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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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ich gehe.«
    » Aber ich könnte diesen Austausch sehr viel angenehmer gestalten.«
    Er versuchte es dieses Mal stärker, und wie Rauch, der unter einer Tür durchzog, stieg Lust in mir au f und mein Körper sehnte sich nach mehr.
    Phoenix lachte. » Du hast einen solchen Appetit. Ich weiß nicht, warum du ihn verleugnest«, sagte er und bedrängte mich mit seinen Worten.
    » Weil das nicht ich bin. Ich will nicht, dass deine Gefühle durch mich strömen. Das ist wie eine Art Gift.«
    Er hörte nicht auf, aber er übte auch nicht mehr Druck aus. Stattdessen beugte er sich nah zu mir, näher, als es angenehm gewesen wäre, und sprach mir leise ins Ohr. » Ich hätte dir alles gegeben.«
    Ich hielt meine Schutzmauern dort, wo sie waren, gefangen in diesem Moment. Sie waren halb hochgezogen, halb heruntergelassen, einen Augenblick lang unsicher, in welche Richtung sie sich bewegen sollten. Aber dann kam ich wieder zu Sinnen und meine Schutzmauern schossen nach oben. Ich trat zurück und wandte mich ihm zu, um zu zeigen, dass ich keine Angst hatte.
    » Nein, du hättest mir alles, was mich ausmacht, genommen, bis ich nur noch deine Marionette gewesen wäre. Vielleicht hättest du das nicht vorgehabt – aber du hättest nicht anders gekonnt. Und außerdem …« Ich verstummte. Darüber konnte ich au f keinen Fall diskutieren. Ich konnte nicht darüber sprechen, dass ich niemanden wahrhaftig lieben konnte, niemanden außer Lincoln.
    Phoenix zuckte die Schultern, doch sein Gesichtsausdruck blieb ernst. » Das werden wir wohl nie wissen.« Er sah mir direkt in die Augen, vergewisserte sich, dass er meine volle Aufmerksamkeit hatte. » Er allerdings auch nicht.« Als wäre ich wieder in Jordanien, spürte ich die Tragik von Rudys Tod, hörte, wie Phoenix seinen Verbannten zurief, dass sie verschwinden sollten. Seit dies geschehen war, fragte ich mich, warum er sich nicht einfach die Schrift geschnappt hatte und abgehauen war. Er verlor Verbannte und wir waren einander zu ebenbürtig – es war kein kluger Kampf. Wenn er einfach nur irgendein Verbannter wäre, dann hätte ich das verstanden. Sie waren im Allgemeinen gleichgültig und verrückt genug, jedes Risiko au f sich zu nehmen – Phoenix jedoch nicht. Er war anders – besonders.
    Er beobachtete mich immer noch, und da wurde mir klar, dass er damals absichtlich so lange gewartet hatte.
    » Du wolltest, dass Rudyard stirbt«, war f ich ihm vor, wobei ich es kaum schaffte, die Worte aus meinem Mund zu pressen. Es war zu schrecklich, und selbst nach allem, was er getan hatte, konnte ich nicht glauben, dass das wahr war.
    Seine Augen flackerten und wurden dann schmaler. Zuerst glaubte ich, dass ihn meine Anklage überraschte, doch dann gähnte er einfach nur gelangweilt.
    » Ein vertretbares Opfer.« Er steckte die Hände in die Taschen und demonstrierte, dass es ihm völlig gleichgültig war.
    Er hatte das alles geplant. Hatte dafür gesorgt, dass Lincoln und ich niemals …
    Mein unverletzter Arm schoss so schnell nach vorne – ich hatte gar nicht realisiert, dass ich beschlossen hatte, ihn anzugreifen. Mit der geballten Faust schlug ich ihm hart ins Gesicht. Das hatte er nicht erwartet. Ich tra f ihn hart am Kiefer, sodass er ins Wanken geriet.
    Dann stand er wieder aufrecht da, als wäre nichts passiert. Er fuhr sich nicht einmal mit der Hand ins Gesicht, um sich die Stelle zu reiben, von der ich wusste, dass sie schmerzen musste. Tatsächlich ließ er seine Hände in den Taschen.
    Mistkerl.
    Ich hielt meine Hände zu Fäusten geballt und erwartete seine Vergeltung. Stattdessen knurrte er nur: » Welches Gebäude?«
    » Maddox«, sagte ich rasch, ich war noch immer etwas schockiert.
    » Gut. Wir werden au f dem Brighton sein. Morgen Abend um elf. Keine Tricks.«
    » Keine Tricks«, stimmte ich zu und hatte den Verdacht, dass ich nicht die Einzige war, die log.
    » Und du kannst auch damit aufhören, mir deinen Lakaien au f den Hals zu hetzen«, fügte ich hinzu. » Wir haben sie alle zurückgeschickt, Phoenix. Bestimmt hast du die Nase voll davon, Kämpfer zu verlieren.«
    Er lächelte kalt. » Ich will nur sicherstellen, dass du keine Bedenken mehr hast.«
    Ich funkelte ihn an. » Das Glück hast du nicht«, sagte ich höhnisch. Meine Furcht davor, meinen Dolch zu gebrauchen, war an dem Abend verschwunden, an dem ich Jude zurückgeschickt hatte. Aber ich war mir sicher, dass er das wusste.
    » Und ich dachte, du würdest das zusätzliche Training zu schätzen

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