugen Tassen und Untertassen davon und brachten Zeitungen und Akten.
    »Das sind Lügner!« brüllte der Präsident in den Hörer. »Lügner! Auf keinen Fall, sag denen das!«
    Er legte auf und gab Len Glover ein Zeichen. Len kam zu ihm. Der Präsident flüsterte ihm etwas ins Ohr. Len ging zu Paul und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Paul nickte, stand auf und verließ das Zimmer.
    Alice hob wieder das Telefon ab.
Klick-klick
. Wieder legte sie eine Hand über die Sprechmuschel. Und sagte: »Herr Präsident. Yorkshire noch mal.«
    Der Präsident

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