Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
Vom Netzwerk:
immer drei Stufen au f einmal nahm.
    Ich folgte ihm, weniger enthusiastisch.
    Als ich im Foyer ankam, konnte ich ihn brüllen hören. Ich ging dem Lärm nach in die Hotelbar. Dort fand ich Josephine, die gemütlich dasaß, umgeben von vier ihrer Ninjas.
    Morgan entdeckte mich, wie ich so im Türrahmen stand, und ihre Miene verfinsterte sich ein wenig. Sie rutschte au f ihrem Platz herum, als wollte sie zu mir herüberkommen, aber ich schüttelte den Kopf. Es würde nichts nützen, wenn sie ihren Posten verlassen würde.
    » Dazu hattest du kein Recht! Ein Inkubus!«, bellte Lincoln. Seit ich hereingekommen war, hatte er diese Worte bereits dreimal geschrien. » Hast du eigentlich irgendeine Ahnung, wie viel du da riskierst?«
    Josephine strich ihren Rock glatt und sah uninteressiert aus. » Lincoln, beruhige dich. Ich habe euch da reingeschickt, damit ihr euren Job macht. Der Hüter hat mich angerufen, nachdem ihr von dort weggegangen wart, und hat mir mitgeteilt, dass wir au f Santorin willkommen sind. Ihr seid beide unbeschadet zurückgekommen, ich verstehe nicht, wo dein Problem liegt.« Doch die Art und Weise, wie sich ihr Blick von gelangweilt zu herausfordernd gewandelt hatte, verriet, dass sie es ganz genau verstand.
    » Du hast mit uns gespielt! Das hatte nichts mit Violets Kraft zu tun, sondern ausschließlich mit unserer … Verbindung«, schrie Lincoln, noch immer außer sich, aber nicht mehr so laut. Seit wann hatte er unsere Beziehung zu einer Verbindung degradiert?
    Josephine stand auf. » Ja, das war der leichteste Weg. Ich wusste, dass uns der Hüter den Aufenthalt hier gewähren würde, sobald er euch beide zu Gesicht bekäme. Ich muss hier einen Job erledigen und dazu gehört nicht, Rücksicht au f die Gefühle von dir und deiner Partnerin zu nehmen.« Sie eilte an ihm vorbei in Richtung Ausgang. » Also wirklich, Lincoln, dieses ganze Seelenverwandte-Dings ermüdet mich. Das ist nichts anderes als eine erzwungene chemische Reaktion, die nichts mit deinen wahren Gefühlen für das Mädchen zu tun hat. Du musst irgendwann lernen, die Auswirkungen unter Kontrolle zu bekommen, es sei denn, du möchtest so enden wie Nyla. Ich setze immer noch große Hoffnungen in dich. Betrachte das doch einfach als deine erste Bewährungsprobe.« Josephine ging zur Tür hinaus, aber nicht ohne einen Blick in meine Richtung geworfen zu haben. Sie wusste, dass ich alles gehört hatte.
    Lincoln stand reglos da, seine Hände hingen zu Fäusten geballt an seinen Seiten. Sobald sie weg war, ließ er den Kop f hängen und atmete stockend aus.
    » Ist es so schrecklich, in meiner Nähe zu sein?«, fragte ich leise.
    Sein Kop f flog nach oben und er wirbelte herum. Er hatte meine Anwesenheit nicht bemerkt – schon an sich ein Zeichen dafür, wie durcheinander er war.
    » Violet, du … solltest schlafen gehen.« Seine Schultern spannten sich an, und er ging an die Bar, wo er sich ein Glas Wein aus einer Flasche einschenkte, die wohl Josephine gehörte.
    Ich lehnte mich gegen einen Hocker und zog die Schuhe aus, die hinten an den Fersen eingeschnitten hatten. » Du hättest wenigstens sagen können, dass ich hübsch aussehe. Oder … ich weiß nicht, irgendetwas eben.« Aus irgendwelchen Gründen schien das – nach allem, was heute Abend passiert war – das zu sein, was am meisten an mir nagte.
    Er nahm einen Schluck Wein und schüttelte den Kopf. » Du willst bestimmt nicht, dass ich anfange, irgendetwas zu sagen, glaub mir.«
    Ich spürte ein Brennen in den Augen und blinzelte Tränen zurück. » Bin ich wirklich das, von dem du am meisten fürchtest, es in dir selbst zu sehen?«
    Er ließ sich au f einen Hocker fallen. » Ist Leere wirklich das, was du fürchtest, in dir zu sehen?« Er sah so gequält aus, dass ich beschloss, ihm eine ehrliche Antwort zu geben.
    » Ja. Seit meiner Zusage, als ich dieses Bild von mir selbst tötete … befürchte ich, dass ein Teil von dem, was ich getan habe, wahr ist, dass ich wirklich einen Teil meiner selbst umgebracht habe. Es fühlte sich echt an. Zuerst dachte ich, es sei meine Seele gewesen, aber als dann du und ich … Na ja, die Dinge wären nicht, wie sie sind, wenn ich keine Seele hätte, oder?«
    Er hob sein Glas, als wollte er mir zustimmen.
    » Aber mir jagt noch immer Angst ein, was aus mir geworden ist, was gerade aus mir wird …« Ich betrachtete den blauen Teppich und mied seinen Blick. » All die Dinge, die ich aufgegeben habe.« Ich konnte ihn noch immer nicht ansehen,

Weitere Kostenlose Bücher