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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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sich mein Rücken in perfekter Agonie bog, während wir uns küssten. Ich konnte jetzt spüren, wie sich Irin von uns ernährte, wie die kleinen Ranken meiner Gefühle für Lincoln von mir weggezogen wurden, aber davon gab es noch weit mehr, er berührte kaum die Oberfläche. Als sich Lincolns Lippen für einen Moment von meinen lösten, rie f ich fieberhaft: » Ich liebe dich!«, als wäre das die einzige Chance, es noch einmal zu sagen.
    Die Worte zerbrachen etwas zwischen uns. Lincoln spannte sich an und wich zurück, taumelte zurück, obwohl ich ihn mit all meiner Stärke festgehalten hatte.
    Ich war atemlos.
    Und gebrochen.
    Meine Arme schlangen sich um meine Taille, in dem Versuch, mich selbst zusammenzuhalten.
    Lincoln wich weiter zurück, seine Miene war bestürzt. Ich fühlte, wie seine Kraft anfing zu strudeln, als er sich nach vorne beugte und die Hände au f die Knie stützte. Er zog die Barrieren zwischen uns wieder hoch. Ich versuchte, es ihm gleichzutun.
    » Mehr als ich mir jemals erträumt hatte. Seelenverwandte«, lallte Irin, trunken von unseren Gefühlen.
    Ich hätte ihm am liebsten die Augen ausgestochen, wodurch ich wieder ein wenig zu mir selbst fand. Gebückt stand er au f und ging träge zu einer der Vitrinen hinüber.
    Er war f mir die Halskette zu und ohne nachzudenken stopfte ich sie vorne in mein Kleid.
    Und wenn Uri glaubt, er könnte sie haben, dann ist er auf dem Holzweg.
    » Wir gehen jetzt«, sagte Lincoln.
    » Wie ihr wollt, die Bezahlung war mehr als ausreichend. Zum Abschied habe ich nur noch eine Frage«, sagte Irin, während er uns träumerisch folgte.
    Wir gingen au f die Doppeltür zu. Lincoln stieß sie mit überwältigender Kraft au f und hielt sie für mich. Wir stürzten durch die Halle und gingen die Treppe hinauf. Wir hatten nicht vor, stehen zu bleiben, bevor wir wieder an der Erdoberfläche angelangt waren, wo noch immer die gesichtslosen Verbannten standen, als hätten sie sich die ganze Zeit nicht wegbewegt. Vor der Tür stand der, der uns hereingeführt hatte, und versperrte uns den Weg in die Freiheit.
    Ich wirbelte herum, ich zitterte am ganzen Körper. Irin stand direkt hinter mir.
    » Was?«, brüllte ich, als ich meine Stimme wieder fand.
    » Wie hat sich für euch mein kleiner Spuk dargestellt?«, fragte er ruhig und machte eine Handbewegung zu den Nephlim hin. » Was siehst du, wenn du meine Söhne anschaust?«
    » Nichts«, sagte ich, was mir ein Aufblitzen aus Lincolns Augen einbrachte. Irin lächelte wissend. » Abgesehen von den Geräuschen sind sie leer, hohl.«
    » Ja, sie akkumulieren die Geräusche. Die Schreie all derer, die sie früher schon zu Gesicht bekommen hatten. Ein paar davon zusammengenommen ergeben fast so etwas wie eine Symphonie.« Er ging mit uns ein paar Schritte in Richtung Tür und nickte den Nephlim zu, die au f sein Kommando beiseite gingen.
    » Und Lincoln, was ist mit dir? Ich sollte dich warnen, ich sehe jede Form, die meine Kinder annehmen.«
    Lincoln war f ihm einen tödlichen Blick zu. » Warum fragst du dann?«, knurrte er.
    Ich wusste, er würde Irin ausschalten, wenn die Gelegenheit günstig wäre. Aber nach dem Mahl, das Irin sich gerade einverleibt hatte, wäre das wahrscheinlich Selbstmord. Außerdem hatten wir unsere Anweisungen.
    Irin schloss genießerisch die Augen. » Nachtisch.«
    Lincolns Nasenflügel bebten und er presste den Kiefer zusammen. » Ich habe Violet gesehen.«
    Als Irin die Augen aufschlug, strahlte sein Gesicht vor Wonne. » Jede Einzelne von ihnen genau wie sie heute Abend aussieht. Ein sehr schöner Anblick – für deinen Partner allerdings«, er zwinkerte mich an, » mehr Qual, als er sich vorstellen konnte.«
    » Qual?«, wiederholte ich, so langsam wurde mir übel. » Ist es das, was sie uns zeigen?«
    » Sie zeigen uns genau das, von dem wir am meisten fürchten, es in uns selbst zu sehen.« Irin öffnete die Tür und streckte die Hand aus, um uns hinauszulassen. » Bitte, kommt mich unbedingt wieder besuchen.«

Kapitel Fünfundzwanzig
    »Was immer das Schicksal will – Gefahr oder Schmerz oder vorherbestimmter Tod –, es kann durch nichts abgewendet werden.«
    Theognis von Megara
    Au f dem Rückweg nach Fira saß Lincoln wieder vorne. Ich saß hinten neben Max und versuchte, nicht in der überwältigenden Kraftmenge zu ersticken, die Lincoln einsetzte. Niemand sagte etwas.
    Der Chauffeur setzte uns im Hotel ab, und Lincoln stieg augenblicklich aus und rannte die Treppe hinauf, wobei er

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