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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Augen waren so dunkel, so traurig.
    » Es tut mir leid, Phoenix.« Ich zuckte zusammen.
    Er machte einen Satz, überrascht, dass ich bei Bewusstsein war. Dann schüttelte er den Kopf. » Da war jemand fleißig.«
    Phoenix redete nicht von mir. Er wusste, dass mein Engel eingegriffen hatte.
    » Zu wenig, zu spät«, zischte er mir zu.
    Ich ließ meinen Kop f nach hinten fallen, und da sah ich sie – der dunkle Rauch, der aus dem Krater aufstieg, lichtete sich gerade genug, damit ich einen Blick au f sie erhaschen konnte. Lincoln stand vor einem Verbannten, der ebenso wie die drei, die ich geopfert hatte, mit Ketten gefesselt war. Er hatte seinen Dolch in der Hand. Rechts und links von mir waren zwei weitere Verbannte platziert. Sie waren ebenfalls gefesselt und vervollständigten das Dreieck.
    Ein Mann, der liebt.
    Nicht nur eine Seelenverbindung, sondern Liebe. War das möglich? Oder hatte Phoenix einfach nur einen entscheidenden Fehler gemacht?
    Lincoln rammte seine Klinge in den ersten von ihnen und war f sein Opfer in den Vulkan. Der Rauch stieg nach oben und zog seine Beute mit nach unten, genau wie das Meer meine Opfer verschluckt hatte.
    Drei für das Wasser, um die Strömung zu locken.
    Drei für das Feuer, um ihr Schicksal zu wecken.
    » Nein!«, versuchte ich zu schreien, aber ich war zu schwach.
    Ist ihm bewusst, dass ich die erste Hälfte schon erledigt habe?
    Ich blickte an Lincoln vorbei. Griffin stand am Rand des Kraters, Spence neben ihm, ihre Gesichter waren ernst.
    Warum halten sie ihn nicht auf? Sie sollen ihn aufhalten!
    Aber sie schienen ihm im Gegenteil zu helfen, indem sie ihn beschützten.
    » Hast du überhaupt eine Ahnung, was du da tust?«, fragte ich leise durch den Schmerz hindurch. Ich wusste, er würde mich hören.
    » Ja«, erwiderte Phoenix.
    Lincoln schickte den zweiten Verbannten zurück und schenkte ihn dem Vulkan, der eine dunkle Wolke aus der Tiefe emporatmete und hoch in den Himmel blies.
    Erwache, Tartarus, und bedecke den Tag.
    Ich verfolgte die dunkle Wolke, sie bildete einen Pilz wie bei einer nuklearen Explosion und breitete sich dann aus, wobei sie die Sonne völlig verfinsterte.
    Verdunkle den Blick und der Sonne Strahl.
    » Ich erschaffe eine neue Welt. Eine, in die ich gehöre«, fuhr Phoenix fort, als müsste er sich selbst daran erinnern und seinen Glauben daran bestärken.
    Ich grif f nach ihm, meine Hand war mit Blut bedeckt. Er zuckte zusammen, als ich seine Wange berührte, meine Finger glitten schwach daran herunter. » Das tust du bereits«, hauchte ich.
    Lincoln bewegte sich au f den dritten Verbannten zu, dann blieb er stehen, um sich zu uns umzudrehen, ich konnte deutlich sein Gesicht sehen.
    » Ich weiß, dass du sie nicht umbringen wirst! Hältst du mich wirklich für so dumm, Phoenix? Du liebst sie!«
    Phoenix sah erstaunt aus.
    » Er hat natürlich recht.« Phoenix ließ die Schultern hängen, als er das sagte. » Aber das wusstest du bereits.« Dann hob er die Stimme und rie f zurück: » Bist du so sicher, dass du es darau f ankommen lässt?«
    Lincoln schickte den letzten Verbannten zurück und war f ihn in den Vulkan. Der Boden vibrierte, der Rauch wurde dichter und dann schossen kleine Flocken wie grauer Schnee aus der Öffnung und schwebten zu Boden. Inzwischen war es so dunkel, als wäre es Nacht.
    Aschefall.
    » Phoenix!«, brüllte Lincoln.
    Ich sah, wie er sich bewegte, aber der Krater war groß und er war au f der anderen Seite. Griffin und Spence rannten aus der anderen Richtung au f uns zu.
    Ich strengte mich an, bei Bewusstsein zu bleiben. » Ich bin bereit zu sterben, um dich aufzuhalten, Phoenix. Wenn ich tot bin, wird Lincoln dich zurückschicken.«
    Er lächelte. » Ich weiß. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass es so weit kommt.«
    Mit diesen Worten stellte er mich au f die Füße und zog meinen Dolch aus der Scheide. Ich taumelte unsicher und blinzelte beim Anblick meiner Klinge, als ich sah, dass sie rot war.
    Der Engel, der mich gemacht hat, hat mein Blut darauf verteilt.
    Ich spürte den Moment, in dem er begann, mich wieder zu heilen. Die Wunde schloss sich und der Schmerz ließ nach, aber ich war bereits so schwach, dass es sich anfühlte, als hätte ich kein Blut mehr in mir. Er packte mich an den Händen, schwenkte mich über den Krater mit seinen heißen Rauchschwaden und ließ mich dort hängen.
    » Phoenix! Nein!«, erklang ein verzweifelter Schrei.
    Lincoln.
    Ich baumelte über dem Schlund des Vulkans, während unter mir

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