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Gebannt - Unter Fremdem Himmel

Gebannt - Unter Fremdem Himmel

Titel: Gebannt - Unter Fremdem Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Rossi
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Außenseiter , der das hier reparieren kann?«
    »Muss man dir alles zweimal sagen, Siedlerin? Ich werde in knapp zwei Wochen zurück sein. In den Kisten ist genug Nahrung und Wasser. Rühr dich einfach nicht vom Fleck. Hier kommt niemand vorbei, nicht in dieser Jahreszeit. Wenn ich mit Packen fertig bin, hast du das Ding wieder vom Auge genommen, verstanden?« Dann ging er mit großen Schritten zurück zur Höhle.
    Aria eilte ihm nach, wobei sie so dicht hinter ihm blieb, dass sie die hellen Strähnen seiner Haare in der Dunkelheit sehen konnte. Das Feuer bestand mittlerweile nur noch aus Glut. Er warf ein Stück Holz hinein, wodurch Asche in alle Richtungen stob. »Ich werde hier nicht eine Woche lang allein rumhocken. Oder zwei Wochen oder wie lange auch immer«, protestierte Aria.
    Der Barbar trat an eine der Kisten und begann Gegenstände in einen Lederbeutel zu stopfen. »Hier bist du in Sicherheit.«
    »Nein. Ich werde nicht hierbleiben! Vielleicht lebe ich nicht …« Ihre Stimme brach. »Vielleicht lebe ich nicht mehr so lange. Mein Immunsystem ist für die Außenwelt nicht geschaffen, und in zwei Wochen kann es vielleicht zu spät sein. Wenn du willst, dass ich dir helfe, musst du mich mitnehmen.«
    Darüber dachte er eine Weile nach. Dann stellte er den Beutel auf den Boden. »Ich werde deinetwegen nicht langsamer gehen. Das bedeutet, dass du tagelang auf denen hier laufen musst.« Er deutete mit dem Kopf auf ihre Füße.
    »Ich werde dir nicht zur Last fallen«, versprach sie erleichtert. Zumindest würde sie nicht allein zurückgelassen oder von ihrem Smarteye getrennt werden.
    Er warf ihr einen skeptischen Blick zu und öffnete dann eine weitere Kiste. Das Feuer brannte nun wieder höher und beleuchtete die rauen Höhlenwände. Als er sich abwandte, ­bemerkte sie, dass er unter einem Arm einen Bluterguss hatte, der sich bis über seine Rippen ausbreitete. Aria beobachtete, wie sich die Tätowierung auf seinem Rücken veränderte, wenn er sich bewegte. Auch sie war ja in gewisser Hinsicht ein Falke – schließlich bezeichnete man Stimmen wie ihre in Opernkreisen als dramatischen Sopran oder Falcon . Und danach hatte Lumina auch ihren Spitznamen ausgewählt. Aria schüttelte sich kurz wegen dieses Zufalls.
    »Hat die Zeichnung auf deinem Rücken eine Bedeutung?«, fragte sie.
    Doch er holte nur ein paar Kleidungsstücke aus einer Kiste und schüttelte sie aus: Militärbekleidung aus der Zeit der Einheit – Tarnhosen und Hemden mit Kragen. Er warf sie ihr zu. »Hier. Was zum Anziehen.«
    Hastig wich Aria zur Seite und starrte dann auf den Haufen grober Kleidungsstücke. »Können wir sie vorher auskochen?«
    Erneut gab er keine Antwort. Sie suchte sich eine dunkle Ecke und zog die Sachen an, wobei sie sich so schnell bewegte wie nur möglich. Die Kleidungsstücke waren ihr viel zu groß, doch dafür warm, und sie konnte sich leichter darin bewegen. Resigniert krempelte sie Hemd und Hose an Handgelenken und Knöcheln hoch und nutzte den Verbandsmull als Gürtel. Anschließend trat sie zurück in den Lichtschein des Feuers.
    Der Außenseiter saß dort, wo er zuvor schon gesessen hatte. Er trug eine dunkle Lederweste, die Aria an die Westen erinnerte, welche man in den Gladiatorenwelten trug. Neben ihm lag eine weitere marineblaue Fleecedecke zusammengerollt.
    Rasch warf er einen Blick auf ihre hochgekrempelten Hosenbeine und Ärmel. »Da ist was zu essen drin«, sagte er und deutete mit dem Kopf auf eine Reihe von Gefäßen, die er neben das Feuer gestellt hatte. »Und eines enthält Wasser.«
    »Brechen wir denn nicht auf?«
    »Ich hab gesehen, wie du dich im Dunkeln bewegst. Wir werden jetzt schlafen und bei Tagesanbruch losmarschieren.« Dann legte er sich hin und schloss die Augen, als wäre damit alles gesagt.
    Aria trank ein wenig Wasser, brachte aber nicht mehr herunter als ein paar Stücke Trockenobst. Die Feigen waren zu klumpig und klebten ihr am Gaumen, und die ständige Unruhe und Sorge schnürten ihr die Kehle zu. Aria lehnte sich gegen den kalten Granit der Höhlenwand. Ihre Fußsohlen pochten vor Schmerz, und sie war sich sicher, dass sie kein Auge würde zutun können.
    Der Außenseiter schien damit keine Schwierigkeiten zu haben. Nun, da er schlief, konnte sie ihn sich näher anschauen. Er war von Kopf bis Fuß voller Schönheitsfehler: Auf einer Wange breitete sich ein verblasster blauer Fleck aus, ähnlich jenem, den sie auf seinen Rippen gesehen hatte. Helle Narben zogen feine

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